Hilpoltstein
Mit gedämpften Erwartungen in die neue Saison

Für die Tischtennis-Asse des TV Hilpoltstein zählt nur der Klassenerhalt in der 2. Bundesliga Mannschaft bleibt zusammen

26.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:23 Uhr

Foto: DK

Hilpoltstein (HK) Das zweite Jahr ist für einen Aufsteiger oft das schwierigste. Die Euphorie ist verflogen, die Gegner haben sich auf die Spielweise eingestellt. Dementsprechend zählt für die Tischtennis-Asse des TV Hilpoltstein in dieser Saison nur der Klassenerhalt in der 2. Bundesliga.

Das machte Manager Bernd Beringer am Freitagmittag bei der Teampräsentation im Rahmen des Hopfenpflückerfests in Pyras deutlich. Obwohl die vergangene Saison in der 2. Bundesliga mit dem dritten Platz die "erfolgreichste in der Vereinsgeschichte" war, bleibt Beringer bescheiden: "Wir kämpfen in der anstehenden Spielzeit gegen den Abstieg. Wenn uns mehr gelingen sollte, ist das schön, aber Priorität hat der Klassenerhalt." Als Neuling habe das Team zu Beginn der vergangenen Saison die Euphorie getragen. "Ob das im zweiten Jahr wieder so ist, wird sich zeigen." Zumal der Spielplan den Hilpoltsteinern nichts Gutes beschert hat, wie der Teammanager findet. In einer Woche steht in der Stadthalle das Schlagerspiel gegen Fortuna Passau an, eine Woche später folgt das Heimspiel gegen den 1. FC Köln. Beide Partien finden noch während der Schulferien statt, weshalb Beringer mit weniger Zuschauern rechnet. Das nächste Heimspiel folgt erst am 16. Oktober gegen Saarbrücken.

Leistungsmäßig schätzt Beringer die 2. Bundesliga deutlich stärker ein als in der vergangenen Saison. Positiv immer hin ist, dass die Hilpoltsteiner Mannschaft zusammenbleibt. Alexander Flemming und Petr David spielen im vorderen- , Nico Christ agiert mit Dennis Dickhardt im hinteren Paarkreuz. Eingespielt sind die Hilpoltsteiner also und Beringer bescheinigt seinen Jungs unglaublich gut trainiert zu haben. "Am liebsten wollen wir natürlich das Wunder aus der letzter Saison wiederholen, das ist doch klar." Vermutlich werden sich die Hilpoltsteiner mit dem TSV Bad Königshofen ein Rennen um die meisten Zuschauer liefern. Geht man nach den Leistungswerten der einzelnen Spieler, landen die Hilpoltsteiner am Ende der Saison auf Rang sieben, womit man im TV-Lager am Ende hoch zufrieden wäre. "Die Liga ist ausgeglichener als letztes Jahr. Ich glaube aber, dass es ein, zwei Teams gibt, die schwächer besetzt sind als wir und wir den Klassenerhalt schaffen", sagt Kapitän Alexander Flemming.

Allerdings wohl nur in Bestbesetzung. Und ob das gewohnte Quartett zum Auftakt in einer Woche gegen Passau an der Platte steht, ist aktuell mehr als fraglich. Dennis Dickhardt zog sich im Urlaub eine Stauchung der Wirbelsäule zu und fällt definitiv für den Pokal aus. "Ob es für den Ligaauftakt reicht, muss man sehen", sagte er. Alexander Flemming laboriert zudem an einer Patellasehnenreizung im Knie, sein Einsatz ist aber wohl nicht gefährdet. Wer nach dem Abgang von Felix Bindhammer als Ersatzmann der Zweitliga-Mannschaft parat steht, werden die Hilpoltsteiner erst im Bedarfsfall entscheiden. In Frage kommen der libanesische Neuzugang des Bayernligateams, Mohammad Hamie (siehe eigener Artikel), Nachwuchsspieler Hannes Hörmann oder der erfahrene Jaka Golavsek - Nummer zwei des Bayernligateams.

Sollte das Hilpoltsteiner Stammteam ansonsten von Verletzungen verschont bleiben, ist das Quartett optimistisch, trotz der weiten Anfahrtswege und beruflichen Herausforderungen alle Spiele bestreiten zu können. Der in Frankfurt wohnende Dickhardt will trotz seines anstrengenden Berufs als Pilot sein Niveau halten. Der 29-Jährige hat Trainingspartner an seinem Arbeitsplatz in Zürich. Auch Nico Christ will Beruf und Tischtennis wieder unter einen Hut bekommen. Der Physiker deutete allerdings an, dass es möglicherweise sein letztes Jahr in der Zweitliga-Mannschaft werden könnte. "Ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich darüber nachdenke, die Laufbahn langsam ausklingen zu lassen", sagte der 34-Jährige. Trotz seines anstrengenden Jobs in Hofheim (70 Kilometer von seinem Wohnort Würzburg entfernt) schafft es Christ, regelmäßig zu trainieren. "Ich spiele jetzt fast 15 Jahre lang zweite Liga und will in dieser Spielzeit versuchen, mit noch mehr Entspanntheit in die Spiele zu gehen, die fehlte mir oft."

Mit Vorfreude in sein zweites Jahr geht der Tscheche Petr David. Der 32-jährige Halbprofi arbeitet nach wie vor als Trainer in Tschechien und hofft in dieser Saison auf eine ausgeglichen Bilanz im vorderen Paarkreuz. "Die Umstellung auf die Positionen eins und zwei war hart, weil man hier nur auf Topleute trifft." Und der Kopf der Mannschaft? Alexander Flemming ist abgesehen von seiner Knieverletzung bereit für den Saisonstart. Sein BWL-Studium hat der 29-jährige Leipziger abgeschlossen und will sich jetzt voll auf die 2. Bundesliga mit dem TV Hilpoltstein konzentrieren.