Kipfenberg
Gefühlte Niederlage

Die abstiegsbedrohten Kipfenberger spielen zwar 4:4, haben aber mit einem Sieg kalkuliert

06.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:51 Uhr

Kipfenberg (EK) Die Zielsetzung am 13. Spieltag der Kegel-Bundesliga im Heimspiel gegen den FEB Amberg war für den KRC Kipfenberg eindeutig. Ein Sieg musste her, um Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Am Ende stand aber nur ein 4:4 auf der Anzeigentafel.

Um einen Sieg zu erreichen, setzte Kipfenberg alle Hebel in Bewegung; sogar ein Leistungsträger vergangener Jahre wurde dafür reaktiviert. Trotz eines Bahnrekordes von Alexander Stephan (677 Holz) und einer starken Mannschaftsleistung von 3702:3648 reichte es trotzdem nicht zum Erfolg, da nur zwei direkte Duelle gewonnen werden konnten. So fühlte sich das 4:4 am Ende wie eine Niederlage an.

Auch die Kipfenberger Damen konnten trotz einer sehr guten Leistung gegen den TuS Fürstenfeldbruck nicht als Sieger von der Bahn gehen und gaben die Punkte mit 2:6 und 3242:3282 Holz ab.

 

13. Spieltag Bundesliga Herren: KRC Kipfenberg - FEB Amberg 4:4 (13:11 / 3702:3648 Holz): Die Vorbereitungen auf dieses wichtige Spiel wurden bis das kleinste Detail geplant. Alexander Stephan kam mit 172:144 Holz sehr gut ins Spiel und schraubte im zweiten Durchgang einen Bahnrekord auf 190 Kegel und lag somit mit 362:284 Holz und 2:0 in den Sätzen gegen Andreas Schwaiger in Front. Im anderen Duell blieb Dietmar Brosi mit 1:1 und 321:336 Holz gegen Bernd Klein auf Schlagdistanz. Stephan spielte seine Partie gegen Andreas Schwaiger (598 Holz) souverän mit seiner ganzen Routine zu Ende. Mit 3:1 und einem neuen Bahnrekord von 677 gefallenen Kegeln sorgte er für eine überschwängliche Stimmung unter den gut 90 begeisterten Zuschauern.

Dennoch hatte die Anfangsphase einen faden Beigeschmack, denn Dietmar Brosi musste sich mit 2:2 und sehr starken 634 Holz gegen Bernd Klein (648 Holz) geschlagen geben. Mit 1:1 und 65 Holz im Rücken ging es für Kipfenberg ins zweite Drittel. Hier sorgte vor allem der reaktivierte Christopher Kratz für Furore. Nach 15 Schub und 81 Holz hatte er noch etwas Ladehemmung, aber als Kratz 85 Holz abräumte war er "on fire" und nicht mehr zu halten. Gegen Matthias Hüttner (585 Holz) konnte Kratz seinem Einsatz rechtfertigen und siegte bei 623 gefallenen Kegeln mit 3:1 in den Sätzen. Im anderen Duell lag Fabian Lange bei einem 1:1 mit 302:285 Holz gegen Florian Möhrlein noch im Soll. Danach konnte er aber die immer wieder verlorenen Holz in die Vollen nicht mehr wett machen. Mit 1:3 und 582 Holz musste Fabian Lange den Punkt an Florian Möhrlein (580 Holz) abgeben. Zwar lag Kipfenberg nach dem zweiten Drittel mit 105 Holz in Führung, aber bei einem 2:2 in den Duellen waren die immer an sich glaubenden Amberger noch im Spiel. Nach diesen turbulenten Duellen und dem feststehenden Zwischenstand war unter den Kipfenberger Fans der Ausgang schnell auf den Punkt gebracht: Der Holzvorsprung sollte reichen,

Doch einmal mehr kam es ganz anders, denn Michael Schobert fand mit 142:171 Holz und 146:148 Holz gegen Wolfgang Häckl nicht zu seinem gewohnten Spiel. Also ruhten die Hoffnungen auf Michael Niefnecker, was nach dem Verlauf durchaus berechtigt war. Mit 158:155 Holz und 167:149 Holz war Niefnecker gegen Michael Wehner noch Herr der Lage. Er musste nur noch einen Durchgang gewinnen, doch sein Gegner war stärker als gedacht. Schobert konnte bis zum Ende noch zum 2:2 ausgleichen, aber seine Ausbeute von 585 Holz gegen Wolfgang Häckl (628 Holz) waren an diesem Tag zu wenig. Im anderen Duell musste er mit 140:155 Holz den Satz abgeben und sechs Holz auf den letzten 30 Schub verteidigen, um zu siegen.

Der so genannte "Goldschub" sollte in einem extrem spannenden Abstiegskampf über Sieg oder Niederlage entscheiden. Michael Wehner musste zwei Kegel abräumen, was ihm auch gelang. Bei Niefnecker blieben von drei Kegeln zwei stehen, Kipfenberg fiel in eine Schockstarre, während die Gäste den anschließenden Neuner ihres "Helden" ausgelassen feierten. Niefnecker musste sich am Ende mit 2:2 und 601 Holz gegen Michael Wehner (609 Holz) schmerzhaft geschlagen geben.

Kipfenberg hatte zwar alles versucht, wurde bis zum Schluss von den vielen Fans fantastisch unterstützt, aber dieses Remis war schlimmer als alle anderen Niederlagen zuvor. Amberg machte taktisch alles richtig gemacht und erreichte sein Ziel, vor Kipfenberg zu bleiben.

Nach einem Tiefschlag wie diesem wieder aufzustehen, wird nicht einfach werden. Aber vielleicht schlägt sich das Glück schon am kommenden Samstag beim Auswärtsspiel in Raindorf endlich mal auf die Kipfenberger Seite. Zu diesem Spiel fährt der KRC Kipfenberg mit einem großen Reisebus. Es sind noch Plätze frei. Treffpunkt ist am Samstag um 8:30 Uhr am Parkplatz des Kegelheimes.

 

13. Spieltag Landesliga Süd Damen: KRC Kipfenberg - TuS Fürstenfeldbruck 2:6 (10,5:13,5 / 3242:3282 Holz): Nach der Niederlage beim Spitzenreiter wurde die Aufgabe auf den Birktalbahnen gegen den Tabellenzweiten TuS Fürstenfeldbruck nicht einfacher. In der Anfangsphase kam Manuela Strauß nicht über 504 Holz hinaus und gab mit 1,5:2,5 ihren Punkt gegen Nadine Prehl (536 Holz) ab. Für ihre starke Leistung von 555 Holz wurde Anja Pätzold nicht belohnt und der Punkt ging mit 1:3 an Brunhilde Kostic (558 Holz). Auch im zweiten Drittel wurden gute Ergebnisse erzielt und Kipfenberg holte sich zwar den ersten Punkt. Allerdings konnten die Gäste ihre Führung auf 57 Holz ausbauen. Natalie Papp lag vor dem letzten Durchgang mit 508:510 Holz noch auf Tuchfühlung, was sich aber schnell änderte. Mit 1:3 und 528 Holz konnte Papp ihre Kontrahentin Sandra Krüger (559Holz) nicht mehr halten. Yaniris Gößl-Tineo setzte sich mit 2:2 und starken 544 Holz gegen Laura Krüger (535 Holz) durch. Im letzten Abschnitt konnte Kipfenberg Holz um Holz zurück holen und lag vor dem letzten Durchgang nur noch mit sechs Holz zurück. Ein Sieg war für Kipfenberg in greifbare Nähe gerückt, doch die Gäste hatten mehr Reserven und am Ende den Sieg eingefahren. Anna-Lena Gabler konnte mit 2:2 und sehr guten 549 Holz den Schlussspurt von Natascha Bäurle (562 Holz) nicht mehr verhindern.

Der 3:1-Sieg mit glänzenden 562 Holz von Steffi Klüber über Simone Thanner (532 Holz) brachte nur eine Ergebniskosmetik. Während die Gäste sich an die Tabellenspitze setzten, bleibt Kipfenberg der unangenehme und nervenaufreibende Abstiegskampf weiter nicht erspart.