Eichstätt
Gleichwertig - und doch unterlegen

Der VfB Eichstätt überzeugt beim Vorbereitungsspiel gegen den 1. FC Nürnberg vor 3800 Zuschauern trotz 1:2-Niederlage

27.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:52 Uhr

Erst gut gehalten und dann doch beim 1:1 gepatzt: Eichstätts Keeper Thomas Bauer. - Foto: Traub

Eichstätt (EK) Wenn es gegen einen Klassenhöheren geht, kann auch eine Niederlage ein gutes Ergebnis sein. So unterlag der Regionalliga-Aufsteiger VfB Eichstätt gestern Abend zwar mit 1:2 (1:0) gegen den Zweitligisten 1. FC Nürnberg, bot aber überraschend eine gleichwertige Leistung.

Der VfB begann keineswegs zurückhaltend, sondern bot dem klassenhöheren Gegner vor der Kulisse von 3800 Zuschauern sofort Kontra. Von Beginn an war auch kein Klassenunterschied zwischen den beiden Mannschaften zu erkennen. Der Grund dürfte wohl sein, dass Eichstätt von der Vorbereitung her bereits ein Stück weiter ist als der Club.

So war es auch keineswegs erstaunlich, dass die Domstädter durch Fabian Eberle die erste Chance hatten. Mit einem weiteren Freistoß in der zehnten Minute hatte der Aufsteiger mehr Glück: Aus 20 Metern tippte Fabian Schäll den Ball kurz an, spielte ihn zurück, hatte ihn sofort wieder am Fuß, zog ab und traf zum 1:0. Ein keineswegs überraschender Spielstand zu diesem Zeitpunkt.

Doch auch danach hatten es die Gäste schwer, sich in Szene zu setzen. So waren die Eichstätter nach einem schönen Spielzug über drei Stationen, bei dem sich Yomi Scintu zu weit nach außen abdrängen ließ (18.), näher am 2:0 als die Gäste am Ausgleich.

Allenfalls in der 25. Minute, als Rúrik Gí­slason im Strafraum zu Fall kam und ebenso unberechtigt wie vergeblich einen Foulelfmeter einforderte und neun Minuten später hatten die Gäste Tormöglichkeiten. In der 34. Minute drang Hanno Behrens von links schön in den Strafraum ein, zielte aber weit über das von Thomas Bauer gehütete Tor.

In der gleichen Minute bekam Gíslason nach einem Foul von Markus Waffler an der Strafraumgrenze einen Freistoß zugesprochen, zielte aber weit über das Tor.

So führten die Eichstätter zur Halbzeitpause nach einem weitgehend ausgeglichenen Spielverlauf aufgrund der deutlich größeren Chancen verdient mit 1:0. Und das, obwohl Trainer Markus Mattes in der Anfangsformation auf Florian Grau, Maximilian Eberwein oder Michael Panknin verzichtet hatte.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit wechselte Eichstätts Mattes vier Mal, während Club-Coach Michael Köllner gleich die komplette Mannschaft austauschte. Im Tor stand nun Thorsten Kirschbaum. So geriet der Start in die zweite Hälfte aufgrund der vielen Wechsel wie erwartet recht zerfahren. Die Mannschaften erspielten sich kaum Chancen und die Partie plätscherte vor sich hin. Die erste Möglichkeit hatten in diesem Spielabschnitt die Gäste mit einer Ecke (65.), die zwar nichts einbrachte. Doch im Gegenzug brach Eichstätts Florian Grau auf der rechten Seite energisch durch. Die Zuschauer ächzten, als die Hereingabe nicht im Tor landete, sondern zu einer Ecke abgewehrt wurde. Die aber brachte letztlich - ebenso wie die auf der anderen Seite - nichts ein.

Ab der 70. Minute drängte Nürnberg vehement auf den Ausgleich und hatte letztlich auch Erfolg, als Sebastian Kerk mit einem gut platzierten Freistoß in die rechte Ecke traf. Eichstätts Bauer im Tor hatte wohl auf die andere Seite spekuliert. Der Ausgleich (72.) glich einen Wirkungstreffer für die Gastgeber, die vor allem in der Abwehr nun unsicherer wurden. Acht Minuten vor dem Abpfiff, als beide Mannschaften schon auf ein Remis spekulierten, erzielte der Zweitligist schließlich die Entscheidung: Der schön freigespielte Abdelhamid Sabiri setzte einen Heber über den herausstürzenden Eichstätter Keeper Bauer an die Latte und den Abpraller verwertete Kerk aus fünf Metern zum 2:1 ins leere Tor.

Eichstätt, das durch Florian Grau (70.) und Michael Panknin (72.) zwei Chancen hatte, hätte sich dennoch das Remis verdient gehabt.

So zog auch Eichstätts Trainer Markus Mattes kein eindeutiges Fazit: "Es hat alles gepasst, nur das Ergebnis nicht. Dieses Spiel hätten wir nie verlieren dürfen."