Eichstätt (EK) Wiedersehen und Abschied heißt es am Samstag um 14 Uhr beim VfB Eichstätt: Ex-Coach Jürgen Steib kehrt als Meister mit dem TSV Rain zurück. Marco Witasek und Sebastian Felleiter treffen auf ihren neuen Verein, VfB-Urgesteine wie Dominik Schmidramsl und Viktor Stoll nehmen Abschied.
Mit dem 2:0-Erfolg beim FC Pipinsried hat sich der VfB Eichstätt bereits vor dem letzten Spieltag in der Fußball Bayernliga Süd den direkten Klassenerhalt gesichert, und der scheidende Kapitän Dominik Schmidramsl spricht das aus, was viele seiner Mannschaftskollegen denken: „Wir trainieren dreimal in der Woche und wollten uns für diesen Aufwand auch belohnen. Der Druck war schon enorm. Jetzt ist es umso schöner, dass wir ganz gelassen unser letztes Saisonspiel bestreiten können.“
Am Samstag um 14 Uhr präsentiert sich im Westpark-Stadion mit dem TSV Rain der Meister der Bayernliga Süd. Den Lechstädtern gelang somit die sofortige Rückkehr in die Regionalliga Bayern, und das auch völlig verdient. Der Kader der Rainer ist aber nicht nur in der Breite gut aufgestellt, sondern besitzt auch Qualität. Im Tor steht mit Michael Lutz (33) ein ehemaliger Profi, der jahrelang beim FC Ingolstadt 04 und bei Waldhof Mannheim seine Erfahrungen sammelte. Als besonders „wertvoll“ darf man den 27-jährigen Sebastian Mitterhuber bezeichnen. Der Kapitän, er absolvierte für Wacker Burghausen und die SpVgg Unterhaching insgesamt 51 Spiele in der 3. Liga, bestritt nicht nur alle 35 Saisonspiele, sondern ist auch Takt- und Vorlagengeber für seine Mitspieler. Bundesweit einmalig dürfte allerdings die Torquote von Sebastian Kinzel sein. Drei Tore erzielte er zuletzt beim 4:1-Heimsieg gegen Unterföhring und das waren die Treffer 48, 49 und 50! Diese „Torgarantie“ weckt natürlich auch das Interesse anderer Vereine, und man darf gespannt sein, ob der fast 27-jährige noch einmal den Sprung in das Profilager wagt, nachdem er 2010 schon einmal beim 1. FC Nürnberg unter Vertrag stand.
Im Mittelpunkt dieses Spiels steht jedoch die Verabschiedung einiger verdienter Spieler des VfB Eichstätt. Sie haben über Jahre hinweg diese Erfolgsgeschichte mitgetragen und geprägt. Allen voran ist hier Kapitän Dominik Schmidramsl zu nennen. Der bald 34-Jährige beendet seine sportliche Laufbahn. Verzichten muss der VfB in Zukunft auch auf Abwehrrecke Viktor Stoll. Dieser wollte eigentlich seine Karriere beenden, doch nun wechselt er als Co-Trainer zum SV Marienstein. Nach sechs Spielzeiten beim VfB sucht Marco Witasek eine neue Herausforderung und möchte sich beim Gegner Rain in der Regionalliga Bayern versuchen. Mit ihm zieht es auch Sebastian Felleiter nach Rain, der nach über 18 Monaten Verletzungspause nun wieder den Anschluss finden möchte. Auch Markus Hörmann (32) wird den VfB verlassen und spielt künftig für den Bezirksligaabsteiger SV Karlshuld. Nach nur einem Jahr beim VfB kehrt Florian Ihring wieder zurück zum FC Gerolfing.
Diesen Aderlass und Umbruch gilt es nun aufzufangen. Abteilungsleiter Hans Benz und Trainer Markus Mattes führen momentan viele Gespräche, damit auch in der kommenden Saison guter Bayernligafußball in Eichstätt zu sehen ist. Leicht wird es den beiden nicht gemacht, denn der VfB ist zum Sparen gezwungen. „Heutzutage wird den Spielern in unterklassigen Vereinen einiges geboten und auch bezahlt“, so ein nachdenklicher Hans Benz. Trainer Mattes bricht eine Lanze für seine Mannschaft und richtet seine Gedanken noch einmal auf das Spiel gegen den TSV Rain: „Mit den Vorbereitungs-, Pokal- und Punktspielen sind es etwa 50 Partien, die unsere Aktiven als reine Amateure bestritten haben. Das verdient großen Respekt. Wir wollen dem TSV Rain noch einmal alles abverlangen, auch wenn ich einige Änderungen vornehmen werde. Ich würde es auch unseren treuen Zuschauern wünschen, dass sie noch einmal ein rassiges Bayernligaspiel zu sehen bekommen.“
Zu einer ungewöhnlichen Anstoßzeit am Samstag um 13.00 Uhr muss die Bayernligareserve des VfB Eichstätt am drittletzten Spieltag in der Kreisliga 1 Donau/Isar bei der Landesligareserve des FC Gerolfing antreten. Während die Eichstätter ganz unbekümmert ins Spiel gehen können, benötigen die Gerolfinger ganz dringend drei Punkte, da sogar ein direkter Abstiegsplatz droht. Allerdings muss Trainer Hermann Eberlein einige Akteure ersetzen und wird voraussichtlich auf Spieler der U 19-Junioren zurückgreifen müssen.
