Eichstätt
VfB will als Tabellenführer aufs Volksfest

Mattes peilt Sieg gegen schwach gestartete Frohnlacher an – Kraft, Eberwein und Böhm einsatzfähig

27.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:52 Uhr

Volltreffer: Florian Grau (links) und die Offensive des VfB Eichstätt stellen mit 18 Toren in acht Spielen den bisher besten Sturm der Bayernliga Nord. Dass die Treffer sich auf neun Torschützen verteilen, zeigt die mannschaftliche Geschlossenheit der Grün-Weißen. Wenn die Mannschaft weiter so trifft und die Defensive ähnlich gut steht wie bisher, sollte auch gegen Frohnlach ein Sieg drin sein. Arch - foto: Traub

Eichstätt (EK) Kann der VfB Eichstätt die Tabellenführung in der Fußball Bayernliga Nord verteidigen? Am Volksfestsamstag (Anstoß: 14 Uhr) müsste man dafür schon gegen den VfL Frohnlach gewinnen, der aber mit der Empfehlung eines 4:0-Erfolgs gegen den 1. SC Feucht im Westpark-Stadion antritt.

Der VfL Frohnlach wird oft als Dorfverein belächelt und steht im „Frankenland“ völlig zu Unrecht im Schatten einiger Traditionsvereine. Denn bereits 1979 nahmen die Frohnlacher an der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals teil, und seit 1988 prägen die Oberfranken auch den Fußball in den höchsten bayerischen Ligen. Lediglich fünf Jahre gehörte man der Landesliga an.

22 Spielzeiten in der Bayernliga und auch in der Regionalliga Bayern finden sich in der Historie der Frohnlacher wieder. Knapp über 2 000 Einwohner zählt der östliche Ortsteil der Gemeinde Ebersdorf bei Coburg, und dort wird Fußball „gelebt“.

Sowohl Frohnlach als auch der VfB Eichstätt beendeten die vergangene Saison – der VfB damals noch in der Bayernliga Süd – auf dem 13. Tabellenplatz. In dieser Spielzeit soll es für die Oberfranken schon ein einstelliger Tabellenplatz werden, und Trainer Stefan Braungardt (46), der respektable fünf Jahre in Frohnlach das Sagen hat, glaubt an seine jungen Spieler: „Die Entwicklung der Mannschaft ist noch nicht abgeschlossen, und wir vertrauen unserem Spielerkader.“

Als Führungsspieler zählt der 32-jährige Sinan Bulut, der seit exakt zehn Jahren in Frohnlach spielt und am vergangenen Wochenende mit 200 Spielen im blau-weißen Trikot ein besonderes Jubiläum feiern konnte. In diesem Spiel gegen den SC Feucht platzte nach sechs sieglosen Partien mit einem 4:0-Erfolg auch endlich der Knoten. Mittelfeldspieler Jannik Schmidt war mit zwei Toren Wegbereiter zum ersten Saisonsieg und auch der beste Torschütze der vergangenen Saison. Der 20-jährige Tevin Mc Cullough (13 Tore) beendete ebenfalls seine Ladehemmung.

Selbst für VfB-Trainer Markus Mattes war dies eine Überraschung: „Feucht hatte bis dato in der Fremde alle Spiele gewonnen und wurde in Frohnlach so richtig weggeputzt. Das war so nicht zu erwarten. Man darf aber auch nicht vergessen, dass Frohnlach bislang nur einmal als Verlierer vom Platz ging, und fünf Partien endeten mit einem Unentschieden.“ Respekt ist vorhanden, der Mattes aber nicht daran hindert, an einen weiteren Erfolg zu glauben: „Auch wenn es die Tabellensituation nicht vermuten lässt, wird das Spiel gegen Frohnlach eine große Herausforderung für meine Mannschaft werden. Wir sind seit fünf Spielen ohne Niederlage und haben alle unsere Heimspiele gewonnen. Am Wichtigsten ist jedoch, dass wir sehr gut trainieren, und die Freude dabei auch auf unser Spiel übertragen können. Gelingt uns das am Samstag erneut, wollen wir auch als Tabellenführer am kommenden Donnerstag nach Würzburg fahren.“

Entwarnung gab es bei Simon Böhm, der in Eltersdorf mit einer Mittelfußprellung vom Platz musste, gegen Frohnlach aber wieder mitwirken möchte: „Der Fuß schmerzt noch leicht, behindert mich aber nicht im Training. Falls der Coach mich aufstellt, werde ich mein Bestes geben.“ Dann dürfte Böhm auch wieder auf seine angestammte Position als Rechtsverteidiger in der Viererkette zurückkehren, da Marcel Kraft aus dem Urlaub zurück ist und auch Maxi Eberwein nach seinem Mittelhandbruch mit einer Spezialschiene wieder am Training teilgenommen hat.

Mattes hält sich noch bedeckt und lässt die Aufstellung offen: „Bei Maxi Eberwein müssen wir abwarten, wie er im Training mit seiner Schiene in die Zweikämpfe kommt. Die Jungs, die spielen, müssen es richten. Wir wollen nach dem Spiel einfach als Tabellenführer auf das Eichstätter Volksfest gehen.“