Hilpoltstein
Deutsche Meisterin über die Mitteldistanz

Theresa Wild vom La Carrera TriTeam verteidigt Altersklassentitel und löst Ticket für Ironman-WM auf Hawaii

09.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:12 Uhr

Trotz Magenproblemen auf dem Rad verbessert Theresa Wild vom La Carrera TriTeam Rothsee ihre Bestzeit auf der Mitteldistanz um 17 Minuten und sichert sich so ihre Tickets für Ironman-WM und -EM - Foto: privat

Hilpoltstein (HK) Nur zwei Jahre nach Michael Seitz und Mirco Helmreich hat sich mit Theresa Wild nun auch die erste Triathletin des Hilpoltsteiner La Carre-ra TriTeam Rothsee einen Startplatz bei der Ironman-Weltmeis-terschaft auf Hawaii gesichert. Beim Ironman 70.3 Kraichgau hat die 23-Jährige aber gleich mehrfach abgesahnt.

Schon beim Zieleinlauf sind bei der Monheimerin die Freudentränen geflossen. „Jetzt kommt Theresa Wild. Sie kann sich ihren Geldbeutel und die Kreditkarte schon mal bereitlegen, denn das wird noch teuer in diesem Jahr!“ Vielen Triathleten würde bei diesen Worten des Stadion-sprechers das Herz aufgehen. Denn „den Geldbeutel bereitlegen“ ist bei einem Ironman-Rennen eine nette Umschreibung dafür, dass man sich für die Weltmeisterschaft auf Hawaii qualifiziert hat. Und dafür muss man das Startgeld gleich kurz nach der Qualifikation bezahlen. „Das kann man gar nicht in Worte fassen, das sind Emotionen pur“, sagt Theresa Wild.

Seit Sonntag steht fest: 2015 wird ihr Jahr. Und das alles gelang ihr in nur einem Rennen. Mit dem 17. Platz beim Ironman 70.3 Kraichgau verteidigte sie nämlich nicht nur ihren Titel als deutsche Meisterin über die Mitteldistanz in der Altersklasse W20. Mit ihrem Sieg sicherte sie sich auch noch das Startrecht für die Ironman-70.3-Weltmeisterschaft über die Mitteldistanz, die am 30. August in Zell am See (Österreich) ausge-tragen wird. Doch damit noch nicht genug: Aufgrund einer Sonderregelung schnappte sie sich darüber hinaus auch noch einen von 30 begehrten Slots für den Start bei der legendären Ironman-Weltmeisterschaft über die Langdistanz am 10. Oktober auf Hawaii. Es ist der bislang größte Erfolg in ihrer noch jungen Triathlonkarriere.

Durchaus unverhofft darf sich die 23-jährige Theresa Wild nun in den nächsten Monaten auch noch auf ihren ersten Langdistanztriathlon vorbereiten – den sie gleich auf Hawaii bestreitet. Bedenken? Fehlanzeige! „So eine Chance bekommt man vielleicht nur einmal im Leben. Die-se Gelegenheit muss man beim Schopfe packen“, sagt Theresa Wild, die nun innerhalb von nur sechs Wochen bei zwei der weltweit bedeutendsten Triathlonrennen an den Start gehen darf. Nach Michael Seitz und Mirco Helmreich, die beide vor zwei Jahren in Kona an den Start gingen, ist Wild die dritte Athletin, aber auch die erste Frau des Hil-poltsteiner Triathlonvereins, die sich für Hawaii qualifiziert hat.

Das schweißtreibende Rennen im Kraichgau, dem „Land der 1000 Hügel“, hat sich für die 23-Jährige in jeglicher Hinsicht gelohnt. Dabei lief es für sie zu Beginn des Rennens über 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen nicht gerade optimal. Beim Schwimmen zu weit in der Mitte positioniert, musste sie viele Schläge einstecken, steigerte ihre Zeit aus dem Vorjahr aber deutlich und stieg nach 33:26 aus dem Wasser.

Ihrer zunächst falschen Ernährung auf dem Rad musste sie dann Tribut zollen, doch kämpfte sie sich in der Folge wieder zurück, zumal ja ihre Paradedisziplin, das Laufen, noch ausstand. Den abschließenden Halbmarathon bewältigte sie in etwas mehr als eineinhalb Stunden zurück, so dass sie ihre Bestzeit aus dem Vorjahr um 17 Minuten verbesserte, die Fünf-Stunden-Marke knackte und als Gesamt-17. in 4:59:32 Stunden finishte.

Mit ihr freuten sich freilich auch ihr Vater Wolfgang Wild, ihre Stiefmutter Carola Wild sowie Andreas Köstler, die ebenfalls im Kraichgau am Start waren. Wolfgang Wolf hatte etwas Pech mit Atemproblemen beim Schwimmen und einem Platten beim Radfahren, beendete das Rennen aber nach 5:08:21 Stun-den als 49. seiner Altersklasse M50. Besser lief es bei Carola Wild, die allerdings bei heißen Temperaturen auf der Laufstrecke bei Kilometer 15 einen Leistungseinbruch erlitt. Auf den letzten Kilometern biss sich aber noch einmal auf die Zähne und beendete das Rennen in 5:23:20 Stunden sogar mit einem Top-Ten-Platz – als Neunte ihrer Altersklasse W40. Andreas Köstler nutzte den Wettkampf als Vorbereitung für den Challenge Roth und finishte als schnellster La-Carrera-Starter schon nach 4:53:42 Stunden als 40. in seiner Altersklasse M25.