Hilpoltstein
Befreiungsschlag im heimischen Schützenhaus

Bayernliga Nord-West: Hilpoltsteiner Luftgewehrschützen bezwingen Bergrheinfeld mit 3:2 Pleite gegen Mitteleschenbach

20.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr

Die herausragende Schützin beim Heimwettkampf: Barbara Strobl behält gegen Bergrheinfeld trotz großem Druck die Nerven und sichert mit ihrem Sieg im Stechen den Hilpoltsteiner Gesamterfolg.

Hilpoltstein (HK) Barbara Strobl hatte Tränen in den Augen. Die Schützin der FSG Hilpoltstein konnte ihre Emotionen nicht zurückhalten. Soeben hatte sie im Stechen den 3:2-Sieg gegen Bergrheinfeld perfekt gemacht und Hilpoltsteins Lage im Abstiegskampf der Bayernliga erheblich verbessert.

"Für Barbara freut es mich besonders, weil sie im Stechen in letzter Zeit oft Probleme hatte", sagte Hilpoltsteins Mannschaftsführer Christoph Strobl nach dem dramatischen Sieg im heimischen Schützenhaus. Dieser spiegelte wieder, wie nah Freud und Leid auch im Schützensport beieinanderliegen können. Nachdem die Hilpoltsteiner ihr erstes Duell des Tages knapp mit 2:3 gegen Mitteleschenbach verloren hatten, waren sie am Nachmittag gegen das stärker eingeschätzte Bergrheinfeld unter Zugzwang. Und die junge Mannschaft hielt dem Druck stand. Besonders Barbara Strobl, die gegen Günter Dengel zunächst vier Zehner in Folge benötigte, um überhaupt noch das Stechen zu erreichen. Sie war die letzte am Schießstand, alle schauten auf sie und Strobl lieferte. Mit 10:8 entschied sie das Stechen für sich. Der Jubel nach dem Coup im voll besetzten Hilpoltsteiner Schützenhaus war groß. "Das war ein Befreiungsschlag, der uns viel Selbstvertrauen für die nächsten Wettkämpfe gibt", sagte Christoph Strobl.

Doch nicht nur Barbara Strobl präsentierte sich gegen Bergrheinfeld in starker Verfassung, auch die anderen Hilpoltsteiner Schützen lieferten starke Ergebnisse. Allen voran Juliane Niedermüller, die mit überragenden 396 Ringen ihr Duell gegen Kristin Hemmerich klar gewann. "Sie schießt zurzeit überragend. Das ist auch wichtig für unsere anderen Schützen, wenn sie wissen, dass der Punkt auf Position eins fast immer sicher ist", sagte Strobl. Auch das Ergebnis von Daniel Karg (391) konnte sich sehen lassen. Auch wenn er gegen die starke Sabrina Schneider (392) knapp unterlag. Am Ende hatte er auch Pech, ein Zehner im letzten Schuss hätte ihm den Stechschuss beschert, er wurde eine Neun. Eine sehr gute Leistung zeigte auch Nachwuchsschützin Anja Harrer. Die 15-Jährige unterlag zwar (387:393), bewies aber einmal mehr, dass sie in der Bayernliga mithalten kann. Von Beginn an in Führung lag Alisa Bosch. Sie holte gegen Stefan Flachsenberger souverän den zweiten Punkt (386:378), ehe Barbara Strobl den Coup perfekt machte.

Dabei hatte der Heimwettkampf für die Hilpoltsteiner Schützen unglücklich angefangen, denn bei der 2:3-Niederlage gegen Mitteleschenbach fehlte ihnen schlicht auch das Glück. Juliane Niedermüller holte gegen Christian Heckel souverän den ersten Punkt (394:387), doch Daniel Karg unterlag auf Position um einen einzigen Ring (385:386). "Ein Zehner fehlte ihm, sehr schade, aber sein Ergebnis war trotzdem gut", sagte Strobl. Alisa Bosch lag mit ihrer Gegnerin Franziska Ramspeck lange gleich auf, musste sie am Ende aber ziehen lassen (385:389). Barbara Strobl holte zwar noch den zweiten Hilpoltsteiner Punkt (381:378). Zum Sieg reichte es aber nicht - auch darum, weil Moritz Bosch auf Position fünf die Konstanz fehlte. Er begann schwach, steigerte sich dann, baute aber am Ende wieder ab und verlor gegen Julian Heckel mit 377:382. "Ihm fehlte zuletzt auch etwas das Training. Ich hoffe, er kommt jetzt wieder in eine bessere Form", sagte Strobl. Die Niederlage gegen Mitteleschenbach war zwar ein Wermutstropfen, am Ende des Tages überwogen bei den Hilpoltsteinern aber Freude und Erleichterung. Denn die Konkurrenten im Abstiegskampf, Weihenzell und Hausen, nahmen sich gegenseitig Punkte weg, was den Vorsprung der Hilpoltsteiner auf den ersten Abstiegsrang auf vier Punkte anwachsen ließ. Und nicht nur die FSG-Schützen würden sich am Ende über den Klassenerhalt freuen. "Wir hätten nichts dagegen, wenn Hilpoltstein in der Bayernliga bleibt", sagte Michael Emmerling von den ebenfalls anwesenden Höbinger Schützen. "Alleine schon wegen der Anfahrt, Hilpoltstein ist ja gleich um die Ecke."

SSV Mitteleschenbach - FSG Hilpoltstein 3:2 (1922:1922) - Heckel - Juliane Niedermüller 387:394, Lindner - Daniel Karg 386:385, Ramspeck - Alisa Bosch 389:385, Schönwald - Barbara Strobl 378:381, Heckel - Moritz Bosch 382:377).

BSG Bergrheinfeld - FSG Hilpoltstein 2:3 (1943:1935) - Juliane Niedermüller - Hemmerich 396:389, Daniel Karg - Schneider 391:392, Anja Harrer - Herdel 387:393, Alisa Bosch - Flachsenberger 386:378, Barbara Strobl - Dengel 383:383 (Stechen 10:8).