Hilpoltstein
Als Tabellenführer nach Bad Homburg

Nach dem famosen Saisonstart hofft der TV Hilpoltstein auch im dritten Auswärtsspiel auf Punkte

21.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:28 Uhr

Muss im vorderen Paarkreuz noch eine Schippe drauflegen: Hilpoltsteins Kapitän Alexander Flemming überzeugt in dieser Zweiligasaison bislang vor allem im Doppel mit Nico Christ. Im Einzel hat er noch Luft nach oben. ‹ŒArch - foto: Tschapka

Hilpoltstein (HK) Die Hilpoltsteiner Tischtennisasse haben einen blendenden Saisonstart hingelegt: Die Pokal-Vorrunde gegen starke Gegner haben sie ebenso ungeschlagen überstanden, wie die Spiele in Mainz und Köln. Als Tabellenführer der 2. Bundesliga fahren sie nun zum TTC OE Bad Homburg.

Erneut zwei Neue präsentiert der seit Jahren mit Hilpoltstein befreundete Verein im Speckgürtel von Frankfurt seinen zahlreichen Fans. Musste man vor der letzten Saison schon fast die komplette Mannschaft auswechseln, haben mit dem kroatischen Weltklasse-Youngster Tomislav Pucar und dem niederländischen Meister Laurens Tromer auch jetzt zwei Stammkräfte mit beachtlichem Niveau den rührigen Verein trotz liebevoller Betreuung verlassen - ein herber Verlust. Geblieben sind den Ober-Erlenbachern allerdings zwei starke Akteure der Vorsaison: Der Ungar Nanor Ecseki (2379 Q-TTR-Leistungspunkte) hat sich ebenso ins obere Drittel der Bestenliste gespielt wie der Inder Sanil Shetty (2373), der die vielleicht größten Fortschritte in der letzten Saison gemacht hat. 8:0-Siege im hinteren Paarkreuz und damit der einzige Spieler, der ungeschlagen blieb: Diese Bilanz spricht Bände. Wenn Shetty öfter zum Einsatz kommt als in der Vorsaison, könnten die Ober-Erlenbacher sogar um den Titel mitspielen, denn im vorderen Paarkreuz hat sich was Hochkarätiges getan: Der 26-jährige schwedische Nationalspieler Harald Andersson zählt mit 2422 Q-TTR-Punkten zu den Stars der Liga - er könnte den Verlust von Pucar kompensieren. Weltranglistenplatz 134 ist jedenfalls ein Versprechen für die Zukunft. Das gilt auch für den zweiten Neuzugang der Hessen: Der 21-jährige Slowake Alexander Valuch (2242) kam vom bayerischen Regionalligisten ASV Regenstauf und schnuppert zum ersten Mal Bundesligaluft. Ob sie dem talentierten Doppel-Spezialisten bekommt, wird man sehen, doch in der Hinterhand hat man noch ein Eigengewächs: Dominik Scheja, der gegen Hilpoltstein wahrscheinlich im Doppel auflaufen wird.

Die Hilpoltsteiner Doppel haben bisher voll überzeugt. Zur alten Formation zurückgekehrt, sind David/Dickhardt und Flemming/Christ prächtig gestartet. Wenn Letztere in Köln ihre beiden Matchbälle verwandelt hätten, wäre man gar mit weißer Weste nach Hause gefahren. Von den Doppeln wird viel abhängen - zwei Punkte wären ein wichtiger Schritt zum Sieg.

Im vorderen Paarkreuz allerdings müssen sich Alexander Flemming (2370) und vor allem Petr David (2354) steigern, wenn Hilpoltstein in Ober-Erlenbach bestehen will. Doch die Hilpoltsteiner Verantwortlichen sind zuversichtlich: Bei den "heißen Hessen" wird mehr herausspringen als in Mainz und in Köln, wo nur Flemming ein Sieg gelang. Doch wenn das hintere Paarkreuz der Gäste mit Dennis Dickhardt (2320) und Nico Christ (2243) weiterhin so groß aufspielt wie bisher, könnte diesmal ein Punktgewinn in Ober-Erlenbach drin sein. Er wäre eine große Vorlage für die beiden ersten Heimspiele der Saison: Bereits in einer Woche stehen den Hilpoltsteiner Tischtennis-Fans zwei Leckerbissen bevor. Am Freitag, 29. September, kommt es in der Stadthalle ab 19.30 Uhr zum bayerischen Pokal-Derby gegen den TSV Bad Königshofen, der in der letzten Saison zum zweiten Mal Meister der eingleisigen 2. Bundesliga wurde und jetzt trotz erheblicher Bedenken in die TTBL, also die 1. Bundesliga, aufgestiegen ist. Die Hilpoltsteiner sind zwar große Außenseiter wie immer gegen einen Erstligisten, aber völlig chancenlos sehen sich Alexander Flemming und seine Teamkollegen gegen das Team von Jung-Nationalspieler Kilian Ort nicht.

Das gilt auch für das Punktspiel zwei Tage später am Freitag, 1. Oktober, um 14 Uhr, wenn der Aufsteiger aus der 3. Bundesliga Nord, der frühere Erstligist TTC GW Bad Hamm, zum ersten Mal nach Mittelfranken kommt. Ein "Hammer-Match" wird es auf jeden Fall, denn der mit einem 6:0-Kantersieg gegen Jülich gestartete Neuling bringt Damien Eloi mit, einen französischen Weltklassemann früherer Tage. Die Vorbereitung für beide Spiele läuft.