Hilpoltstein
Der Spitzenreiter kann kommen

Nach fünf Spielen ohne Niederlage erwartet Röttenbach den TSV Meckenhausen

20.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:58 Uhr
Schenken sich nichts: Bereits im Hinspiel zwischen dem TSV Meckenhausen (gelbe Trikots) und dem TSV Röttenbach geht es mit teils unerlaubten Mitteln zur Sache. −Foto: Foto: Enzmann

Hilpoltstein (HK) Auf dem Weg zum Meistertitel in der Kreisliga Süd stellt sich an diesem Samstag die zweitbeste Rückrundenmannschaft, der TSV Röttenbach (11.), dem Spitzenreiter aus Meckenhausen in den Weg. Lokalrivale TV Hilpoltstein (3.) peilt nach dem Remis in Absberg derweil gegen Schlusslicht Solnhofen einen Sieg ein.

Dranbleiben an den Hilpoltsteinern will wiederum der TSV Heideck (6.), der dafür aber zwingend einen Sieg bei der DJK Pollenfeld (8.) benötigt.

In den letzten fünf Partien gelang es keinem Konkurrenten mehr, die Röthenbacher zu bezwingen. Drei Siege und zwei Unentschieden sind die wahrlich starke Ausbeute bis jetzt. Nicht immer war es die feine Klinge, die auf dem Platz geschwungen wurde, zuletzt das 1:1 gegen Ellingen eher schwach. "Vorher in Pollenfeld war das 3:1 absolut verdient, bei der DJK Limes haben wir beim 1:1 schwer kämpfen müssen, das 2:0 gegen Weißenburg war eine reine Willenssache und das 2:0 gegen Barthelmesaurach sehr schwierig gegen eine gute Mannschaft", sagt Trainer Klaus Wachter. Das Problem der seiner Elf ist die Offensive: Topschütze ist Manuel Miehling mit vier Treffern, davon resultierten drei aus Elfmetern. Wer vor dem Spiel gegen Meckenhausen vor eigenem Publikum nicht statistische Werte erfasst hat, der weiß auch nichts über das Spektakuläre, das ihn erwartet. Beide Teams liegen an erster (Meckenhausen) und zweiter Stelle der Rückrundentabelle. Das Hinspiel ging 0:3 verloren und Wachter kennt die Stärken des Tabellenersten. "Da kommt eine große Mannschaft mit einem überragenden Stefan Hamperl und Torjäger Benjamin Fleischmann. Lange ein 0:0 halten und den Gegner nervös werden lassen, dann könnte etwas mitzunehmen sein." 30 Jahre steht der 50-Jährige schon in Diensten des TSV Röthenbach, ein Vierteljahrhundert allein im Jugendbereich. Damit ist es auch genug. "Ich werde mir ab dem Sommer eine Pause gönnen." Einen Wunsch hätte er bis dahin noch, dass er das Zepter an seinen Nachfolger weitergibt mit der Aufschrift: TSV Röttenbach, Kreisligist.

Von den Ergebnissen her läuft es beim TSV Meckenhausen sehr gut. Doch Trainer Michael Brandl möchte die Partien noch einmal analysieren. "Klar, dass ein 4:0, wie zuletzt gegen Barthelmesaurach, verdient ist. Das ging aber nicht im Handumdrehen, der Gegner war gut und hat uns gefordert. In dieser Liga schenkt niemand etwas her." Auch der TSV Röttenbach wird dem Ersten die Punkte nicht zuwerfen, damit rechnet der Meckenhausener Coach auch nicht, denn die Resultate des Aufsteigers zuletzt lassen aufhorchen. "Schon im Hinspiel war es eine Plage bis zum 1:0."

Wenn man die letzten 14 Spiele des TV Hilpoltstein ansieht und sie in zwei Hälften aufteilt, wird ersichtlich, warum die Truppe von Trainer Jürgen Wellert sich nicht klar auf Meisterschaftskurs bewegt. In den ersten sieben Partien konnten sage und schreibe 19 Punkte gesammelt werden, in den nachfolgenden nur acht. Dabei wurden fünf Mal die Zähler mit den Kontrahenten geteilt. "Ich kann es nicht mehr hören, wenn mir meine Kollegen sagen, dass wir hätten gewinnen müssen. Tatsache ist, dass wir einfach zu wenige Möglichkeiten in Tore ummünzen und die Abwehr Kuriositäten kassiert", sagt Wellert. Es hapert nicht an der Qualität der Akteure, es fehlt vielleicht an einer kleinen Korrektur, doch darüber grämt sich Wellert nicht. Er weiß, dass viele Talente im Kader schlummern, beispielsweise der 19-jährige Niklas Odörfer. An diesem Sonntag plant der TV gegen die TSG Solnhofen fest mit drei Punkten, das 9:1 im Hinspiel ist freilich längst Vergangenheit. "Jedes Spiel ist Kopfsache, es muss erst einmal absolviert werden", sagt Wellert.

Einmal Glück und einmal Pech - im Fußball liegt beides oft nahe nebeneinander. Das musste der TSV Heideck in den letzten beiden Wochen erfahren, wobei er über zwei Punkte nicht hinauskam. "In Hilpoltstein waren wir froh um den Zähler, gegen Cronheim war es die letzte Minute, die einen kleinen Traum zerstört hat", sagt Trainer Jürgen Prüßner. An diesem Sonntag ist seine Elf zu Gast bei der DJK Pollenfeld, einem exemplarischen Beispiel von überraschender Effizienz. Im Hinspiel, das 0:2 verloren wurde, war Prüßner Zeuge davon. "Das ist ja noch nicht alles, denn wer in Berching gewinnt, vor dem sollte man auf der Hut sein. Ich hoffe, dass wir die Heimschwäche der DJK nutzen können." Diese ist frappierend, denn in sieben Partien reichte es nur zu vier Punkten bei fünf Pleiten." Johannes Wieland und Michael Huf werden bei Heideck fehlen.

Gerhard Hillebrand