Offenbau
"Die Mannschaft hatte enorm viel Spaß"

Offenbau, Heuberg und Untermässing blicken zufrieden auf ihre Premiere als Neuner-Team

16.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr

Geglückte Premiere trotz Niederlage: Obwohl die SF Offenbau II (rechts) ihr Auftaktspiel als Neuner-Mannschaft gegen den SV Stauf mit 1:5 verlieren, sind sie überzeugt vom neuen Modell. - Foto: Enzmann

Offenbau (enc) "Elf Freunde müsst ihr sein" - dieses berühmte Zitat vom deutschen Weltmeister-Trainer Sepp Herberger hat im Fußballkreis Neumarkt/Jura künftig nicht mehr bei allen Mannschaften Gültigkeit. In sechs von neun B-Klassen standen sich am Wochenende in einigen Partien erstmals neun statt elf Spieler gegenüber.

Mit den SF Offenbau, dem SV Heuberg und der DJK Untermässing waren auch drei Vereine aus der Region davon betroffen.

Die Premiere ist für alle drei Teams gut verlaufen, obwohl nur Untermässing (5:1 bei Ettenstatt II) einen Sieg verbuchte, während die zweiten Mannschaften aus Offenbau und Heuberg jeweils leer ausgingen. "Die Resonanz war überraschend gut, obwohl das neue Modell auch bei uns seine Kritiker hat", sagt Offenbaus Spielleiter Maximilian Mödl. "Vor allem die Mannschaft selbst hatte enorm viel Spaß. Einerseits, weil wir uns innerhalb des Kaders hervorragend verstehen, andererseits haben wir uns extra dafür entschieden, zu neunt auf das komplette Großfeld zu spielen. Bei nur 16 Feldspielern hatten wir große Räume und viel Platz." Den Spielern käme es sehr entgegen, dass sie bei der Ballannahme mehr Zeit hätten und saubere Pässe spielen könnten. Die sportlichen Erwartungen sind bei den Offenbauern für diese Saison gedämpft. "Wir sind vor allem begeistert, dass wir seit 20 Jahren erstmals wieder eine zweite Mannschaft stellen können", sagt Mödl. "Auch auf ein für ein Neuner-Team abgestimmtes Training haben wir verzichtet, wobei ich spontan gar nicht wüsste, wie man speziell auf so ein Spiel hintrainieren sollte."

Vom neuen Modell überzeugt ist auch der Trainer des SV Heuberg, Sascha Wägner. "Das Modell hilft den kleineren Vereinen, die nicht genügend Spieler für zwei Elfer-Teams haben, um trotzdem zwei Mannschaften zu stellen. Dadurch verliert der Verein keine Spieler. Ich finde die Entscheidung gut." Allerdings könne er auch verstehen, dass es den Vereinen, die genügend Spieler für zwei Vollmannschaften stellen können, nicht gefällt. Die zweite Heuberger Mannschaft entschied sich am Sonntag bei ihrer Premiere gegen den TSV Rohr II (3:5) für ein um den Sechszehnmeterraum verkleinertes Spielfeld. Wägner findet nicht, dass sich das Spiel dadurch groß verändert: "Es ist doch eigentlich wie jedes andere, nur dass man zwei Mann weniger hat, dafür aber das Spielfeld kürzer ist. Da kommt es auf technische Spielweise mit vielen Kurzpässen an und nicht auf lange Bälle. Obwohl wir verloren haben, war die Premiere für uns positiv."

Noch nicht schlüssig, was er vom Modell halten soll, ist Untermässings Spielleiter Alexander Lummer. "Man hat bei unserem 5:1-Sieg in Ettenstatt gesehen, dass die zwei Außenbahnspieler wegfallen und auf dem Feld viel mehr Platz ist." Die Untermässinger stellen eine Elfer-Mannschaft, treffen in der B-Klasse Mitte aber auf drei Neuner-Teams. "Für eine erste Mannschaft ist es teilweise blöd. Man hat 14, 15 Mann im Kader und dann müssen eben einige zuschauen." Trotzdem habe er auf der Spielleitertagung dafür gestimmt, "weil es vielen Vereinen hilft, ihre Mannschaft aufrechzuerhalten. Ich bin überzeugt, dass zur Winterpause noch mehr Neuner-Teams hinzukommen."