Ingolstadt
Torreiche Abschiedsgala

Regionalliga: FC Ingolstadt II gewinnt letztes Saisonspiel gegen Aschaffenburg 5:3 Spieler verabschiedet

22.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:47 Uhr

Abschied nach acht Jahren: Kurz vor seiner Auswechslung im letzten Spiel für den FC Ingolstadt II übergibt Stefan Müller (rechts) die Kapitänsbinde an Andreas Buchner. - Foto: Bösl

Ingolstadt (EK) Fünf Tore in den letzten 45 Minuten der Saison - die zweite Mannschaft des FC Ingolstadt hat die Saison in der Regionalliga Bayern gebührend ausklingen lassen. Dank einer starken Leistung siegte die Elf von Trainer Stefan Leitl mit 5:3 (0:2) gegen den SV Viktoria Aschaffenburg.

Leitl sprach nach der Partie von einem hochverdienten Sieg: "Kompliment an meine Mannschaft, sie hat wieder Charakter gezeigt und verdient gewonnen. Wir hatten auch in der ersten Halbzeit schon einige Chancen." Bis zur 70. Minute führten die Gäste noch mit 1:3, ließen sich dann aber von den spielfreudigen Schanzern auseinandernehmen. Aschaffenburg muss damit in die Relegation, die Schanzer dagegen, die in der Abschlusstabelle den elften Rang belegen, dürfen in den verdienten Urlaub. Eine kurze Auszeit - schließlich steht am 10. Juni schon der Trainingsauftakt zur neuen Saison an.

Wie schon in den vergangenen Jahren verabschiedete der FC Ingolstadt vor dem letzten Heimspiel alle Abgänge, die dieses Jahr nicht nur zahlreich, sondern auch namhaft ausfielen: Mit Stefan Müller verlässt einer der verdientesten Spieler der vergangenen Jahre das Team, mit Thomas Blomeyer geht zudem ein hoffnungsvolles Verteidigertalent. Weiterhin werden Matthias Heiß, Aloy Ihenacho, Thomas Bauer, Gordon Büch, Fabian Rasch, Philipp Knogl, Ralph Bauer und Ludwig Räuber im nächsten Jahr ein anderes Trikot als das der Schanzer tragen. Ausgerechnet Heiß trug sich noch in die Torschützenliste ein und feierte einen perfekten Abschied - auch zur Freude des Trainers: "Viel besser hätte es nicht laufen können, ich hoffe, dass Matze gesund bleibt."

Die Gäste aus Aschaffenburg, für die es im letzten Saisonspiel noch um alles ging, starteten furios: Bereits nach 20 Minuten mussten die Ingolstädter einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherlaufen. Zunächst entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter, als Daniele Toch eine leichte Berührung von FCI-Außenverteidiger Thorsten Nicklas dankend annahm und im Strafraum zu Boden ging - Simon Schmidt verwandelte sicher (14.). Kurz darauf schickte Toch Stürmer Björn Schnitzer auf die Reise, der zuerst die Abwehr und dann auch Keeper Bauer hinter sich ließ und so eiskalt einschieben konnte (19.). Danach gehörte das Spiel den Schanzern, während sich die Gäste auf Konter verlegten. Vor allem Ryoma Watanabe stand nun im Mittelpunkt: Der Japaner hatte gleich dreimal den Anschluss auf dem Fuß, scheiterte dabei jedoch entweder am stark reagierenden Gäste-Torwart Peter Neuberger (28., 33.) oder zielte nicht genau genug (29.).

Die Tore hatten sich die Schanzer für die zweite Halbzeit aufgehoben: Zunächst brachte Marcel Schiller sein Team auf 1:2 heran, als er den Ball nach einer schönen Kombination unter die Latte nagelte (49.). Aschaffenburg konterte jedoch, als die Hintermannschaft der Ingolstädter für einen Moment unachtsam war. Ugur Albayrak stellte mit dem 1:3 den alten Abstand wieder her (55.).

Für die Schanzer allerdings kein Schock, sondern zusätzliche Motivation: War der FCI bereits vorher die spielbestimmende Mannschaft, war nun ein Klassenunterschied zu sehen: Matthias Heiß kam nach Vorlage von Ludwig Räuber zum Anschlusstreffer (71.), aber von da an brachen alle Dämme. Gegen die schnellen Kombinationen der Schanzer hatten die Aschaffenburger das Nachsehen und kassierten innerhalb von fünf Minuten gleich drei Tore. Zunächst schoss Andreas Buchner zum Ausgleich ein (83.), dann krönte Watanabe seine starke Leistung (85.) und Stürmer Christoph Fenninger köpfte den Ball zum 5:3-Endstand in die Maschen.

"Die Ziele, die wir uns als Mannschaft und Verein gesteckt haben, haben wir schon vor Wochen erreicht. Es wäre definitiv mehr drin gewesen, aber das spielt auch keine große Rolle", bilanzierte ein zufriedener Stefan Leitl nach einer langen Saison. "Wir laufen gut mit, spielen ansehnlichen Fußball und 55 Tore sprechen auch für sich", meinte Leitl schmunzelnd und fügte mit Blick auf seine Ausbildung zum Fußball-Lehrer an: "Jetzt beginnt ein neues Kapitel - auch für mich."