Manching
Revanche im "ewigen Duell"

Hallenkreismeisterschaft: Türkischer SV sichert sich gegen FC Hepberg bei Final-Neuauflage den Titel

08.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:59 Uhr

Artistische Einlage: Für Dejan Kipa (Mitte) und den SV Zuchering war gegen Enes Erdogan (links) und den Türkischen SV Ingolstadt im Halbfinale dennoch Endstation. - Foto: Traub

Manching (EK) Der Türkische SV Ingolstadt hat sich bei der Endspiel-Neuauflage der vergangenen beiden Jahre den Titel bei der Hallenkreismeisterschaft gesichert. Cup-Verteidiger FC Hepberg musste sich in Manching mit 0:2 nach Verlängerung geschlagen geben.

"Alle Jahre wieder ..." dachten sich am Ende wohl die meisten der 450 Zuschauer in der Manchinger Halle. Denn zum dritten Mal in Folge hieß es im Finale der Hallenkreismeisterschaft Donau/Isar: FC Hepberg gegen den Türkischen SV Ingolstadt. Das bessere Ende im mittlerweile fast schon "ewigen Duell" hatte diesmal der Türkische SV, der dem FCH durch ein 2:0 nach Verlängerung die Titelverteidigung verdarb.

Mann des Tages beim Cup-Gewinner des Jahres 2016 war Enes Erdogan, der eine Minute vor Ende der Verlängerung zunächst per Freistoß und dann unmittelbar vor dem Schlusspfiff ins leere Tor traf. Die Hepberger hatten zu diesem Zeitpunkt ihren Keeper Farug Lawal, der zum dritten Mal in Serie zum besten Torhüter des Turniers gewählt wurde, für einen fünften Feldspieler aus dem Kasten genommen. In der regulären Spielzeit von 14 Minuten waren zuvor keine Treffer gefallen.

Die Zuschauer sahen ein Duell auf Augenhöhe: Während der auffälligste Hepberger, Angreifer Emre Erbas, in den Anfangsminuten mit einigen Abschlüssen aus der Distanz für Gefahr sorgte, war es im weiteren Verlauf der Türkische SV, der zu Chancen kam. Mehrfach kombinierte sich das Team von Spielertrainer Onur Keskin sehenswert vor das FCH-Tor. Doch beim starken Lawal war jeweils Endstation - bis Erdogan in der Verlängerung den Hepberger Keeper dann doch mit einem wuchtigen Schuss unter die Latte aus zehn Metern überwand. Der Titelverteidiger warf daraufhin alles nach vorn - und kassierte folgerichtig Sekunden vor Schluss nach einem Konter noch das 0:2. Der Traum von der Titelverteidigung war damit geplatzt. Für Unmut bei den Hepbergern sorgte eine Szene kurz vor Ende der regulären Spielzeit, als TSV-Akteur Thomas Schreiner den Unparteiischen für viele in der Halle hörbar als "Pfeife" bezeichnete. Doch der 24-Jährige hatte Glück, sah nur Gelb und durfte weiter mitwirken. "In der Emotion passiert so etwas schon einmal. Insgesamt war es aber ein sehr faires Spiel, das wir am Ende auch verdient gewonnen haben", bilanzierte TSV-Coach Keskin. "Wir können trotzdem stolz auf unsere Leistung sein. Trotz einiger Ausfälle haben wir ein starkes Turnier gespielt", sagte wiederum Erbas.

Beide Endspielteilnehmer hatten sich zuvor souverän - weil ungeschlagen und als jeweiliger Sieger ihrer Vorrundengruppe - für die Semifinals qualifiziert. Der Türkische SV (sieben Punkte) setzte sich in Gruppe A vor dem SV Karlshuld (sechs), dem SV Hundszell (drei) und dem TV Ingolstadt (1) durch, die Hepberger (7) gewannen Gruppe B vor dem SV Zuchering (4), dem Türkischen SV Pfaffenhofen (3) und dem TSV Gaimersheim (3). Und auch in den Halbfinalpartien marschierten die beiden Vorjahresfinalisten anschließend unisono ins Endspiel: Der Türkische SV gewann 2:0 gegen den SV Zuchering, der FCH setzte sich mit demselben Ergebnis gegen den Liga-Rivalen SV Karlshuld durch.

Überschattet wurde das Turnier von einigen Verletzungen. So verdrehte sich Soner Keskin vom Türkischen SV Ingolstadt im Gruppenspiel gegen den TV Ingolstadt ohne gegnerische Einwirkung das Knie und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Auch für zwei Akteure des SV Hundszell und des Türkischen SV Pfaffenhofen ging es nicht weiter. Immerhin konnte Keskin, der zur Siegerehrung mit Krücken zurückkehrte, am Ende bei der Pokalübergabe schon wieder lachen. Zum besten Spieler des Turniers wählten die Vertreter der teilnehmenden Vereine Hepbergs Silvio Smoljic, Finalheld Erdogan und David Ibraimovic vom SV Karlshuld waren mit je fünf Toren die treffsichersten Akteure in Manching.

Für den FC Hepberg gibt es bereits am kommenden Samstag die Chance zur erneuten Revanche: Dann treten der Türkische SV und der FCH ab 13 Uhr und abermals in Manching beim Bezirksfinale um die oberbayerische Hallenmeisterschaft an.