Freystadt (HK) Beim Tabellenzweiten der 1. Badminton-Bundesliga ist der Aufsteiger TSV Freystadt am morgigen Samstag zu Gast. Nach der 0:7-Pleite gegen den TV Refrath in der Vorrunde wird es für die Oberpfälzer auch beim Wiedersehen nicht einfach, gegen das Topteam aus dem Bergischen Land zu bestehen.
Angesichts der aktuellen Situation in der 1. Badminton-Bundesliga fällt es den Verantwortlichen des TSV Freystadt aber nun sehr schwer, sich auf das bevorstehende Auswärtsspiel zu konzentrieren. Der Grund dafür ist der sofortige Rückzug des Traditionsvereins 1. FC Langenfeld, der direkte Auswirkungen auf die Tabelle und den Kampf um den Klassenerhalt hat - und zwar zum Leidwesen der Freystädter.
Nach dem Rückzug wurde nämlich die Tabelle nach geltender Bundesligaordnung bereinigt. Alle Spiele des 1. FC Langenfeld wurden annulliert, darunter auch die jüngste 3:4-Niederlage gegen den TSV Freystadt. Und somit verringerte sich der Vorsprung der Oberpfälzer auf den Hauptkonkurrenten TSV Neuhausen, der als neues Schlusslicht auf dem jetzt einzigen direkten Abstiegsplatz steht, von drei auf zwei Punkte bei noch fünf ausstehenden Spielen. Freystadts Teammanager Stephan Pistorius klagt deshalb über eine Wettbewerbsverzerrung. "Gegen uns haben sie vor zwei Wochen mit voller Besetzung gespielt, um den Klassenerhalt noch zu schaffen. Jetzt erklärt die Vereinsleitung den Rückzug aus wirtschaftlichen Gründen."
Auf einen überraschenden Punktgewinn am morgigen Samstag in Refrath dürfen die Freystädter wohl nicht hoffen. Denn den Weg ins Bergische Land wird der TSV mit einem geschwächten Team antreten. Fehlen werden Spitzenspieler Allan Tai und Spielertrainer Oliver Roth. Auf der Gegenseite stehen mit Fabian Roth und Carla Nelte zwei Spieler im Refrather Team, die am Sonntag deutscher Meister wurden. So kommt es im 1. Herreneinzel zum Duell zwischen Fabian Roth, deutscher Meister 2017, und Lukas Schmidt, deutscher Meister 2014. Nicht viel zu holen wird für Freystadt im 2. Herreneinzel sein. Denn hier trifft Hannes Gerberich entweder auf den Malaien Giap Chin Goh oder den Nationalspieler und Dritten der deutschen Meisterschaft, Lars Schänzler. Auch in den beiden Herrendoppeln sind die Refrather favorisiert.
Betrachtet man die Ergebnisse aus dem 0:7 im Hinspiel, so stehen die Freystädter Chancen bei den Damen am besten. Julia Kunkel, Fünfte der deutschen Meisterschaft am Wochenende, und Nanna Vainio unterlagen im Hinspiel erst im Entscheidungssatz gegen die Olympiateilnehmerin und neue deutsche Meisterin Carla Nelte, die mit der Schwedin Elin Svensson auf dem Court stand.
Auch im Dameneinzel hat Nanna Vainio, die sich bei den finnischen Meisterschaften am Wochenende mit Silber begnügen musste, eine gute Chance - unabhängig davon, ob sie auf die Schwedin Elin Svensson oder die irische Olympiateilnehmer Chloe Magae trifft.
Ungeachtet der klaren Außenseiterrolle in Refrath wollen sich die Freystädter gut präsentieren und die Partie als Vorbereitung für das Spiel der Spiele zehn Tage später nutzen. Denn am 21. Februar empfängt der TSV Freystadt in einem Dienstagabendspiel den TSV Neuhausen. Gewinnen hier die Oberpfälzer, so ist der Klassenerhalt so gut wie sicher.
