Hilpoltstein
Der ATSV triumphiert in der Stadthalle

Landesligist aus Erlangen gewinnt Hallenmeisterschaft des Bezirks Mittelfranken Lob für Veranstalter

22.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr

Verdienter Sieger in Hilpoltstein: Der ATSV Erlangen jubelt über den Hallenmeistertitel im Bezirk Mittelfranken. Nun geht es für den Landesligisten zur bayerischen Meisterschaft. - Foto: Enzmann

Hilpoltstein (HK) Der ATSV Erlangen ist gestern in der Hilpoltsteiner Stadthalle das Maß aller Dinge gewesen. Der Landesligist setzte sich im Finale der Bezirksendrunde mit 5:1 gegen den ASV Neumarkt durch. Lob gab es aber nicht nur für den Sieger, sondern auch für Ausrichter TV Hilpoltstein.

"Erlangen hat es sich absolut verdient", sagte Bezirksspieler Ludwig Beer. Dabei war es schon überraschend, dass der ATSV den Bayernligazweiten aus der Oberpfalz im Finale gleich mit 5:1 aus der Stadthalle schoss. In einem temporeichen und hochklassigen Endspiel ragte dabei einer heraus: Erlangens Vignon Amegan. Der 25-jährige Togolese war nahezu an allen gefährlichen Szenen seiner Mannschaft beteiligt, zwei Tore erzielte er selbst, zwei bereitete er vor. Nach dem frühen 1:0 durch Tim Ruhrseitz stand die Partie zunächst lange auf Messers Schneide. Dann setzte sich Amegan über die rechte Angriffsseite stark und seine Hereingabe verwertete Ahmet Kulabas zum 2:0. Neumarkt fand gegen die kompakten und gut konternden Erlanger lange kein Mittel, bis die Mannschaft des Hilpoltsteiner Trainers Dominik Haußner doch einen Fehler des Landesligisten im Spielaufbau nutzte. Armin Bindner verkürzte nach schönem Direktpassspiel auf 2:1. Doch Erlangen zeigte sich unbeeindruckt. Im sofortigen Gegenzug spielte der spätere Bezirkssieger Amegan frei, der vor Torwart Kevin Schmidt zum 3:1 verwandelte. Der Knackpunkt im Spiel. Der ASV probierte zwar alles, agierte in der Schlussphase sogar mit dem Torwart als fünftem Feldspieler, doch es half alles nichts mehr. Mit einem herrlichen Heber von der Mittellinie erzielte Amegan das 4:1, ehe Adham Abu-Zalam nach Vorlage des Togolesen den 5:1-Endstand markierte.

Bereits in der Gruppenphase hatten sich beide Teams zuvor gegenübergestanden und mit 2:2 getrennt. Ein Remis, das den beiden späteren Finalisten zum Einzug ins Halbfinale reichen sollte. Die Haußner-Elf sicherte sich das Weiterkommen mit Siegen gegen Kreisligist FC Dombühl (2:1) und den letztjährigen Sieger Dergahspor Nürnberg (2:0). Erlangen holte gegen die Nürnberger ein 1:1 und siegte gegen Dombühl mit 5:0. Der Meister des Kreises Erlangen/Pegnitzgrund war zwar spielerisch klar unterlegen, hatte aber die größte Fanschar mit nach Hilpoltstein gebracht. Trotz des am siebten Platzes bejubelten die Dombühler Anhänger ihre Mannschaft bei der Siegerehrung mit lauten "ole, ole"-Gesängen.

Auch in Gruppe B waren Überraschungen ausgeblieben. Wie erwartet wurde Regionalligist SV Seligenporten seiner Favoritenrolle gerecht und setzte sich mit sieben Punkten an die Spitze. Der TSV Weißenburg, Meister der Kreises Neumarkt/Jura, verpasste zwar das Halbfinale, verkaufte sich aber teuer. Nach zwei Remis gegen den SK Lauf (Bezirksliga 1) und den SV Maiach-Hinterhof (Kreisklasse) hofften die Weißenburger im letzten Gruppenspiel gegen Seligenporten noch auf das Halbfinale. Dort zeigte ihnen der Regionalligist allerdings die Grenzen auf. Vor allem mit Marcel Schille und Pascal Worst hatten die allerdings ersatzgeschwächten Gäste aus der Kreisstadt ihre Mühe. Worst traf auch früh nach Vorlage von Schille zum 1:0, ehe dieser kurz darauf das 2:0 nachlegte. Die Weißenburger hatten eine große Gelegenheit zum Anschlusstreffer, ehe Kevin Woleman kurz vor Schluss den 3:0-Sieg perfekt machte. Damit durften sich die Laufer als Tabellenzweiter über den Einzug ins Halbfinale freuen.

Dort war für den Vizemeister des Kreises Erlangen/Pegnitzgrund allerdings gegen Neumarkt Endstation. Christian Schrödl, Christian Heinloth, Jan Mazanec und Bernhard Neumeyer erzielten beim klaren 4:1-Sieg die Tore für den ASV. Spannender war das zweite Halbfinale zwischen Seligenporten und Erlangen. Auch hier war es der Togolese Amegan, der mit zwei Treffern beim 3:2-Sieg den Unterschied ausmachte. Dem Regionalligisten blieb somit nur der schwache Trost, dass sein Torwart Patrick Bogner zum besten Keeper des Turniers ausgezeichnet wurde.

Ludwig Beer gratulierte bei der Siegerehrung nicht nur den Erlangern. Auch Ausrichter TV Hilpoltstein zollte er Lob. "Seit über 30 Jahren war ich zu einer Endrunde nicht mehr in Hilpoltstein und es hat mich gefreut, kurz vor dem Ende meiner Zeit als Bezirksspielerleiter noch einmal hier zu sein. Ihr habt das Turnier klasse organisiert", sagte er und gratulierte Abteilungsleiter Siegfried Zeh stellvertretend für alle Helfer.

Auf den ATSV Erlangen wartet nun am 28. Januar die bayerische Hallenmeisterschaft. Sollte der Landesligist dort eine ähnlich starke Leistung bringen wie in Hilpoltstein, ist auch dort mit ihm zu rechnen. Es wäre kein ungelegener Zeitpunkt für den nächsten Coup, das Turnier findet schließlich direkt um die Ecke, in Nürnberg, statt.