Eichstätt
Ende einer unendlichen Geschichte

Nach mehr als zwölf Jahren Entscheidungsfindung weiht VfB Eichstätt den neuen Kunstrasenplatz ein

21.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:19 Uhr
Schon eifrig genutzt: der neue Kunstrasenplatz des VfB Eichstätt hinter dem Schulzentrum Schottenau. Der sogenannte alte DJK-Platz wurde in nur fünf Monaten zu einem Trainingsgelände umgebaut, das alle Sportvereine der Stadt nutzen können. Am Abend der Eröffnung spielte die U13 des VfB gegen die U13 aus Marienstein. −Foto: Redl

Eichstätt (EK) "Etwas schier unendliches ist jetzt vollendet". Mit diesen Worten eröffnet der Vorsitzende des VfB Eichstätt, Thomas Hein, Freitagabend den neuen Kunstrasenplatz hinter dem Schulzentrum Schottenau. Damit spiele Eichstätt "in einer neuen Liga", sagte OB Andreas Steppberger.

Während die Bewilligungsphase sich mehr als ein Jahrzehnt hingezogen hatte, ging es nach dem positiven Bescheid aus dem Rathaus und der Baugenehmigung deutlich schneller: In knapp fünf Monaten war der Platz mit dem Kunstrasen fertiggestellt. Darauf wies Michael Olesch vom Architekturbüro Adler & Olesch hin, der die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten (Stadt, Landratsamt, Schulzweckverband, Wasserwirtschaftsamt und vor allem VfB) als sehr konstruktiv und immer positiv bezeichnete.

Vor der Genehmigung durch den Stadtrat am 28 April 2016 und der damit einhergehenden Bereitstellung der doch nicht unerheblichen Finanzsumme von knapp 800000 Euro durch die Stadt war die Debatte um einen Kunstrasenplatz in Eichstätt immer wieder aufgeflammt und verebbt. Das erste offizielle Gesuch an die Stadt hatte der VfB damals noch unter Leitung von Otto Eigenmann an den früheren Oberbürgermeister Arnulf Neumeyer im Jahr 2005 gestellt, wie Hein aus dem VfB-Archiv erläuterte und darauf hinwies, dass es auch in den Vorjahren schon immer wieder Bestrebungen diesbezüglich gegeben habe. Dass es dann 2014 schließlich zu einem Stadtratsbeschluss gekommen sei, habe der Verein auch der Mitwirkung aller anderen Sportvereine in der Stadt Eichstätt zu verdanken. In einem "offenen Brief" an die Stadt hatten die Repräsentanten aller Vereine auf die miserable Trainings- und Spielfeldinfrastruktur hingewiesen, die die insgesamt 45 Kinder- und Jugendmannschaften sowie die weiteren Herrenteams in der Stadt vorfänden. Nachdem sich dann etliche Planungen für einen Kunstrasenplatz (unter anderem auf dem Seidlkreuz) zuerschlagen hatten und der Platz hinter dem Schulzentrum auserkoren worden war, "ging alles recht schnell und reibungslos". Hein dankte allen Beteiligten für die völlig unkomplizierte Zusammenarbeit und zeigte sich stolz und erfreut über die neue Möglichkeit, in Eichstätt Fußballsport zu treiben.

Von einem "lang gehegten und großen Wunsch" der Fußballer, der nun in Erfüllung gegangen sei, sprach Eichstätts Oberbürgermeister Andreas Steppberger. Der neue Kunstrasenplatz mache die Stadt "reicher", das Trainingsangebot werde dadurch erheblich verbessert. In Eichstätt, so der OB, werde nun "eine Liga höher gespielt". Wiederholt betonte Steppberger, dass der Kunstrasenplatz allen Sportvereinen zugutekomme. Der neue Platz sei eine "langfristige Investition" und zeige, dass auch in "Zeiten knapper Finanzkassen hochgesteckte Ziele erreicht werden können". Steppberger dankte dem VfB mit dem gesamten Vorstand, dass er sowohl als Bauherr des Kunstrasenplatzes als auch als Betreiber der Anlage fungiere.

 

 

DAS PROJEKT "KUNSTRASENPLATZ"

Der neue Kunstrasenplatz hat eine Größe von 60 Mal 90 Meter. Er beinhaltet das "kleinste Großspielfeld", das auf dem zur Verfügung stehenden Gelände möglich war. Daneben verfügt der Platz über zwei Kleinspielfelder für Jugendmannschaften sowie über eine vier Masten zählende Flutlichtanlage.

Die Gesamtkosten des Projekts lagen bei der Genehmigung bei knapp 925000 Euro netto. Neben dem Zuschuss der Stadt in Höhe von 780000 Euro steuert der Bayerische Landessportverband (BLSV) 95 500 Euro bei, der VfB selbst investiert Eigenmittel in Höhe von 47 800 Euro. | EK