Schweinfurt (DK) Nach 45 Minuten standen alle Weichen auf Sieg, doch die Schanzer waren sich ihrer Sache zu sicher: Nach einer 4:1-Führung kam der FC Ingolstadt II am Samstagnachmittag im Auswärtsspiel beim 1. FC Schweinfurt nicht über ein 4:4-Remis hinaus.
Schweinfurt (EK) Nach 45 Minuten standen alle Weichen auf Sieg, doch die Schanzer waren sich ihrer Sache zu sicher: Nach einer 4:1-Führung kam der FC Ingolstadt II am Samstagnachmittag im Auswärtsspiel beim 1. FC Schweinfurt nicht über ein 4:4-Remis hinaus.
Auch drei Tore von Jungspund Marcel Schiller reichten nicht für den Sieg in einem turbulenten Spiel, am Ende war der Punktgewinn sogar noch glücklich für die Schanzer. Stefan Leitl rang nach der Partie mit den Worten. „Letztendlich müssen wir noch froh sein, hier einen Punkt mitzunehmen“, sagte ein enttäuschter Ingolstädter Trainer.
Dank eines furiosen Starts gingen die Ingolstädter bereits nach wenigen Minuten in Führung: Einen Schuss Ludwig Räubers ließ Schweinfurts Keeper Julian Schneider nur abprallen, Stürmer Aloy Ihenacho bedankte sich und schoss zum 0:1 ein. Die Schanzer, die mit breiter Brust auftraten, dominierten und kontrollierten von Beginn an nach Belieben. Es entwickelte sich ein einseitiges Spiel – mit ganz besonderen Minuten für Marcel Schiller: Zunächst vollendete der Offensivmann eine tolle Vorarbeit Andreas Buchners zum 0:2 (17.), anschließend antwortete er nur eine Minute nach Schweinfurts Anschlusstreffer durch Tom Jäckel in der 28. Minute mit dem Tor zum 1:3 (29.). Als Schiller in der Schlussminute des ersten Durchgangs noch per Flachschuss aus kurzer Distanz auf 1:4 erhöhte, waren die Weichen eindeutig auf Sieg gestellt.
Auch in der Höhe führten die Schanzer zur Pause verdient. Mit großem Selbstbewusstsein – auch dank des Sieges in der Vorwoche bei Tabellenführer Regensburg – zeigte der FC Ingolstadt II all sein spielerisches und taktisches Potenzial. „Wir haben früh Druck gemacht und offensiv mehrere Situationen super kreiert. Unser Plan ist voll aufgegangen“, lobte Leitl.
Dass es nicht für drei Punkte reichen sollte, hatten sich die Schanzer selbst zuzuschreiben. Anstatt das Ergebnis souverän zu verwalten, ließ man leidenschaftlich kämpfende Schweinfurter ins Spiel zurückkommen. Nur zwei Minuten nach dem Wechsel erzielte Michael Kraus das 2:4 – die Gastgeber schöpften nun neuen Mut. Mit vielen langen Bällen brachten die Schweinfurter die Ingolstädter Defensive ins Wanken. Von der Ingolstädter Offensive war in der zweiten Halbzeit nichts zu sehen. Spätestens als Tom Jäckel in der 73. Minute per Kopf zum Anschluss traf, war jegliche Ruhe im Schanzer Spiel verflogen. Schlussendlich erzwangen die Hausherren den Ausgleich: Steffen Krautschneider verwandelte einen Elfmeter zum 4:4 (79.). Nachdem anschließend FCI-Offensivspieler Ryoma Watanabe wegen wiederholen Foulspiels vom Platz flog, waren die Schweinfurter sogar dem Siegtreffer nahe – doch die Schanzer retteten den Punkt über die Zeit.
„In der zweiten Halbzeit war nichts mehr zu sehen. Wir konnten die langen Bälle nicht verteidigen, hatten keine Torchance“, ärgerte sich Leitl. Den Leistungseinbruch konnte er sich nur durch mentale Schwäche erklären: „Da muss der Gedanke im Team gewesen sein, dass das schon läuft. Aber das funktioniert halt nicht. Wir dürfen uns nicht anmaßen, einen Gegner zu unterschätzen.“
FC Ingolstadt 04 II: Schwaiger - Räuber, Blomeyer, Leo, Götzendörfer - Christiansen (46. Posselt) - Watanabe, Schiller, Buchner (88. Büch), - Ihenacho (70. Rasch), St. Müller. – Tore: 0:1 Ihenacho (3.), 0:2 Schiller (17.), 1:2 Jäckel (28.), 1:3 Schiller (29.), 1:4 Schiller (45.), 2:4 Kraus (47.), 3:4 Jäckel (73.), 4:4 Krautschneider (79., FE). – Gelb-Rot: Gelb-Rot: Watanabe (84., wiederholtes Foulspiel). – SR: Hanslbauer (Altenberg). – Zuschauer: 759.
