Hilpoltstein
Abschied zweier Publikumslieblinge

Petr David und Nico Christ bestreiten beim 2:6 gegen Mainz ihr letztes Heimspiel für den TV Hilpoltstein

08.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:51 Uhr
  −Foto: Enzmann

Hilpoltstein (HK) Zwei bewegende Abschiede, große Bild-Collagen und feuchte Augen, bei denen die 2:6-Niederlage gegen den 1. FSV Mainz 05 im Tagesgeschäft 2. Tischtennis-Bundesliga trotz einer Alexander-Flemming-Gala fast zur Nebensache geriet: Ein Hauch von Melancholie und ein tiefer Blick in das eigene Innenleben drückten dem letzten Heimspieltag des TV Hilpoltstein ihren Stempel auf.

Gänsehaut pur, als Bernd Beringer gestern zum Mikrophon griff, wie er es immer zu tun pflegt, wenn er die Mannschaften vorstellt. Doch dieses Mal wirkte Hilpoltsteins Team-Manager deutlich angefasster als sonst. Kein Wunder, galt es doch, eine traurige Pflicht zu erfüllen - eine, die ganz sicher nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen zählt, nämlich, mit Nico Christ und Petr David zwei langjährige Weggefährten gebührend zu verabschieden. "Beide sind uns in den Jahren sehr ans Herz gewachsen. Es war eine wunderbare Zeit mit Euch", würdigte Beringer mit einer Träne im Knopfloch unter dem Beifall der 390 Zuschauer in der Stadthalle die Verdienste und die Treue der beiden.
Doch irgendwann ist Schluss. Nico Christ fühlte sich mit seinen 36 Lenzen nach sieben turbulenten Jahren Hilpoltstein "nicht mehr in der Lage, den Anforderungen der zweiten Liga zu genügen." Er wird kürzer treten und künftig womöglich mit dem "Ur-Hilpoltsteiner" Felix Bindhammer für den Regionalligisten SB Versbach aufschlagen. Maßgeblich zu dieser Entscheidung hat ganz sicher auch die Geburt von Töchterchen Nora in diesem Winter beigetragen.
Auch bei Petr David, der "nur" drei Jahre für die Franken spielte, haben sich als zweifacher Vater die Prioritäten in Richtung Familie verschoben. David kehrt als Aktiver zurück zu seinem Heimatverein Havirov in die höchste tschechische Spielklasse und wird zudem als Inhaber des Trainer-A-Scheins Aufgaben im tschechischen Verband wahrnehmen.
Es ist nicht mehr und nicht weniger als das Ende einer Ära. Und so standen sie heute bei der 2:6-Niederlage in der Stadthalle zum letzten Male Seite an Seite mit Alexander Flemming und Dennis Dickhardt.

Wolfgang Winkel