Eichstätt
Gerechtes Unentschieden

VfB Eichstätt muss sich im Heimspiel gegen FV Illertissen mit einem 1:1 begnügen - Panknin besorgte die Führung

17.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:56 Uhr
Mittelfeldspieler Michael Panknin hat seine derzeit gute Form auch im Heimspiel gegen Illertissen bestätigt. Der 28-Jährige war enorm viel unterwegs und markierte in der 20. Spielminute die 1:0-Führung für den VfB Eichstätt. −Foto: Foto: Johannes Traub

Eichstätt (EK) Mit einem 1:1 (1:0)-Unentschieden gegen den FV Illertissen musste sich der VfB Eichstätt gestern Abend am 34. Spieltag der Regionalliga Bayern begnügen. Da aber jeder Punkt für den Ligaverbleib zählt, quittierten die Zuschauer die Leistung und die Punkteteilung unmittelbar nach dem Schlusspfiff mit Applaus.

"Für uns war das heute ein kleiner, aber wichtiger Schritt", fasste VfB-Trainer Markus Mattes zusammen. Dieser hatte seine Elf im Vergleich zum 0:5 beim TSV 1860 München auf drei Positionen verändert: Für Florian Grau kehrte Torjäger Fabian Eberle zurück in die Sturmspitze, für den gelb-gesperrten Fabian Schäll lief Michael Panknin auf und Lucas Schraufstetter wurde durch Ralf Schröder ersetzt. Das zog natürlich auch Veränderungen auf den Positionen nach sich. So verteidigte Schröder hinten rechts, während Wolfsteiner weiter vorne agierte.
 
Und vor allem die Hereinnahme Panknins machte sich in der 20. Minute bezahlbar. Schröder hatte auf Philipp Federl gepasst, dieser setzte sich auf der rechten Seite gegen Simon Walter durch, flankte nach innen und plötzlich kam Panknin angeflogen und köpfte die Kugel vor dem herauseilenden Torwart Felix Kiehlkopf zum 1:0 in die Maschen. Der "nur" 1,76 Meter große Mittelfeldspieler scheint sich zum Kopfball-Ungeheuer zu entwickeln, denn schon gegen den TSV Buchbach vor drei Wochen hatte er die Eichstätter mit einem schönen Kopfballtreffer in Front gebracht.

Bei idealem Fußballwetter war bis dahin vor 620 Zuschauern nicht wirklich viel passiert. Lediglich Eberle (7.) kam zum Abschluss, als er im Sechzehnmeterraum mit Manuel Strahler und Fabian Rupp gleich zwei Gegenspieler narrte, mit seinem Schuss aus kurzer Distanz aber am glänzend regierenden FV-Schlussmann Janik Schilder scheiterte. Nach der Führung hatte der VfB mehr Ballbesitz, kam allerdings zu keinen zwingenden Chancen. Auf der Gegenseite blockte Innenverteidiger Kevin Kühnlein einen Schuss des auffälligen Oktay Leyla (22.) zur Ecke. Nach etwas mehr als einer halben Stunde Spielzeit war wieder der VfB an der Reihe: Jonas Fries fasste sich ein Herz und zog aus 23 Metern einfach mal ab; den fulminanten Schuss lenkte Schilder bravourös über die Latte. Und kurz vor der Halbzeit zielte Julian Kügel über den Kasten. Das Fazit zur Halbzeit: Der VfB hatte die besseren Möglichkeiten und führte verdient - wenn auch nur mit 1:0. Mattes meinte: "Uns steckte das 60er-Spiel noch in Knochen. Wir waren willig, konnten es aber körperlich nicht so umsetzen."

Gäste-Trainer Herbert Seiler reagierte auf die durchwachsene Leistung seiner Schützlinge und brachte mit Maurice Strobel und Antonio Pangallo zwei neue Kräfte. Die erste Chance im zweiten Durchgang hatten aber dennoch die Hausherren: Eine Fries-Ecke köpfte Spielführer Benjamin Schmidramsl (50.) knapp über das Tor. Danach drückte der FV und nagelte die Mattes-Truppe in deren eigener Hälfte fest. Bis auf eine Reihe von Eckbällen war aber nichts wirklich Zwingendes dabei, und einmal traf der eingewechselte Strobel die Kugel nicht voll. "Nach der Pause hatten wir verletzungsbedingt ein bisschen umgestellt und hatten mehr Spielkontrolle. Eichstätt konnte nicht mehr so aggressiv dagegenhalten" , sagte Sailer.

Im weiteren Spielverlauf beruhigte sich die Partie und der Offensivdrang der Gäste verpuffte - bis zur 73. Minute. Da brachte die VfB-Abwehr den Ball nicht aus der Gefahrenzone, obwohl Schröder zunächst geklärt zu haben schien und Fries von Nicolas Jann auf der Linie angeschossen wurde. Den Nachschuss vollstreckte Marco Hahn eiskalt zum 1:1-Ausgleich. Den größten Aufreger in der Schlussphase gab es in der 86. Minute, als Goalgetter Eberle seinem Gegenspieler Marco Hahn entwischt und frei vor Schindler stand, diesen aber anschoss. Normalerweise lässt sich der 29-jährige Angreifer so eine Möglichkeit nicht entgehen. Zu dieser Großchance meinte Sailer: "Da hatten wir das Glück auf unserer Seite." Und Mattes sagte: "Das wäre des Guten dann vielleicht auch zuviel gewesen." So blieb es also beim leistungsgerechten Unentschieden, das beiden Teams auf dem Weg zum Klassenerhalt weiterhilft - Schritt für Schritt.

Norbert Dengler