Hilpoltstein
"Mitspielen, abhaken und heimfahren"

Anstoß zur Hallenmeisterschaft im Fußballkreis Neumarkt/Jura – Unterschiedliche Auffassungen im südlichen Landkreis

19.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:50 Uhr

Trotz Außenseiterrolle hat die DJK Laibstadt Spaß am Futsal: In der vergangenen Saison hat sich die DJK Laibstadt – damals noch als A-Klassist – schon in der Zwischenrunde mit dem späteren Kreismeister ASV Neumarkt (rote Trikots) messen dürfen. In diesem Jahr geht das Team um Spielertrainer Stephan Handl freilich erneut an den Start - Foto: R. Münch

Hilpoltstein (HK) Auch im zweiten Jahr seit der verbindlichen Einführung ist Futsal bei den Vereinen im Kreis Neumarkt/Jura noch immer äußerst umstritten. Zum Beginn der Hallenmeisterschaft hat sich der HK deshalb einmal bei den teilnehmenden Teams aus dem südlichen Landkreis Roth umgehört.

Die Meinungen darüber sind höchst unterschiedlich, reichen von Begeisterung bis zur grundsätzlichen Ablehnung des Modus. Unstrittig ist jedoch, dass die Anzahl der Teilnehmer am Hallenspektakel kontinuierlich abnimmt. Vor zwei Jahren, als noch auf große Tore und mit Rundumbande gespielt wurde, waren es knapp 100 Teams, in der Vorsaison schon nur noch 80 Mannschaften. Für die an diesem Samstag in Roth beginnende Hallenrunde haben sich sogar nur noch 75 Teams gemeldet. Das entspricht ungefähr der Hälfte aller Mannschaften im gesamten Fußballkreis Neumarkt/Jura. So fehlt zum Beispiel die DJK Allersberg, die erst kürzlich gemeinsam mit der DJK Göggelsbuch eine Futsal-Schulung veranstaltete, komplett im Hallenspielbetrieb der Herren. So bleiben nur neun Vereine aus dem südlichen Landkreis.

Gruppe 2

DJK Göggelsbuch: In einer schweren Gruppe rechnet sich Trainer Roland Graf für seine Mannschaft keine großen Chancen aus. Auch wenn es die erste Garnitur ist. „Sie soll ein paar Stunden Spaß haben“, sagt Graf. „Ansonsten gilt: Mitspielen, abhaken und heimfahren.“

TV Hilpoltstein: Obwohl die Burgstädter sogar schon Kreismeister im Futsal waren, interessiert Trainer Uli Schneider die Hallenrunde nur am Rande. „Ich kann mich damit einfach nicht anfreunden, aber wir trainieren ein Mal pro Woche und wer will, der soll spielen. Die Vorrunde sollten wir überstehen.“ Ansonsten gelten die Sorgen aber den vielen Verletzten.

Gruppe 6

DJK Grafenberg: Unvorbereitet geht auch die DJK Grafenberg nicht in das Turnier. Für den Vereinsvorsitzenden Josef Hausner ist es absolut wichtig, dass sich seine Mannschaft gut verkauft. „Wir sind vom neuen Austragungsmodus begeistert und haben keinen Mangel an freiwilligen Teilnehmern“, sagt Hausner.

Gruppe 9

SF Hofstetten: Mit dem nötigen Ernst gehen auch die Sportfreunde an die Sache Futsal heran. Zwei Jahren haben die Hof-stettener nun schon Erfahrungen mit den neuen Regeln gemacht. Weil es vor allem aber auch Spaß machen soll, schickt Trainer Christian Egerer eine gemischte Mannschaft auf das Hallenparkett.

SV Heuberg: Keine Probleme bereiten Trainer Günter Tauschek und seinen Akteuren aus erster und zweiter Mannschaft die neuen Regeln. „Es ist fairer geworden und das ist ganz im Sinne dieses Sports.“

Gruppe 12

DJK Herrnsberg: Ohne Trainer reisen die Herrnsberger zu ihrer ersten Hallenmeisterschaft nach Futsal-Regeln. Wer aufläuft und welche Taktik vorgegeben wird, wird erst noch individuell geklärt. „Wir betreten Neuland und müssen die Bestimmungen erst studieren. Verständlicherweise haben wir die Halle aber nicht vordergründig im Kopf“, sagt Fußballabteilungsleiter Andreas Herrler.

TSV Greding: Der mehrfache Hallenmeister hat zwar das Interesse nicht verloren, betätigt sich inzwischen aber lieber auf dem Rasen, noch dazu sehr erfolgreich. „Ich finde das Spiel mit der Bande einfach spannender und attraktiver“, sagt Spielertrainer Stefan Roth. „Drei Fouls ziehen einen Strafstoß nach sich – das macht keinen Spaß. Nichts-destotrotz wollen wir die Vorrunde überstehen.“

Gruppe 13

DJK Laibstadt: Noch hat der B-Klassist bis zur Winterpause kein Spiel verloren. Dies wird sich nun wohl ändern und deshalb gibt sich Spielertrainer Stephan Handl auch keinen großen Illusionen hin: „Wir kommen zwar mit der ersten Mannschaft, werden aber bald unsere Grenzen erkennen. Unser konkretes Ziel ist klar vorgegeben und heißt A-Klasse.“

TSV Heideck: So ruhmlos wie letztes Jahr möchte Trainer Özcan Gündogan dieses Mal nicht ausscheiden. Die Zwischenrun-de ist das Ziel, auch wenn nicht die stärkste Auswahl antreten wird. „Dass nach neuen Regeln gespielt wird, darf keine Rolle spielen. Auch im Amateurbereich sollte es möglich sein, dass Fußballer damit umgehen können und ansehnlichen Sport zeigen“, sagt Gündogan.