Roth (HK) Julian Flügel von der TSG Roth hat bei den Olympischen Spielen in Rio nach nur fünf Wochen Vorbereitungszeit aus seiner Sicht das Maximum erreicht: Unter den 159 gestarteten Läufern, davon 140 im Ziel, beendete er den Marathon auf Platz 71.
Der 30-Jährige zeigte sich damit sehr zufrieden. Denn im Feld war er damit besser platziert als seine Ausgangslage (etwa Platz 110). Die Bedingungen während des Rennens waren wegen des starken Regens und der hohen Luftfeuchtigkeit sehr hart, Flügel fühlte sich fast wie in der Sauna. Zudem war die Strecke zum Teil in den Kurven sehr rutschig. Flügel benötigte für die 42,2 Kilometer 2:20:47 Stunden und blieb damit 12:03 Minuten hinter dem Sieger Eliud Kipchoge aus Kenia. Seine persönliche Bestzeit verpasste er um rund sieben Minuten. "Es war ein solides Rennen. Fünf Wochen Vorbereitungszeit waren aber doch recht wenig", sagte der 30-Jährige. Der zweite Deutsche im Feld, Philipp Pflieger aus Sindelfingen, belegte in 2:18:56 Stunden Rang 55.
Bedanken möchte sich Flügel noch einmal bei Hendrik Pfeiffer, der uneigennützig verletzungsbedingt rechtzeitig zurückgetreten ist, um ihm eine halbwegs vernünftige Vorbereitung zu ermöglichen. "Es war ein riesen Ding, hier dabei sein zu dürfen", sagt Flügel. Bedauerlich finden die Verantwortlichen des Asics Team Memmert den Stellenwert, der der Flügel vor dem Start von Verbandsseite entgegengebracht wurde. Der 30-jährige Hesse hatte keine Trainingslager zur Vorbereitung. Die Anreise per Flugzeug in der Economy Class erfolgte über Nacht und nur vier Tage vorher. Dadurch hatte Flügel keinerlei Chance auf eine vernünftige Akklimatisierung. In Rio nicht dabei war Flügels Frau. Sie erwartet nächste Woche Nachwuchs.
