Freystadt
Klassenerhalt steht an erster Stelle

Badmintonspieler des TSV Freystadt starten mit drei Zugängen in ihre zweite Erstligasaison

26.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:26 Uhr

Freystadt (HK) Die Badmintonspieler des TSV Freystadt starten an diesem Sonntag in ihre zweite Saison in der 1. Bundesliga. Auch heuer geht es für die Oberpfälzer nur um den Klassenerhalt und selbst dieses Ziel ist für Teammanager Stephan Pistorius hoch gesteckt.

Denn die meisten Gegner haben herausragende Spielerkader zur Verfügung. Neu beim TSV Freystadt ist die Engländerin Jenny Moore (22). Mit Ausnahme von Allan Tai (Malaysia), der den Verein verlassen hat, ist der Kader identisch zur vergangenen Saison. Für Tai stehen der Japaner Kenichi Tago und der Indonesier Fikri Hadmadi neu im Team.

In der 1. Bundesliga spielen zehn Mannschaften. Der zehnte Platz am Saisonende bedeutet den direkten Abstieg, der Neunte muss in die Relegation. Nachdem der TSV Freystadt vergangene Saison den achten Platz erreichte, ist das Ziel auch diese Saison, am Ende mindesten den neunten Rang zu belegen. Dass dies nicht leicht wird, ist allen im Verein klar. Denn alle Mannschaften haben erheblich aufgerüstet. Das gilt vor allem für die starken Aufsteiger Funball Dortelweil (Hessen) und BC Wipperfeld (NRW). Beide Teams haben deutsche Nationalspieler und einige internationale Topspieler in ihren Reihen. Insider erwarten, dass der Kampf um den Klassenerhalt offen ist und unter den beiden Aufsteigern sowie dem TSV Freystadt und dem bayerischen Rivalen TSV Neuhausen-Nymphenburg ausgetragen wird. Weitere Gegner der Oberpfälzer sind der amtierende Meister TV Refrath (NRW), der ebenfalls favorisierte BCB Saarbrücken sowie die starken Teams aus Bonn, Lüdinghausen, Mülheim an der Ruhr und Trittau (Hamburg).

Der TSV Freystadt ist froh, dass mit Ausnahme von Allan Tai, der nach drei sehr erfolgreichen Jahren beim TSV in der kommenden Saison für den Regionalligisten TuS Geretsried aufschlägt, alle Spieler gehalten werden konnten. "Wir bedauern die Entscheidung von Allan sehr, sicherlich spielt hier auch das Alter eine Rolle. Mit 37 Jahren ist es auch für einen ehemaligen malaiischen Topspieler nicht einfach, körperlich in der 1. Bundesliga dagegenzuhalten", sagt TSV-Sportwart Tim Bambach. Für Tai kamen der Japaner Kenichi Tago und der Indonesier Fikri Hadmadi. Tago (28) zählte zur Weltspitze, so stand er 2010 im Finale der All England, mit 600.000 Dollar Preisgeld das prestigeträchtigste Turnier in Europa. Hadmadi steht mit seinen 22 Jahren noch am Anfang seiner Karriere. Der Indonesier (Weltranglistenplatz 101 im Herreneinzel) möchte mehrere Turniere in Europa spielen und dies mit einigen Bundesligaeinsätzen verbinden. Beide werden allerdings nur wenige Einsätze beim TSV haben. Das liegt zum einen an den finanziellen Möglichkeiten der Oberpfälzer sowie an den sonstigen terminlichen Verpflichtungen der beiden asiatischen Topspieler. Außerdem will der TSV an seinem Konzept festhalten, die "eigenen" Spieler möglichst oft spielen zu lassen. Neben Tago und Hadmadi zählen zum Herrenkader Johannes Pistorius, Florian Waffler, Oliver Roth, Lukas Schmidt, Hannes Gerberich, Pawel Pietryja und Andreas Pistorius.

Bei den Damen bestand beim TSV dringender Handlungsbedarf. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Annabella Jäger standen in der vergangenen Saison mit Julia Kunkel und Nanna Vainio nur zwei Stammspielerinnen zur Verfügung. Jäger (19) hat nach einjähriger Pause ihre Kreuzbandverletzung auskuriert. Sie steht ab sofort wieder im Bundesligakader und wird bei den Bitburger open in Saarbrücken im November wieder ein internationales Turnier bestreiten. Neu ist Jenny Moore aus Birmingham. Die 22-jährige Engländerin holte bereits Medaillen bei internationalen Turnieren in Polen, Spanien und Slowenien. Im August bestritt sie ihre erste Weltmeisterschaft und ist im Doppel und Mixed eine große Verstärkung. Als Ersatzspielerin steht wie letzte Saison Stefanie Spies zur Verfügung.

"Wir sind gut aufgestellt und ich bin überzeugt, dass wir unserem Publikum wieder hochklassiges Badminton zeigen werden", sagt Bundesligamanager Stephan Pistorius. Neu ist in dieser Saison, dass alle Heimspiele per Livescore übertragen werden. Außerdem werden die Spielstände in der Halle an großen TV-Screens angezeigt. "Das bedeutet für uns leider zusätzliche Kosten. Wir müssen den verschärften Bundesligaauflagen nachkommen und sind aber überzeugt, dass unser Erscheinungsbild bei den Heimspielen so noch professioneller wird." Ernst wird es für die Freystädter Badmintonspieler am kommenden Sonntag, wenn um 15 Uhr im ersten Heimspiel Aufsteiger Funball Dortelweil in der Mehrzweckhalle zu Gast ist.