Schwabach (HK) Der Mangel an Schiedsrichtern bleibt eines der Kernprobleme im Fußballkreis Neumarkt
334 Spiele ohne qualifizierte Leitung

Mangel an Unparteiischen ist Thema bei Jahresversammlung der Schiedsrichter Jura Nord

10.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:13 Uhr

Bindeglied zwischen Ausschuss und Schiedsrichtern: Kreisobmann Sven Laumer (von links) mit den beiden neuen Vertrauensleuten der Gruppe Jura Nord, Alexander Kube und Franziska Haider, sowie dem Bezirksvorsitzenden Dieter Habermann und der stellvertretenden Kreisvorsitzenden Sandra Hofmann. - Foto: privat

Schwabach (HK) Der Mangel an Schiedsrichtern bleibt eines der Kernprobleme im Fußballkreis Neumarkt/Jura. Das verdeutlichte Kreisobmann Sven Laumer bei der Jahresversammlung der Schiedsrichter Gruppe Jura Nord in Schwabach. 334 Spiele konnten im vergangenen Jahr nicht mehr durch qualifizierte Unparteiische besetzt werden.

Die B-Klassen traf es Laumer zufolge dabei am härtesten: 180 Spiele mussten hier durch die beteiligten Vereine gepfiffen werden. Aber auch in den A-Klassen sowie bei den U 17- und U15-Junioren konnten Spiele nicht mehr durch neutrale Schiedsrichter geleitet werden. "Diese Situation ist für uns nicht befriedigend," stellte Laumer klar. "Wir wollen nach wie vor alles daran setzten, jedes Spiel mit einem ausgebildeten Schiedsrichter besetzten zu können." Aus diesem Grund bietet die Schiedsrichtergruppe Jura Nord bereits im Februar einen Lehrgang zur Ausbildung zum Fußballschiedsrichter an. Beginn ist am 26. Februar ab 17.30 Uhr im Sportheim des FC Schwand. "Wir hoffen, dass alle Fußballbegeisterten die Alarmglocken hören und wir viele neue Schiedsrichter ausbilden können. Denn ohne Schiedsrichter laufen Fußballspiele meist nicht sehr fair ab", sagt Laumer.

Diesem Wunsch sollten dabei vor allem diejenigen Vereine nachkommen, die ihr Schiedsrichtersoll im vergangenen Jahr nicht erfüllen konnten. Aufgrund der Mannschaftsmeldungen hätten die Vereine im Kreis 507 anrechenbare Schiedsrichter stellen müssen. Die Klubs stellten jedoch nur 344. Als Konsequenz müssen die Vereine in den nächsten Wochen über 15 000 Euro Ausfallgebühr an den Bayerischen Fußball-Verband überweisen. "Dies sind Gelder, die sich die Vereine sparen könnten." Umso verwunderlicher ist es, dass sechs von zehn Vereinen ihr Soll nicht erfüllen und zehn Prozent der Klubs keinen einzigen Schiedsrichter in ihren Reihen haben. "Daher mein Aufruf an alle: Motiviert eure Mitglieder Schiedsrichter zu werden, denn jeder neue Schiedsrichter trägt dazu bei, dass wir jedes Spiel im Kreis mit einem geprüften Schiedsrichter besetzen können und dass jeder Verein Geld sparen kann", sagte Laumer. Der neue Vorsitzende des Bezirks Mittelfranken, Dieter Habermann, dankte den anwesenden Schiedsrichtern für ihre geleisteten Spielleitungen und ermutigte sie, mehr Verantwortung zu übernehmen. Ebenfalls danke sagte die stellvertretende Kreisvorsitzende Sandra Hofmann. Sie hob die Bedeutung von Schiedsrichtern in den Frauen- und Juniorinnen-Spielklassen hervor und äußerte den Wunsch, dass durch die Ausbildung von neuen Schiedsrichterinnen die Leitung auch in diesen Ligen durch Unparteiische gesichert ist.

Einen weiteren Punkt bei der Jahresversammlung bildete die Wahl von Vertrauensleuten der Schiedsrichtergruppe. Die Bundesligaschiedsrichter Franziska Haider aus Roth und Alexander Kube aus Spalt fanden dabei das Vertrauen der anwesenden Schiedsrichter. Sie sollen in Zukunft als Bindeglied zwischen dem Gruppenausschuss und den über 300 Schiedsrichtern der Gruppe fungieren.