Eichstätt
"Ein richtungsweisender Sieg"

VfB Eichstätt brilliert im Bayernliga-Spitzenspiel

17.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:18 Uhr
Yomi Scintu (VfB Eichstätt - 13 - Mitte) trifft zum 2:0. Dennis Kallina und Peter Neuberger (SV Viktoria Aschaffenburg) können ihn nicht daran hindern. −Foto: Johannes Traub / JT-Presse.de

Eichstätt (EK) Ist der VfB Eichstätt auf dem Weg in die Fußball-Regionalliga noch aufzuhalten? Mit viel Mannschaftsgeist, taktischem Geschick und zwei Treffern zum 2:0 (1:0)-Endstand hat der Bayernligist den hoch eingeschätzten Tabellenführer SV Viktoria Aschaffenburg in die Grenzen gewiesen.

„Das war eine taktische Meisterleistung“, jubelte nach der Partie auch Eichstätts Abteilungsleiter Hans Benz: „Endlich haben wir wieder all das gezeigt, was wir in den letzten Spielen schon präsentieren wollten. Die Jungs haben alles aus sich herausgeholt.“ Dabei waren die Vorzeichen für den VfB alles andere als ermutigend. Zum einen hatten die Aschaffenburger in den vergangenen 19 Spielen nur eine Niederlage hinnehmen müssen. Zum andern waren die Eichstätter personell deutlich dezimiert.

Neben dem Dauerverletzten Benjamin Schmidramsl fehlten auch die verletzten Fabian Eberle und Marco Witasek. Eberle hatte sich beim Spiel in Weiden einen Jochbeinbruch zugezogen. „Wir wissen noch nicht, wie lange er fehlen wird, sagte Trainer Markus Mattes: „Es wird erst in dieser Woche klar sein, wie die Brüche verlaufen und davon hängt auch die Genesungszeit ab.“ Gut möglich, dass der Torjäger, der bisher 18 Mal für den VfB traf, für den Rest der Saison ausfällt. Angeschlagen ins Spiel gingen aber auch der erst spät eingewechselte Michael Panknin, Lucas Schraufstetter und Florian Grau.

Einen Strich durch die Kalkulation mache den Hausherren das Wetter. Just eine Stunde vor dem Spiel setzte Nieselregen ein, der die Zuschauerzahl doch deutlich unter die erwarteten gut 1000 Fans senkte: Letztlich kamen 750 Besucher ins Westpark-Stadion. Die Eichstätter standen von Beginn an sehr stabil in der Abwehr, und bauten das Spiel vorsichtig und überlegt auf. Chancen ergaben sich allerdings keine in den ersten 25 Minuten. Die beste Möglichkeit hatte der VfB in der 26. Minute, doch Zweitliga-Schiedsrichter Florian Badstübner, pfiff die Szene wegen Abseits ab. Zwar wurden die Eichstätter im Verlaufe der ersten Halbzeit dominanter und konnten das Spiel immer mehr in die Hälfte des Tabellenführers verlagern. Wesentlich torgefährlicher wurden sie aber nicht. Doch auch Aschaffenburg hatte in den ersten 40 Minuten keine einzige Tormöglichkeit. So musste ein Foulelfmeter für das 1:0 herhalten: Dominik Wolfsteiner wurde im Strafraum zu Fall gebracht und Florian Grau verwandelte den Strafstoß souverän (36.). Es war der 17. Treffer des Torjägers in dieser Saison. Die Gäste, die zunächst vor allem mit langen Bällen agierten, öffneten Ihr Spiel nur konsequenterweise etwas und sorgten vor der Pause für ein wenig Druck.

Deutlich aktiver als in der ersten Hälfte begannen die Aschaffenburger die zweite Halbzeit. Dennoch ließen sich die Eichstätter davon nicht beeindrucken und gewährten den Gästen nach wie vor nur sehr wenig Raum. „Das war auch unsere Taktik. Die Zwischenräume im Zentrum zuzustellen und die beiden Stürmer Björn Schnitzer und Daniele Toch aus dem Spiel zu nehmen“, erklärte VfB-Coach Mattes. Eine der besten Szenen der ganzen Partie spielte sich in der 61. Minute ab, als Simon Böhm einen Ball in die Mitte spielte, Grau allerdings mit dem Kopf daran vorbeisegelte. Eigentlich eine Rettungsaktion führte in der 67. Minute führte zur Vorentscheidung. Simon Böhm setzte sich auf der rechten Seite in einem Zweikampf durch, flankte auf den fast in Mittelstürmerposition vor dem Tor stehenden Fabian Schäll. Der sah den links von ihm im Strafraum lauernden und besser stehenden Yomi Scintu. Der vor allem in der ersten Halbzeit glänzend agierende Offensivspieler ließ sich nicht lange bitten und traf überlegt zum 2:0 (67.). Nur zwei ernsthafte Chancen hatten die Aschaffenburger in der zweiten Halbzeit, und die spielten sich in der gleichen Minute ab. In der 83. Minute hatte der eingewechselte Philipp Beinenz gleich zweimal die Möglichkeit zu verkürzen. Doch der VfB überstand auch diese Situation schadlos und feierte am Ende einen durchaus verdienten Sieg. Am Ende hätten die Hausherren das Ergebnis sogar noch nach oben schrauben können.

Doch wichtiger als ein weiterer Treffer waren die Erkenntnisse aus diesem Spiel. Zum einen freute sich Mattes, dass sein Team taktisch so hervorragend gespielt hatte. Stabil in der Abwehr und auf die eigenen Chancen lauernd, hatte Eichstätt dem Tabellenführer kaum Chancen gelassen. „Wir haben gezeigt, dass wir trotz der ganzen Ausfälle und der angeschlagenen Spielern gegen eine Mannschaft wie Aschaffenburg bestehen können“, war Mattes von seinem Team beeindruckt. Wohl wissend, dass der Kampf um den Aufstieg in die Regionalliga Bayern weiter geht. „Denn vorentscheidend war dieser Sieg nicht, aber immerhin richtungsweisend“, freute sich der Coach.