Schwabach
Pyrotechnik wird zum Streitthema

Zwei Vereinsvertreter sprechen auf Bezirksligatagung von Abzocke Eröffnungsspiel in Freystadt

04.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:50 Uhr

Schwabach (HK) Mitunter turbulent ist die Tagung der Spielleiter aus den 36 Bezirksligavereinen Mittelfrankens verlaufen. Insbesondere beim Thema Pyrotechnik ging es hitzig zu.

Angesichts einiger Vorfälle bei Relegationsspielen am Ende der vergangenen Saison verwies Bezirksspielleiter Ludwig Beer mit deutlichen Worten auf die Haltung des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV): "Null Toleranz bei Pyrotechnik", sagte Beer und hielt den Vereinsspielleitern drastische Strafen vor Augen, wenn bei Amateurbegegnungen Bengalos, Fackeln oder Rauchtöpfe gezündet werden.

Das rief zwei Abteilungsleiter auf den Plan. Matthias Hofmann von der TSG Roth und Hans Mösch vom ASV Pegnitz waren empört über die Strafen. Beide Vereine sind mit jeweils 50 Euro plus Verfahrenskosten belegt worden, weil in ihren Stadien gezündelt worden war. "Das ist Abzocke", empörten sich die beiden Funktionäre, "denn wir haben alle Auflagen des Verbands erfüllt und sind auch sofort eingeschritten", erklärten sie. Es gehe ihm dabei nicht um die Strafe, sondern ums Prinzip, fügte Hofmann hinzu. Für Mösch ist besonders ärgerlich, dass sein Verein nun als vorbestraft gilt. "Kommt nun etwas neues hinzu, dann wird es teuer", befürchtete Mösch.

Ludwig Beer erklärte, erstmalige Strafen für Pyrotechnik lägen oft bei 500 Euro. Zugleich empfahl er den Vereinen, die Urheber der Feuerwerke auszumachen und ihnen die Kosten aufzubürden. "Wenn die Mitglied sind, dann geht das zunächst über den Verein", so Beer. Er begründete das drastische Einschreiten des BFV mit der hohen Gefahr, die von Pyrotechnik ausgehe. Bezirksvorsitzender Dieter Habermann forderte dazu auf, sich im Kampf gegen Pyrotechnik zusammenzuschließen. "Jeder Verein kennt doch seine Chaoten." Noch härter als bei Pyrotechnik schreitet der BFV bei Schiedsrichter-Beleidigungen ein. Für "Nazi-Sau" hat das Sportgericht einem mittelfränkischen Verein eine vierstellige Summe als Geldstrafe aufgebrummt.

Bezirksschiedsrichter-Obmann Gerhard Pech hält für die kommende Saison Einbußen bei der Qualität der Schiedsrichterleistungen für möglich. "Der Verband hat uns 4600 Euro für Aus- und Weiterbildung der Referees gestrichen", sagte Pech. Ferner seien weniger Beobachtungen möglich, um sich einen Eindruck vom Niveau der Schiris zu verschaffen. Pech regte an, jeder Bezirksligaverein solle die Qualifikationsarbeit der Schiedsrichter auf Bezirksebene für die kommende Saison mit 50 Euro unterstützen. Dagegen regte sich kein Widerspruch. Ferner werden die einzelnen Schiedsrichter-Gruppen dem Bezirk mit Geld unter die Arme greifen.

Die neue Saison der beiden Bezirksligen startet am Wochenende vom 28. bis 30. Juli. Erstmals nach mehreren Jahren werden die beiden Eliteligen Mittelfrankens wieder als "Nord" und "Süd" firmieren. Zum Auftakt wird es ein echtes Eröffnungsspiel mit Rahmenprogramm und Vorstellung der Mannschaften geben. Die Begegnung zwischen dem TSV Freystadt und dem TSV Greding wird am 28. Juli ab 18 Uhr in Freystadt angepfiffen. Letzter Spieltag vor der Winterpause ist der 26. November. Erster Wiederanpfiff nach der kalten Jahreszeit wird am 3. März 2018 sein. Das Saisonende ist für den 19. Mai geplant. Der vorletzte Spieltag wird für alle Teams am 13. Mai ab 15 Uhr stattfinden.

Mit Blick auf die vergangene Saison hob Ludwig Beer die hohe Zahl roter Karten in der Bezirksliga 1 hervor. "53 sind Rekord." In der Bezirksliga 2 ist der rote Karton nur 34 Mal gezückt worden. In Sachen Zuschauer liegt die Bezirksliga 2 vorne. 41 037 Zuschauerinnen und Zuschauer wollten dort die Partien der vergangenen Saison sehen, was einem Schnitt von 134 Besuchern pro Spiel entspricht. Beer zufolge hat die Zahl der Spielausfälle in der vergangenen Saison erheblich zugenommen. Dadurch und durch Vereinswünsche habe es 63 Spielverlegungen gegeben.