Freystadt (HK) Mit seinem Neuzugang Nanna Vainio ist der TSV Freystadt in seinem Jubiläumsjahr erstmals in einem Wettkampf bei den olympischen Spielen vertreten gewesen. Die Finnin trat im Badminton für ihr Heimatland im Einzel an. Annabella Jäger nahm zudem am Jugendlager in Rio teil.
Seit 1. Juni spielt die Finnin Nanna Vainio beim TSV. Bevor sie mit den Freystädtern in rund vier Wochen in der 1. Bundesliga auf Punktejagd geht, trat sie im Dameneinzel bei den olympischen Spielen an. Die 24-jährige, die vom Ligakonkurrent TSV Trittau (nahe Hamburg) in die Oberpfalz wechselte, belegt aktuell den 60. Platz der Weltrangliste und ist mehrfache finnische Meisterin.
In ihrer Vorrundengruppe A war sie jedoch chancenlos. Im Auftaktmatch traf sie auf die amtierende Weltmeisterin Carolin Marin (Spanien) und unterlag mit 6:21 und 4:21. Einen Tag später bekam sie es mit der dänischen Meisterin Line Kjaersfeldt (26. der Weltrangliste) zu tun. Auch dieses Match musste sie in zwei Sätzen (9:21, 8:21) abgeben. Nachdem Vainio direkt nach dem Match niedergeschlagen war, überwog am Tag danach das Positive: "Ich habe mich beruhigt und werde analysieren, was falsch gelaufen ist. Schlussendlich bin ich trotzdem stolz auf mich, wie weit ich es geschafft habe", sagte sie. Denn zuvor spielte sie sich durch einen zweijährigen Qualifikationsmarathon. Sie spielte in den vergangenen Monaten 15 Turniere weltweit: Neben den europäischen Turnieren in Russland, Island, Polen, Frankreich, Finnland, Schweden und Estland sammelte sie Qualifikationspunkte in Vietnam, Brasilien, Moskau, Chile, Peru und Jamaika. Mit Platz 31 in der für Olympia bereinigten Weltrangliste schaffte sie das Olympiaticket.
Nach Freystadt kam sie eher zufällig. Spielertrainer Oliver Roth kennt die Finnin aus der 1. Bundesliga. "Nanna ist nicht nur von ihrer Spielstärke ein Gewinn, sondern soll helfen, unsere jungen Spielerinnen wie Julia Kunkel und Annabella Jäger im taktischen und mentalen Bereich auf Erst-Liga-Niveau zu bringen", sagt TSV-Manager Stephan Pistorius.
Stolz ist man beim TSV auch auf Nachwuchsspielerin Annabella Jäger (kleines Foto). Sie ist mittlerweile Stammspielerin des Freystädter Bundesligateams und schaffte kürzlich den Sprung in die Jugendnationalmannschaft. Aufgrund ihrer sportlichen Leistungen und ihres sozialen Engagements wurde sie vom deutschen Sportbund ausgewählt und nimmt in Rio am deutschen olympischen Jugendlager teil. Mit einem vielfältigen olympischen Programm aus Sport, Kultur und Bildung sollen die Teilnehmer für ihr weiteres Engagement motiviert werden. In den ersten Tagen hat sie schon viel erlebt. Im deutschen Haus traf sie den Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) Alfons Hörmann sowie Tennislegende Steffi Graf und Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann. "Die Zeit in Rio kommt mir schon wie eine Ewigkeit vor, die Erlebnisse prasseln nur so auf einen ein." Nachdem sie schon beim Frauen-Rugby zugesehen hat, fiebert sie jetzt eifrig beim Badmintonwettbewerb mit.
