Hilpoltstein (HK) Mit einem 6:3-Erfolg beim BV Borussia Dortmund haben die Tischtennis-Asse des TV Hilpoltstein gestern Nachmittag die passende Antwort auf ihr jüngstes 1:6-Debakel in der 2. Bundesliga gegen den TTC Bad Hamm gegeben.
Dank dieses Erfolgs kehren die Hilpoltsteiner mit nun 5:5 Punkten auf den fünften Tabellenplatz zurück. Damit ist das Thema Abstiegskampf vorerst vom Tisch. "Wir haben uns wieder gefangen", sagte Teammanager Bernd Beringer erleichtert nach dem Spiel.
Vor der Partie hatten die Hilpoltsteiner noch das Gesetz der Serie beschworen. Denn noch nie verloren sie in Dortmund ein Spiel. Allerdings sprachen die jüngsten Ergebnisse beider Teams eine andere Sprache. Denn unlängst gewann Dortmund mit 6:4 gegen Bad Hamm 6:4, also jene Mannschaft, der Hilpoltstein klar mit 1:6 unterlag. Doch solche Quervergleiche haben ihre Tücken, wie sich gestern in fast dreieinhalb Stunden Spielzeit zeigte.
Um wenigstens in die Nähe auch nur eines Punktes zu kommen, mussten einige Baustellen abgearbeitet werden. Zum Beispiel die Doppel. Die Vorgabe war dabei klar: Nur nicht wieder in Rückstand geraten. Das haben die Hilpoltsteiner in Dortmund vermieden. Denn Alexander Flemming und Nico Christ brachen mit einer tollen Vorstellung den Bann und holten sich den lang ersehnten Sieg. Bei Petr David und Dennis Dickhardt lief es am Nebentisch nicht so gut, doch mit der Punkteteilung blieben die Hoffnungen intakt, aus Dortmund etwas mitzunehmen.
Freilich musste dafür noch ein weiteres Hilpoltsteiner Problem erfolgreich behandelt werden. Das Sorgenkind ist - oder besser gesagt: war - Petr David, der die Last von sieben Niederlagen in Serie in den Ruhrpott mit schleppte. Zwei Sätze lang schoss sich der sensible Tscheche gegen den Ungarn Bence Majoros den Frust von der Seele. Aber als er im dritten Durchgang einen Matchball vergab, begann erneut das Zittern. Dieses Mal knickte David aber nicht ein, sondern gewann den vierten Satz mit 11:8. Die Hilpoltsteiner Bank sprang auf und klatschte Petr David ab. Der Knoten war geplatzt.
Und auf einmal ging alles wieder wie von selbst. Das bekam später auch Erik Bottroff zu spüren, den David förmlich zerlegte. Vielleicht kommen jetzt ja nach sieben mageren Spielen sieben fette Spiele.
Verlass war auf Hilpoltsteiner Seite auch auf das hintere Paarkreuz. Hier standen sich zunächst Nico Christ und der zweite Ungar Adam Szudi gegenüber. Beide schenkten sich nichts in diesem Duell, so dass der fünfte Durchgang die Entscheidung bringen musste. Beim Stand von 10:6 vergab Christ zwar gleich vier Matchbälle, doch es brachte ihn nicht aus dem Konzept bringen wie so manches Mal in der Vergangenheit. Stattdessen atmete er kurz durch und behielt mit 12:10 die Oberhand. Es war das Schlüsselspiel, wie sich später herausstellen sollte. Den Rest besorgte Dennis Dickhardt, der nacheinander den russischen Ex-Nationalspieler Evgeni Fadeev in dessen dritten Frühling sowie Adam Szudi deutlich bezwingen konnte.
Szudi ist nun übrigens der erklärte Lieblingsgegner aller Hilpoltsteiner. Denn jeder aus dem TV-Team hat nun schon gegen den Russen gewonnen.
Dass TV-Kapitän Alexander Flemming gestern in seinen Einzeln komplett leer ausging, war am Ende nur eine Randnotiz angesichts des Hilpoltsteiner Erfolgs in Dortmund.
BV Borussia Dortmund - TV Hilpoltstein 3:6 - Majoros/Szudi - Flemming/Christ 7:11, 8:11, 7:11, Bottroff/ Fadeev - David/Dickhardt 10:12, 11:9, 9:11, 11:3, 11:5, Majoros - David 7:11, 3:11, 13:11, 8:11, Bottroff - Flemming 7:11, 11:5, 14:12, 5:11, 11:9, Szudi - Christ 11:7, 12:10, 7:11, 10:12, Fadeev - Dickhardt 13:15, 8:11, 6:11, Majoros - Flemming 11:8, 15:13, 11:5, Bottroff - David 8:11, 12:14, 3:11, Szudi - Dickhardt 6:11, 9:11, 11:9, 9:11.
