Hilpoltstein
Flemming gelingt der große Coup

Tischtennisspieler des TV Hilpoltstein gewinnt Bundesranglistenturnier Top 48 Rang zehn für Dickhardt

23.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:09 Uhr

Eine Klasse für sich: Hilpoltsteins Spitzenspieler Alexander Flemming zeigt beim Bundesranglistenturnier Top 48 seine Klasse und gewinnt in beeindruckender Manier. Im Finale bezwingt er Dennis Klein, gegen den er in der Liga noch verloren hatte. ‹ŒArch - foto: Enzmann

Hilpoltstein (HK) Im Jahr 2012 hatte er es schon einmal gewonnen, jetzt landete Alexander Flemming erneut ganz oben: Der Tischtennisspieler des TV Hilpoltstein hat das Bundesranglistenturnier Top 48 gewonnen. Sein Vereinskollege Dennis Dickhardt landete auf einem guten zehnten Platz.

Dass Alexander Flemming vom Tischtennis-Zweitligisten TV Hilpoltstein erneut der große Coup gelingt, ist schon eine faustdicke Überraschung. In Abwesenheit der nationalen Tischtennis-Elite, die zeitgleich auf der großen Bühne in Budapest um europäische Titelehren kämpfte, trafen sich die "zweite und dritte Reihe" zum Bundesranglistenfinale an den Ausläufern des Teutoburger Waldes. Die großen Stars der Szene waren in Hagen also definitiv nicht am Start. Mit Verlaub: Von einer Top-Besetzung konnte unter diesen Voraussetzungen kaum die Rede sein.

Ein Umstand, der die Leistungen der insgesamt 96 anwesenden Aktiven nicht schmälern darf, vor allem die der Medaillengewinner nicht. Die hatten am Samstag und Sonntag nämlich ein überaus straffes Programm zu absolvieren. Fünf Begegnungen standen allein in der Gruppenphase auf dem Programm, wobei sich nur die jeweiligen Sieger direkt für die Endrunde der besten 16 Akteure qualifizierten. Die Zweit- und Drittplatzierten mussten in einer abendlichen Sonderschicht eine Qualifikationsrunde spielen, um die fehlenden Plätze aufzufüllen. Auch die anschließende KO-Runde hatte es in sich, zumal ab dem Achtelfinale alle Partien über vier Gewinnsätze gespielt werden müssen. Da kommen in zwei Tagen ganz leicht 40 bis 50 Sätze zusammen.

Zur Tagesaktualität: Auch ohne "die Großen" hatte in Hagen ein durchaus illustres Feld gemeldet. Neben Flemming waren so arrivierte Spieler wie die Brüder Dang und Liang Qiu oder auch Dennis Klein, dem Flemming am letzten Wochenende beim Bundesligaspiel noch unterlegen war, und nicht zuletzt der 54-jährige "Altmeister" Georg-Zsolt Böhm, der für Nassau in der Oberliga spielt und schon sechsmal deutscher Meister war, am Start.

Auf Letzteren traf Alexander Flemming bereits in der Vorrunde, wo er ihn sicher mit 3:1 bezwang. Anschließend marschierte Hilpoltsteins Frontmann bis ins Viertelfinale problemlos durch. Dort hätte er der Papierform nach auf seinen Mannschaftskollegen Dennis Dickhardt treffen können. Der Pilot hatte mit seinen Gegnern in der Vorrunde kurzen Prozess gemacht. Nach einer kurzen Nacht ereilte ihn aber rasch gegen den Kölner Gianluca Walther, gegen den er schon in der Punkterunde unterlegen war, mit 0:4 das vorzeitige Aus.

So war es Flemming vorbehalten, seinen Freund und Trainingspartner zu "rächen." Doch anstatt zu überzeugen, quälte er sich gegen Walther mit 4:3 in die Vorschussrunde. Dort zeigte er sich wieder von seiner besseren Seite und fertigte mit Robin Malessa auch den zweiten Kölner hintereinander mit 4:0 ab.

Im Finale standen sich anschließend Flemming und der Saarbückener Jungprofi Dennis Klein, der zuvor den Grünwettersbacher Erstliga-Akteur Qiu Dang eliminiert hatte, gegenüber. Und Flemming hatte gegen den Halbdistanz-Spieler in der Neuauflage des Aufeinandertreffens eine Woche zuvor noch eine Rechnung offen. Dieses Mal lief es bedeutend besser für ihn. Immer wieder verstand er es, den Rhythmus seines Gegenüber erfolgreich zu durchbrechen. Am Ende konnte der an Position eins gesetzte Flemming über einen verdienten 4:2-Erfolg jubeln. "Das war ganz schön anstrengend", atmete Alex erleichtert durch.

Derweil standen für Dennis Dickhardt die Platzierungsspiele an. Nach einem Auf und Ab belegte er in der Endabrechnung Platz zehn. Immerhin: Damit hat sich Dickhardt genau wie Flemming für die Teilnahme an den deutschen Meisterschaften 2017 in Bamberg qualifiziert. Ein Ziel, das einem ehemaligen Hilpoltsteiner nicht vergönnt war. Arne Hölter, der jetzt für den Drittligisten Hertha BSC Berlin an den Start geht, musste die Segel streichen.