Hilpoltstein
"300 Prozent besser als im vergangenen Jahr"

27.06.2010 | Stand 03.12.2020, 3:54 Uhr

Die jüngsten Teilnehmer des Rothsee-Triathlon-Festivals: 15 Kinder im Alter von acht und neun Jahren beteiligen sich an der mittelfränkischen Meisterschaft der Schüler C.

Hilpoltstein (HK) Einen schöneren Start in ihr zweites Triathlon-Festival hätte sich die TSG Roth am vergangenen Samstag kaum wünschen können: Bei strahlendem Sonnenschein und herrlicher Sommeratmosphäre am Rothsee beteiligten sich rund 300 Sportler an den sechs Rennen des Beach-Triathlons.

Mit einem wahren Bilderbuchwettkampf wurden die beiden Cheforganisatoren des Rothsee-Triathlon-Festivals, Werner Schedlbauer aus Heuberg und Matthias Fritsch aus Heideck, für die verregnete Premiere im vergangenen Jahr entschädigt. Bei einem kurzen Gewitter am Freitagabend hatten die Helfer zwar alle Hände voll zu tun, um die vielen Pavillons festzuhalten, die auf dem Festivalgelände am Heuberger Segelzentrum aufgestellt worden waren. Doch das sollte bis zum Abbau am Sonntagabend die einzige Wetterkapriole bei dieser zweiten Auflage des Rothsee-Triathlon-Festivals bleiben.

Und so zeigte sich der Triathlon-Landkreis Roth ab dem ersten Startschuss, abgefeuert am Samstagmittag von Landrat Herbert Eckstein, von seiner schönsten Seite: Segelboote trieben gemächlich über den Rothsee. Im riesigen Biergarten neben der Wechselzone suchten sich die Sportler und Betreuer ein schattiges Plätzchen. Dazu säumten hunderte Badegäste das Ufer im Bereich des Segelzentrums und beobachteten teils neugierig, teils gleichgültig das hektische Treiben der Triathleten. "Das ist 300 Prozent besser als im letzten Jahr", schwärmte Werner Schedlbauer von der Stimmung.

Bleibt nur noch der Wunsch, dass der Beach-Triathlon mit seinen knapp 300 Teilnehmern mittelfristig zum mit 1400 Sportlern ausgebuchten Rothsee-Triathlon aufschließen kann. "Das ist natürlich utopisch, dass der Samstag jemals so stark wird wie der Sonntag", sagt Schedlbauer. Doch auf einen doppelt so großen Besuch beim Beach-Triathlon hofft er in den nächsten Jahren schon. "600 Starter am Samstag, das ist unser erklärtes Ziel." Erreichen lässt sich dieses Ziel aus Schedlbauers Sicht aber nur, wenn die TSG Roth künftig keine Knüppel mehr vom Bayerischen Triathlon-Verband zwischen die Beine geschmissen bekommt. Doch sowohl im vergangenen als auch in diesem Jahr machte dem Beach-Triathlon ein Verbandsrennen der bayerischen Nachwuchsserie sehr große Konkurrenz.

So mussten die meisten Ironkids des TV Hilpoltstein am Samstag wieder einmal auf ihr Heimrennen am Rothsee verzichten, um sich für das wichtige Jugendcup-Rennen am Sonntag im unterfränkischen Kleinostheim zu schonen. "Das kann ich auch gut verstehen. In Kleinostheim geht es um Titel, bei uns geht es um nichts", sagte Schedlbauer. "Da können wir nur an den Verband appellieren, das Wochenende des Rothsee-Triathlons künftig freizuhalten."

Eine andere Möglichkeit, um die Teilnehmerzahl beim Beach-Traithlon zu steigern, wäre eine erfolgreiche Bewerbung der TSG Roth für ein Jugendcup-Rennen. Doch das ist nach aktuellem Stand so gut wie ausgeschlossen: Die Radstrecke für die Nachwuchsrennen am Rothsee beträgt 6,5 oder 13 Kilometer. Vom Verband ist dagegen eine Zehn-Kilometer-Strecke fest vorgegeben. "Wenn die Statuten wichtiger sind als eine gute Veranstaltung, dann müssen wir das eben so hinnehmen", sagt Schedlbauer, der einem wenig wachsenden Feld beim Beach-Triathlon auch eine gute Seite abgewinnen kann. "Da kann sich unsere Helfermannschaft besser für den Sonntag einspielen."