Eichstätt
"Es fehlt schon noch eine gute Summe"

Der VfB-Vorsitzende Hein über die letzten Tage vor der Entscheidung pro oder kontra Regionalliga

26.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:25 Uhr

Eichstätt (EK) Die Zeit wird knapp. In der zweiten Aprilwoche muss der VfB Eichstätt die Unterlagen für die Regionalliga-Lizenz einreichen. Doch wie weit sind die Domstädter? Ist die Umgestaltung des Stadions wirklich möglich? Und ist die Kernfrage beantwortet: Sind die Sponsoren bereit, gemeinsam 100 000 Euro aufzubringen, um den Spielbetrieb einer Saison zu sichern, die in die Eichstätter Fußballgeschichte eingehen wird? Der Vorsitzende des VfB Eichstätt, Thomas Hein (Foto), hat Antworten.

Es sind nur noch zwei Wochen, bis Sie die Unterlagen für die Lizenzerteilung abgeben müssen. Wie weit sind sie bisher gekommen?

Thomas Hein: Wir sind auf einem guten Weg. Bei den Sponsoren, die wir angesprochen haben, ist die Bereitschaft da, etwas zur Regionalliga beizusteuern. Man muss aber ehrlich sein. Das ist bei manchen Sponsoren nicht das, was wir erwartet haben. Bei anderen dagegen sehr wohl und das freut uns natürlich. Allerdings haben wir die Summe, die wir benötigen, noch nicht beisammen.

 

Hängt das auch damit zusammen, dass der Westpark als Hauptsponsor mittelfristig abspringt?

Hein: Nein, der Westpark ist komplett im Jahr 2017 noch dabei und hört auch nicht als Sponsor, sondern lediglich als Hauptsponsor auf. Aber das eröffnet uns neue Möglichkeiten, denn ein neuer Hauptsponsor wird nicht mehr automatisch den Stadionnamen bekommen und dazu den Platz auf dem Trikot. Das werden wir künftig separat vermarkten.

Aber momentan geht es nach wie vor um die bisher genannten 100 000 Euro, die der Verein benötigt?

Hein: Ja, und diese 100 000 Euro sind auch keine Phantasiesumme. So viel brauchen wir einfach, um die Regionalliga zu finanzieren. Aber wir sind bisher nicht so weit, dass wir diese Summe auch belegen können. Wir haben noch ein paar anstrengende Tage vor uns.

 

Wie viel fehlt derzeit noch?

Hein: Das möchte ich nicht sagen. Aber es ist schon noch eine gute Summe.

 

Ist es in der verbleibenden Zeit überhaupt realistisch, das Geld zusammenzubekommen?

Hein: Ja, es ist machbar, wenn alles zusammenpasst. Man muss sich aber natürlich auch die Frage stellen, was eigentlich ist, wenn wir beispielsweise nur 85 000 Euro zusammenkommen? Steigen wir dann trotzdem auf? Eigentlich waren wir so verblieben, dass wir in diesem Fall darauf verzichten. Denn, wie gesagt, diese 100 000 Euro sind keine Phantasiesumme.

 

Wann exakt müssen die Unterlagen beim Bayerischen Fußballverband sein.

Hein: Am 10. April um 12 Uhr mittags. Aber unser Ziel ist, dass wir spätestens am Montag, 3. April, alles auf dem Tisch haben und entscheiden.

 

Sind in Bezug auf das Stadion inzwischen alle offenen Fragen geklärt?

Hein: Ja, in der vergangenen Woche hatten wir einen Termin hier im Stadion mit der Polizei, der Feuerwehr, der Stadt und dem Roten Kreuz. Wir haben grünes Licht signalisiert bekommen. Von dieser Seite würde nichts mehr im Wege stehen. Wir haben eine von drei Baustellen fertig gestellt. Es sind nun nur noch die sportlichen und die finanziellen Fragen offen.

 

Wie sehr unterstützt die Stadt Eichstätt den Aufstieg? Da ist sicher ein gewisser Stolz auf den VfB vorhanden . . .

Hein: Die Stadt will bisher nichts beitragen. Wir haben den Eindruck, dass die Stadt meint, mit dem Kunstrasenplatz schon genug getan zu haben.

 

Aber der Platz hat nichts mit der Regionalliga zu tun, er steht allen Vereinen zur Verfügung.

Hein: Das stimmt natürlich. Wir werden sicher noch einmal offiziell bei der Stadt anfragen, ob sie uns mit einer gewissen Summe unterstützen will. Denn ein Werbeträger sind wir durch die bundesweite Aufmerksamkeit, die die Regionalliga genießt, mit Sicherheit. Man muss sich das selbst als Nicht-Fußballer mal vor Augen rufen. Sollte der FC Ingolstadt aus der Bundesliga ab- und wir aufsteigen, trennt uns nur noch eine einzige Spielklasse. Schon daran sieht man, was beim VfB Eichstätt in den vergangenen Jahren geleistet wurde.

 

Das Gespräch führte Gerhard von Kapff.