Greding (tsl) "Langstrecken liegen mir eher, weil ich aus dem Ausdauersport komme", sagt Günther Kaunzinger aus Greding, und das hat er am Wochenende wieder unter Beweis gestellt.
Über 1500 Meter Freistil sicherte sich der 82-Jährige die Goldmedaille bei den Deutschen Schwimm-Meisterschaften in Wetzlar.
Dort war er über die gleiche Strecke schon im vergangenen Jahr erfolgreich, als er ebenfalls ganz oben auf dem Siegertreppchen stand. "Dieses Mal war ich mit 39:38,70 Minuten aber 60 Sekunden langsamer, man merkt eben jedes Jahr", sagt der Rentner, der sich vor seiner "zweiten Karriere" vor allem mit Laufen und Radfahren fit hielt.
Diese Sportarten wurden seit einigen Jahren vom Schwimmen abgelöst, als der drahtige Rentner im Urlaub das Schnorcheln für sich entdeckte.
Kaunzinger, der für den SWV Berching startet, trainiert in der Nachbargemeinde im 25-Meter-Becken, wenn er sich aber auf die 50-Meter einstellen will, fährt er ins Sportbad nach Ingolstadt oder ins Freibad nach Thalmässing. "Dort ist das Wasser dann oft recht frisch, aber mit einem Neoprenanzug geht das schon. "
Dank regelmäßigem Training fühlte Kaunzinger sich beim Wettkampf in Wetzlar wohl, "das einzige Manko war, dass ich keinen Einweiser hatte. " Dieser zeigt an, wie viele Bahnen der Schwimmer schon hinter sich hat. Das helfe dabei, die Kräfte sinnvoll einzuteilen. Das war im vergangenen Jahr leichter, als sich jemand von einem anderen Verein fand, um diese Aufgabe zu übernehmen.
Ob der Gredinger in diesem Jahr an weiteren Wettbewerben teilnehmen wird, weiß er noch nicht. "Den ein oder anderen werde ich sicher noch mitnehmen, aber nicht unbedingt aus Meisterschaftsgründen, sondern eher hobbymäßig und um Erfahrung zu sammeln. " Ein "bisschen Ehrgeiz" habe er noch - der Erfolg stelle dann die Belohnung für das Training dar. "Es ist besser als daheim auf dem Sofa zu sitzen. " Das wird Kaunzinger auch an diesem Tag nicht, am Abend geht es zum Schwimmen nach Berching.
