Hilpoltstein
Erstmals Meister in der Bayernliga

TV Hilpoltstein II macht mit 9:7-Sieg in Tiefenlauter doch noch den Titel perfekt Aufstieg in die Oberliga

17.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:17 Uhr

Hilpoltstein (HK) Die zweite Tischtennis-Mannschaft des TV Hilpoltstein hat es im dritten Anlauf tatsächlich geschafft: Nach einem Mammutmatch voller Höhen und Tiefen siegten die Burgherren hauchdünn mit 9:7 beim Tabellendritten TTC Tiefenlauter und stehen als Meister der Bayernliga fest.

Nach dreieinhalb Stunden Spielzeit brandete riesiger Jubel auf im TV-Lager, alle Spieler und die zahlreichen mitgereisten Fans lagen sich begeistert in den Armen und konnten ihr Glück kaum fassen: Erstmalig in der TV-Historie ist die zweite Mannschaft in die Oberliga aufgestiegen, früher Jahrelang das "Zuhause" der ersten Mannschaft. Das slowenische Spitzenduo Smrekar/Golavsek hatte nach einer hoch konzentrierten Vorstellung dem gegnerischen Topduo Zak/Buckreus in drei Sätzen keine Chance gelassen und den viel umjubelten neunten Zähler zum 9:7-Sieg beim heimstarken TTC Tiefenlauter errungen.

Überhaupt waren es der ruhige Kämpfer mit der starken Technik, Jaka Golavsek, und sein ganz kurzfristig verpflichteter Landsmann Robson Smrekar, die für einen Großteil der Hilpoltsteiner Punkte verantwortlich zeichneten. Smrekar, vor knapp zwei Jahrzehnten in der erweiterten Weltspitze angesiedelt und seit vielen Jahren nicht mehr aktiv, ließ in beiden Doppeln sowie in beiden Einzeln seine Klasse aufblitzen: Im Eingangsdoppel machten die zusammen 123 Jahre zählenden Kürschner/Eberhardt kaum einen Stich. Hörmann/Wechsler hatten am Ende keine Chance gegen Zak/Buckreus und auch die zuletzt überzeugenden Hegenberger/Mulack hatten am Ende den Kürzeren gezogen gegen die unorthodoxen Forkel/Deffner.

Im Einzel zahlten sich Erfahrung und individuelle Klasse von Smrekar aus - besonders Kürschner, aber auch anschließend Zak - hatten kaum etwas zu bestellen. Gegen den jungen Tschechen hatte Jaka Golavsek zuvor unnötig mit 2:3 den Kürzeren gezogen, sich anschließend aber mit einem starken 3:0 über Kürschner rehabilitiert.

Stark war Hannes Hörmann aufgelegt: Nach einem knappen 3:1 gegen Jürgen Forkel zeigte der 14-jährige Schüler mit einem 3:0 auch dem langjährigen Zweitligacrack Rolf Eberhardt anschließend die Grenzen auf. Sein ein Jahr älterer Paarkreuzkollege Sebastian Hegenberger agierte gegen Letzteren stark und kam nach einem 1:2-Satzrückstand nochmal zurück ins Match. Mit dem Kapitän der Gastgeber, Jürgen Forkel, lieferte er sich derweil ein hochklassiges Duell auf Augenhöhe, am Ende mit Vorteilen für den Oberfranken (3:1).

Hinten zeigte Tarik Mahroum Licht und Schatten gegen Ersatzmann Martin Deffner, unterlag am Ende in einem kurzweiligen Materialduell in fünf Durchgängen. Auch gegen den als "Topspinmaschine" bekannten Linkshänder Wolfgang Buckreus zog der Hilpoltsteiner letztlich den Kürzeren. Der von seiner Beinverletzung genesene Andreas Wechsler feierte derweil ein tolles Comeback: In einem Halbdistanzduell gegen Buckreus mit vielen knappen Entscheidungen hatte er in seinem ersten Einzel für einen Knackpunkt der Begegnung gesorgt: In einem ganz engen Match hatte der frühere Heidecker mit 11:9 im letzten Satz für die wichtige 5:4-Führung zur Halbzeit gesorgt. Dass er am Ende gegen Deffner unterlag, war ob des bereits gewonnenen Schlussdoppels locker zu verschmerzen.Der Jubel war im Anschluss groß, die Glückwünsche zahlreich. Und die Freude über eine solch erfolgreiche Saison bei allen riesig.

TTC Tiefenlauter - TV Hilpoltstein II 7:9 - Jan Zak/Wolfgang Buckreus - Hannes Hörmann/Andreas Wechsler 13:11, 11:7, 11:4; Reiner Kürschner/Rolf Eberhardt - Robson Smrekar/Jaka Golavsek 12:14, 6:11, 10:12, Jürgen Forkel/Martin Deffner - Sebastian Hegenberger/Tobias Mulack 11:8, 11:4, 11:3; Zak - Golavsek 11:1, 7:11, 9:11, 12:10, 11:9, Kürschner - Smrekar 4:11, 6:11, 6:11; Eberhardt - Hegenberger 11:5, 9:11, 11:9, 8:11, 7:11; Forkel - Hörmann 8:11, 3:11, 11:8, 12:14; Buckreus - Wechsler 5:11, 12:14, 11:7, 11:3, 9:11; Deffner - Mahroum 11:13, 11:5, 11:8, 9:11, 11:7; Zak - Smrekar 9:11, 7:11, 4:11; Kürschner - Golavsek 4:11, 6:11, 7:11; Eberhardt - Hörmann 8:11, 5:11, 7:11; Forkel - Hegenberger 11:8, 15:13, 8:11, 11:9; Buckreus - Mahroum 11:8, 11:4, 8:11, 11:9; Deffner - Wechsler 11:3, 8:11, 11:9, 11:5; Zak/Buckreus - Smrekar/Golavsek 5:11, 9:11, 6:11.