Eichstätt
Horror-Verletzung in Weiden

Eichstätts Torhüter Herter erleidet fünf Brüche im Gesicht und muss mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus – 1:3-Niederlage

04.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:44 Uhr

Schwer verletzt wurde Eichstätts Keeper Jonas Herter – hier ein Archivfoto – beim Spiel in Weiden - Foto: Traub

Eichstätt (EK) Schwer schockiert waren die Spieler des VfB Eichstätt nach dem Spiel in Weiden. Grund war nicht etwa die 1:3 (0:2)-Niederlage, sondern die schwere Verletzung von VfB-Keeper Jonas Herter, der mit dem Rettungshubschrauber in die Universitätsklinik nach Regensburg geflogen wurde.

Die Betroffenheit stand nicht nur Trainer Markus Mattes sondern auch den Spielern ins Gesicht geschrieben. Nach einem Eckball für die Gastgeber wurde Herter in der 72. Minute im Fünfmeterraum von Weidens Angreifer Ralf Egeter heftig angegangen und verletzte sich im Gesicht. Schiedsrichter Roman Potemkin aus Kronach musste das Spiel beim Stande von 3:1 für vierzig Minuten unterbrechen. Die herbeigerufenen Rettungssanitäter und der Notarzt versorgten Herter noch auf dem Platz, ehe er wenig später nach Regensburg geflogen wurde. „Nach ersten Informationen aus der Klinik hat sich Jonas am Kiefer und am Jochbein schwer verletzt“, so die Aussage von Abteilungsleiter Hans Benz, die er Tags darauf konkretisierte (siehe auch Kasten).

Eine für Mattes untypische Kritik hatte der Trainer für Schiedsrichter Potemkin parat: „Er hat uns heute in zwei Situationen klar benachteiligt. Der Elfmeterpfiff war unberechtigt und kurz vor dem 3:1 übersah er ein eindeutiges Handspiel eines Weideners. Entscheidend war jedoch der verwandelte Elfmeter zur Weidener 1:0-Führung, denn dies war der Türöffner für die Gastgeber.

Bis zu dieser 31. Spielminute sahen die 420 Zuschauer im Weidener Stadion ein eher langweiliges Spitzenspiel. Beide Abwehrreihen dominierten und jegliches Risiko wurde vermieden. Für Belebung sorgte schließlich der Unparteiische, als er eine Flugeinlage von Michael Riester mit einem Strafstoß belohnte. Riester war zwar an der Strafraumkante von Dominik Wolfsteiner berührt worden, lief zunächst zwei Meter weiter, ehe er sich dann doch fallen ließ. Josef Rodler nahm das Geschenk an und verwandelte etwas glücklich zur Weidener 1:0-Führung. Der Ärger war noch nicht verraucht, da stand es in der 35. Minute auch schon 2:0 für die Gastgeber. Weidens Kapitän Thomas Wildenauer kam zum Nachschuss und sein eigentlich verunglückter Schuss senkte sich unhaltbar für Herter ins lange Eck.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag. Nach nur 25 Sekunden traf Athedon Lushi nach Zuspiel von Fabian Schäll ins kurze Eck zum 1:2-Anschlusstreffer. Plötzlich entwickelte sich ein ganz anderes Spiel. Der VfB berannte das Tor der Gastgeber und deren Torhüter Dominik Forster rückte in den Mittelpunkt. Einen herrlichen Schlenzer von Lushi lenkte er ebenso mit den Fingerspitzen über die Latte, wie kurz danach einen Kopfball von Simon Böhm. Glück hatten die Gastgeber, als Wildenauer einen Schuss von Schäll auf die Oberkante der Latte abfälschte. Angriff auf Angriff rollte auf das Weidener Gehäuse und als Schäll beim Torschuss leicht behindert wurde, war die nächste Möglichkeit zum Ausgleich vertan. Weidens Trainer Galasek reagierte in der 60. Minute und versuchte mit der Einwechslung des erfahrenen Christoph Hegenbart für Ordnung im Mittelfeld zu sorgen.

Der zu diesem Zeitpunkt hochverdiente Ausgleich fiel einfach nicht und dies rächte sich in der 67. Minute bitter. Ein klares Handspiel wurde vom Unparteiischen übersehen und der Weidener Angriff wurde durch Foulspiel unterbunden. Rafael Wodniok zog den Freistoß zur Mitte, und mit einer feinen Direktabnahme ins lange Eck erzielte Stefan Graf das vorentscheidende 3:1.

Wenig später musste das Spiel nach der Verletzung von Jonas Herter für vierzig Minuten unterbrochen werden. In der restlichen Spielzeit tat sich nicht mehr viel, da die Gedanken der Spieler wohl ganz woanders waren.