Eichstätt
VfB will "Deckel drauf machen"

Mattes-Elf will in Seligenporten gewinnen - Ex-Spieler Dominik Betz wird neuer Co-Trainer

19.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:57 Uhr
Rückkehr an alte Wirkungsstätte: Der ehemalige VfB-Offensivspieler Dominik Betz (rechts) wird zur kommenden Saison neuer Co-Trainer beim Eichstätter Regionalligisten. Derzeit kämpft Betz als Spielertrainer des TSV Berching um den Aufstieg in die Bezirksliga. −Foto: Foto: Traub/Archiv

Eichstätt (EK) Vor dem Duell morgen (14 Uhr) beim Drittletzten, dem SV Seligenporten haben die VfB-Verantwortlichen um Abteilungsleiter Hans Benz und den Vorsitzenden Thomas Hein Veränderungen im Trainerteam zur neuen Saison angekündigt. Cheftrainer bleibt aber - wie bereits seit Anfang 2015 - Markus Mattes.

Neu besetzt wird dagegen der Posten seines Assistenten. Diesen hatte bisher Norbert Scheuerer inne, der sich jedoch zukünftig rein auf die Aufgabe als Torwarttrainer kümmern wird. Diese Rotation war erforderlich geworden, da der bisherige Torwarttrainer Armin Schmid aus Kösching eine schöpferische Pause einlegen wird. "Es waren drei geile Jahre in Eichstätt. Aber wegen einer beruflichen Veränderungen ist es einfach zeitlich nicht mehr zu bewerkstelligen", sagt er. Seine Freizeit will der zweifache Vater ab Sommer verstärkt der Familie widmen.

Stellt sich jetzt nur noch die Frage, wer der Co-Trainer von Mattes wird. Und da konnten die VfB-Verantwortlichen mit Dominik Betz ihren Wunschkandidaten für ein Engagement in der Domstadt gewinnen. "Er passt vom Profil perfekt zu uns. Er ist jung, selber Fußballer gewesen und kann eine VfB-Vergangenheit nachweisen", sagt Benz. Dieser Aussage pflichtet Hein bei, indem er sagt: "Dominik trägt die VfB-DNA in sich. Er passt sowohl sportlich als auch menschlich zu uns."

Für Betz ist es also eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Der 32-jährige Angreifer lief schließlich von 2009 bis 2011 für den damaligen Landesligisten in 56 Partien auf und erzielte dabei acht Tore. Nach weiteren Stationen - unter anderem kickte Betz für den ASV Dachau und die DJK Limes 09 - führte er den TSV Berching als Spielertrainer in die Kreisliga Neumarkt/Jura Süd und hat als aktuell Zweitplatzierter noch Chancen für den Durchmarsch in die Bezirksliga.

So ein erfolgreicher Jung-Trainer "mit Stallgeruch", wie es Benz formuliert, bleibt natürlich auch den Eichstättern nicht verborgen - vor allem auch dann nicht, wenn Betz und Mattes Arbeitskollegen sind und vor mehr als einem Jahrzehnt auch schon gemeinsam für den FC Ingolstadt 04 II ihre Fußballstiefel schnürten. "Ich habe mich mit dem Dominik - was den Fußball angeht - logischerweise immer mal wieder ausgetauscht", sagt Mattes. Der 42-Jährige Cheftrainer freut sich auf die Zusammenarbeit mit Betz, der "in Berching einen sehr guten Job macht."

"Ich kenne den Markus Mattes schon seit er Rohrbach trainiert hat, und er ist ja mein Arbeitskollege", erzählt Betz. "Da hat er mich einmal gefragt, ob ich mir das vorstellen kann."Ein erstes konkretes Gespräch habe es bereits vor etwa einem Monat am Rande des ersten VfB-Heimspiels nach der Winterpause gegeben, erzähltBetz. "Da habe ich nicht überlegt. Ich freue mich auf die Aufgabe und die Herausforderung, vor allem die Qualität im Training und die neuen Aufgaben wie Videoanalyse und den Umgang mit feinen Fußballern."

Dass Betz in der nächsten Saison Co-Trainer eines Regionalligisten wird, scheint auch mit Blick auf die Tabelle höchstwahrscheinlich. Ganz sicher ist es aber rein rechnerisch noch nicht: Erst wenn der FC Pipinsried (15. Platz, 38 Punkte) und die SpVgg Bayreuth (16. Platz, 33 Punkte) nach Spielen mit der Konkurrenz gleichgezogen haben wird, wird die Tabelle ein realistisches Bild über die Position der Vereine zeigen. Bis dahin ist alles andere Spekulation und basiert auf Mutmaßungen. So beträgt der Vorsprung der Eichstätter (7. Platz, 44 Punkte), die zwei Partien mehr wie die eingangs erwähnten Konkurrenten absolviert haben, derzeit auf den ersten Abstiegs-Relegationsplatz elf Zähler. Dieser könnte aber faktisch noch auf sechs Zähler schmelzen. In den Vorjahren reichten dem TSV Buchbach (Saison 2016/17) 41 Punkte zum Klassenerhalt, der 1. FC Schweinfurt (2015/16) und die SpVgg Greuther Fürth II (2014/15) feierten jeweils mit 38 Punkten den Ligaverbleib - allerdings jeweils in einer 18er-Liga. Heuer spielen nach dem Zwangsabstieg der Münchener Löwen 19 Mannschaften in der Regionalliga Bayern.

Deshalb sind laut einer Hochrechnung von VfB-Trainer Markus Mattes 46 Punkte für die Zielerreichung notwendig; folglich fehlen den "Jungs" noch zwei Punkte. "Ganz klar, dass wir gegen Seligenporten gewinnen wollen. Wir wollen den Deckel drauf machen", sagt er. Im Hinspiel lieferten die Eichstätter eine ihrer schlechteren Leistungen vor heimischem Publikum ab und mussten sich trotz eines 87-minütigen Überzahlspiels mit einer Nullnummer begnügen. Eine Punkteteilung gab es auch am vergangenen Dienstag mit dem FV Illtertissen beim 1:1. "Da hat uns nach dem anstrengenden Spiel in München ein wenig die Leichtigkeit gefehlt", meinte Mattes.

Der SV Seligenporten steht mit 29 Zählern auf dem drittletzten Tabellenplatz, und die Truppe um Trainer Roger Prinzen hat schon mindestens neun Punkte Rückstand zum "rettenden Ufer". Es dürfte gegen den VfB die wohl letzte Chance sein, wenn man die Klasse noch direkt halten will. Auf der anderen Seite haben die Oberpfälzer die Punkte auch so dringend nötig, weil der FC Memmingen mit nur einem Zähler weniger auf einem Abstiegsplatz liegt.

Norbert Dengler