Eichstätt
Und ewig währt das Trainings-Drama

Wie in jedem Jahr steht der VfB Eichstätt in der Vorbereitung ohne Spielfeld da Pläne für Kunstrasenplatz sind jetzt beim Bauamt

03.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:15 Uhr

Eichstätt (EK) Es ist ein Drama, das jedes Jahr zur Aufführung kommt. Keiner will es sehen, keiner freut sich darauf, gespielt wird es trotzdem. Denn auch in dieser Winterpause steht dem VfB Eichstätt kein Kunstrasenplatz zur Verfügung, und der Coach weiß nicht, wie er das Team fit bekommen soll.

Seit Beginn dieser Woche hat die Bayernligamannschaft des VfB Eichstätt mit der Vorbereitung auf die am 5. März beginnende Rest-Saison begonnen.

Allerdings stellt sich VfB-Trainer Markus Mattes die gleichen Frage, die ihn bereits im vergangenen Jahr und davor auch seinen Vorgänger Jürgen Steib bewegt hatte: "Wo soll trainiert werden"

Der Coach des Fußball-Bayernligisten ärgert sich: "Jedes Jahr stehen wir vor dieser untragbaren Situation. Der Trainingsplatz oben auf dem Unigelände ist noch nicht bespielbar und unten bei der Uni-Mensa sieht es aus wie Kraut und Rüben. Mit einem Fußballplatz hat der von Mäuselöchern und Reifenspuren übersäte, holprige Untergrund nichts zu tun."

Mattes lässt seinem Zorn freien Lauf: "Das Thema Kunstrasenplatz ist ein trauriges Dauerthema. Aber irgendwie wird es schon gehen. Dann müssen sich die Spieler wohl auf zusätzliche Laufeinheiten einstellen. Neben Spinningeinheiten versuchen wir, auch auf dem Kunstrasenplatz beim MTV Ingolstadt eine Trainingseinheit zu absolvieren. Dieses Problem trifft aber nicht nur uns, sondern auch rund 200 Jugendliche, die bei ordentlichen Verhältnissen Spaß am Fußball haben wollen."

Selbst wenn es kaum mehr glaubhaft erscheinen mag, ist der Kunstrasenplatz dennoch in greifbare Nähe gerückt. Thomas Hein, der Vorsitzende des VfB, hat die Pläne, die der Verein ausgearbeitet hatte, in der vergangenen Woche in die Stadtverwaltung gebracht. "Sie liegen nun beim Stadtbauamt und beim Kämmerer und müssen geprüft werden", sagt er: "Wir hoffen, dass sie zeitnah in einer der nächsten Sitzungen im Februar dem Stadtrat vorgelegt werden können." Dennoch wird es noch mindestens ein Dreivierteljahr dauern, ehe an einen Baubeginn überhaupt zu denken ist: "Falls der Stadtrat sagt, das Konzept passt von den Kosten her, müssen die Arbeiten ausgeschrieben und Fristen eingehalten werden." Schon alleine deshalb, sagt Hein, ist es unklar, ob in diesem Jahr überhaupt noch mit den Bauarbeiten für den Kunstrasenplatz begonnen werden kann.

Doch von all dem lassen sich die Bayernligaspieler nicht bremsen und hoffen auf eine Fortsetzung der Erfolgsserie. Ein erstes Testspiel auf die Fortsetzung der Rückrunde bestreitet der VfB an diesem Samstag um 14 Uhr beim Landesligisten ASV Dachau. Am Aschermittwoch startet das viertägige Trainingslager der Eichstätter in Slowenien. Mit insgesamt 30 Spielern und Betreuern reist der VfB an.

Am 20. Februar gastiert der VfB beim Landesligisten SpVgg Ansbach. Am Tag darauf findet in Gaimersheim ein Kurzturnier mit dem Gastgeber, dem SV Manching und dem FC Gerolfing statt. Die Vorbereitung endet am 28. Februar mit dem Test gegen den ASV Neumarkt.

Ernst wird es für das Team am 5. März, wenn der VfB bei der SpVgg Bayern Hof antreten muss.

Bedauerlich ist für den VfB, dass der Wechsel von Marco Witasek nach Eichstätt nicht mehr zustande kam, da der TSV Rain den Amateurvertrag nicht auflösen wollte und zudem eine "Ausbildungsentschädigung" verlangte. Der VfB wehrte sich vor allem deshalb dagegen, da der 27jährige Angreifer erst im Sommer 2015 ohne Entschädigung nach Rain gewechselt war.

Kurz vor dem Ende der Wechselfrist verabschiedete sich der Schrobenhausener Ogozhan Halici, der nun für den Bezirksligisten FC Ehekirchen am Ball ist, von den Eichstättern.

Neu im Kader des VfB ist der 19jährige Markus Waffler aus Greding (wir berichteten). Waffler durchlief die Juniorenmannschaften beim FC Ingolstadt 04 und bei Quelle Fürth, ehe er im Sommer zum Landesligisten ASV Neumarkt wechselte und nun die Defensive des VfB verstärken soll. Etwas überraschend verließ Torhüter Christopher Haas den VfB in Richtung SV Manching. Haas, der sich beruflich verändert hat, hinterließ auf der Torhüterposition eine Lücke, die nun Herbert Schötterl schließen soll. Er kam in der Vorrunde in acht Partien beim FC Tegernheim in der Landesliga Mitte zum Einsatz. Der 21jährige bringt sogar Auslands-erfahrung mit, spielte er doch schon in England beim FC Waltford II.

Große Hoffnungen setzt Trainer Mattes auf die Rückkehr von Torhüter Jonas Herter, dem seine Ärzte nach seiner schweren Gesichtsverletzung grünes Licht für eine Rückkehr gegeben haben. Mit dem Raitenbucher Lucas Schraufstetter kehrt zudem ein Spieler zum VfB zurück, der sich auf seine alten Kameraden freut und auf vielen Positionen spielen kann.