Zandt
"So etwas habe ich noch nie erlebt"

Nach Skandalspiel bei C-Junioren entscheidet nun das Sportgericht – TSV Ingolstadt Nord fällt seit Saisonbeginn negativ auf

30.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:28 Uhr

Die Trainingsplätze des TSV Ingolstadt Nord. Die C-Junioren des Vereines sind bei der Ligenleitung zuletzt immer wieder negativ aufgefallen - Foto: Schulz

Zandt (EK) Nach den skandalösen Vorkommnissen beim C-Juniorenspiel der JFG Wassertal-Birktal gegen den TSV Ingolstadt Nord kochen die Emotionen hoch. „Mit den Ingolstädtern haben wir seit dem ersten Spieltag Probleme“, sagt nun auch der Spielleiter der Klasse, Ömer Karakas.

„Wir hatten in Großmehring einen Spielabbruch und in Schambach wurde ein Elternteil so bedroht, dass es die Polizei holte,“ sagt Karakas. Für ihn selbst allerdings sei es schwer, ein eigenes Urteil einzuholen: „Ich habe mir die Mannschaft schon viermal angeschaut, und immer wenn ich dort bin, passiert gar nichts. Die spielen wie die Unschuldslämmer, dann gibt es nicht einmal normale Fouls.“

Der Grund ist ihm aber auch klar: „Die kennen mich, und selbst wenn ich ein Stück weiter weg stehe, gibt irgendjemand an die Trainer weiter, dass ich das Spiel beobachte.“ Das Problem sei unter anderem, so Karakas, „dass die Trainer so aggressiv sind.“

Erst nach dem letzten Spieltag des Jahres 2014 habe das Sportgericht die Mannschaft bestraft. Die Trainer hätten sechs B-Jugendlliche mit falschem Pass bei den C-Junioren spielen lassen. Daraufhin wurden dem Team alle Punkte abgezogen und die Trainer vom Verband ausgeschlossen.

Die komplette Mannschaft vom Spielbetrieb ausschließen könne er als Ligenleiter aber nicht: „Das geht nur, wenn sie drei Mal nicht antreten. Ansonsten kann nur das Sportgericht entscheiden. Ich gebe jetzt einfach die Vorkommnisse aus dem Spiel am Wochenende gegen die JFG Birktal/Wassertal an den Verband und das Sportgericht weiter. Die müssen dann entscheiden.

So lange allerdings will Willi Bauer nicht warten. Der Trainer der JFG legt Wert darauf, den gegnerischen Torhüter im Zusammenhang mit den Turbulenzen während der C-Junioren-Partie nicht angegriffen zu haben. „Ich habe keinen Spieler des Gegners geschlagen oder gewatscht“, sagt er und widerspricht damit der Aussage der Ingolstädter. Bisher hätte er noch keine Anzeige gegen den Keeper gestellt: „Wenn das so weiter geht und es weiter behauptet wird, bleibt mir aber gar nichts anderes übrig. Ich stehe ja sonst als Täter da.“

Die Vorkommnisse bei dem Spiel beschäftigten ihn auch noch am Montag: „Ich bin ja schon lange im Fußball aktiv. Aber ein so ein extremes Verhalten in diesem Maße und in dieser Spielklasse habe ich noch nie erlebt.“

Im Gegensatz zu den Verantwortlichen des TSV Ingolstadt Nord, die im Verhalten des Unparteiischen den Grund für die Eskalation sahen – angeblich hatte der Referee die türkischen Spieler beleidigt – lobte er den Schiedsrichter.

„Der war in dieser schwierigen Situation extrem besonnen“, sagt Bauer: „Vor allem, wenn man bedenkt, was die ihn alles geheißen haben.“