Schweinfurt
Unbequeme Gäste

VfB Eichstätt erhält in Schweinfurt viel Lob und fährt dennoch mit einer 1:4-Niederlage zurück

23.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:45 Uhr

Einer, der nie aufgibt: Eichstätts Benjamin Schmidramsl (rechts), der in Schweinfurt verletzt vom Feld musste. ‹ŒArch - foto: Traub

Schweinfurt (sfj) Die Gefühlslage in den Reihen des VfB Eichstätt schwankte nach der 1:4 (1:2)-Niederlage in Schweinfurt ganz gewaltig. Einerseits war das Ergebnis ob des Spielverlaufes bitter, andererseits bewies sich der Aufsteiger selbst, auch einem Spitzenteam viel abverlangen zu können.

Dennoch überwog zunächst die Enttäuschung. Immerhin hatten "die Jungs" ihr erstes Auswärtsspiel in der Regionalliga Bayern deutlich verloren. Dass es dabei bis zur 88. Minute nur 1:2 stand und der VfB sogar noch an einem Unentschieden schnupperte, interessierte zu diesem Zeitpunkt niemand mehr. Vor allem nicht die knapp 2000 Zuschauer, die den Sieg ihres Teams im altehrwürdigen Willy-Sachs-Stadion bejubelten.

VfB-Trainer Markus Mattes hatte seine Elf gut eingestellt und der VfB spielte sogar mutig nach vorne. Schweinfurt agierte ballsicher und wartete geduldig auf Lücken in der VfB-Abwehr. In der 19. Minute tat sich eine solche dann auf und Stefan Liebler kam beim Abwehrversuch gegen den schnellen Marius Willsch zu spät. Schiedsrichter Markus Pflaum entschied auf Foulelfmeter. Steffen Krautschneider trat an und verwandelte zur Schweinfurter 1:0-Führung.

Doch der VfB hatte eine Antwort parat: Einen Freistoß von Fabian Schäll verlängerte Bennjamin Schmidramsl mit dem Kopf auf den zweiten Pfosten, Torhüter Alexander Eiban konnte nur kurz abwehren und Lucas Schraufstetter erzielte per Abstauber das 1:1 (21.).

Es war ein erstes Zeichen für die Gäste, dass der Favorit verwundbar war. Und nur drei Minuten später hätte der VfB in Führung gehen müssen: Ausgangspunkt war erneut ein Freistoß von Schäll. Diesen köpfte Fabian Eberle an die Querlatte und den Abpraller brachte Schäll aus nächster Nähe nicht an Eiban vorbei.

Die ambitionierten Gastgeber erhöhten nun das Tempo. Dass der VfB dann doch noch vor dem Halbzeitpfiff mit 1:2 in Rückstand geriet, war aus Sicht von Markus Mattes völlig unnötig: "Wir waren zu diesem Zeitpunkt so richtig gut im Spiel und hätten eigentlich in Führung gehen müssen. Bei dem Gegentor hat man die Klasse der Schweinfurter gesehen." Zwei schnelle Direktpässe in die Tiefe und Adam Jabiri köpft unhaltbar für Torhüter Thomas Bauer ein.

Schweinfurts Coach Klaus reagierte zur Halbzeit und brachte mit Kevin Ferry und Herbert Paul zwei neue Spieler. Schweinfurt hatte nun ein deutliches Plus an Ballbesitz und drängte auf das 3:1. Aber der VfB hielt seine Abwehr zusammen. Bitter für Eichstätt war der verletzungsbedingte Wechsel von Kapitän Benjamin Schmidramsl (60.).

Zwischen der 70. und 75. Minute war es Torhüter Thomas Bauer zu verdanken, dass der VfB immer noch von einer Überraschung träumen durfte. Neben Florian Grau sollte Marco Witasek in der Schlussphase noch einmal für frischen Wind im Eichstätter Angriff sorgen. Den Eichstättern blieb ob des knappen Spielstandes nur eine Schlussoffensive. Die aber wurde bitter bestraft: Schweinfurt konterte, Adam Jabiri erzielte in der 88. Minute mit dem 3:1 die Entscheidung und Christopher Kracun aus 25 Metern hoch in den linken Torwinkel den 4:1-Endstand.