Eichstätt
Ein bemerkenswerter Spieltag

VfB Eichstätt gewinnt Live-Spiel bei der SpVgg Bayreuth mit 3:1 - Zweimal Eberle und Schmidramsl treffen

11.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr

Grund zum Jubeln gab es für die Regionalliga-Kicker des VfB Eichstätt bereits nach 16. Spielminuten: Torjäger Fabian Eberle (Nummer 10) traf zur wichtigen 1:0-Führung, was von seinen Mannschaftskameraden entsprechend honoriert wurde. - Foto: Johannes Traub

Eichstätt (EK) Erstmals in seiner fast 100-jährigen Vereinsgeschichte wurde ein Spiel des VfB Eichstätt "live" im Fernsehen übertragen. Dass dabei dann auch noch bei der SpVgg Oberfranken Bayreuth mit 3:1 (1:0) einen ganz wichtigen Auswärtssieg landete, rundete diesen Spieltag positiv ab.

Dieser beherzte Auftritt in der Fremde entlockte auch Trainer Markus Mattes ein großes Lob für seine "Jungs": "Diese drei Punkte haben wir uns redlich verdient. Bayreuth kam während der gesamten Spielzeit kaum zu Chancen. Unsere Defensive agierte sehr konzentriert und das war der Schlüssel zum Erfolg."

Dabei musste Mattes einige personelle Änderungen vornehmen, denn mit Dominik Wolfsteiner, Sebastian Graßl und Julian Kügel fehlten gleich drei Spieler gelbgesperrt und Torhüter Michael Gurski war erkrankt. Taktisch ließ sich Mattes einiges einfallen und der VfB überraschte den Gegner mit einer Fünferkette in der Abwehr. Während Neuzugang Kevin Kühnlein, Markus Waffler und Benni Schmidramsl im Zentrum die Räume dichtmachten, ließen Fabian Schäll und Ralf Schröder über die Außenbahnen kaum etwas zu. Das kampfstarke Mittelfeld bildeten Lucas Schraufstetter, Jonas Fries und Philipp Federl. Die Doppelspitze Florian Grau und Fabian Eberle musste viel Laufarbeit verrichten, wobei sich Torjäger Eberle mit seinen Saisontoren 12 und 13 belohnen konnte.

1320 Zuschauer waren in das "Hans-Walter-Wild-Stadion" gekommen und mussten keinen Eintritt bezahlen. Möglich machte dies eine Sponsorenaktion der Bayreuther Geschäftswelt. Auf tiefem Geläuf kam der VfB gut in die faire Begegnung und hatte in der achten Minute seine erste Tormöglichkeit. Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke brachte Schraufstetter das Leder an den zweiten Pfosten, doch der Flugkopfball von Schäll strich knapp am Bayreuther Tor vorbei. Sowohl Schäll als auch Schröder schalteten sich immer wieder in die Offensive mit ein. In der 16. Minute brachte Jonas Fries eine Ecke zur Mitte und der sträflich ungedeckte Fabian Eberle traf mit dem Kopf herrlich aus acht Metern links oben ins Eck zum 1:0 für den VfB. In der Folge erhöhten die Bayreuther den Druck, konnten sich aber in Strafraumnähe kaum durchsetzen. Nur einmal wurde es gefährlich, als Kristian Böhnlein aus 18 Metern zum Abschluss kam, aber sein Schuss landete knapp neben dem Tor von Jonas Herter. Kurz vor dem Halbzeitpfiff kamen die Bayreuther noch zu einem Freistoß am Strafraumeck und auch hier war Herter auf dem Posten.

Beide Mannschaften kamen unverändert aus den Kabinen und zur Überraschung blieb der VfB die bessere Mannschaft. Nach Zuspiel von Eberle hatte Schraufstetter plötzlich freie Bahn, scheiterte jedoch an der Fußspitze von Torhüter Alexander Skowronek. In der 54. Minute hatte Jonas Fries das 2:0 auf dem Fuß, doch auch hier zeigte Skowronek seine Klasse und lenkte den platzierten Flachschuss noch zur Ecke. Die Bayreuther Zuschauer wurden zusehends unruhiger, da ihrer Mannschaft das Tempo und die Ideen fehlten. Als der kurz zuvor eingewechselte Mergim Bajrami im Strafraum zu Fall kam, entschied der Unparteiische auf Strafstoß für Bayreuth. Vorausgegangen war eine zu kurze Abwehr von Kühnlein, Bajrami nahm den Kontakt mit Schäll dankend an und Kapitän Böhnlein verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:1-Ausgleich (65.).

Wer nun dachte, dass das Spiel zugunsten der Gastgeber kippen könnte, wurde enttäuscht. Der VfB setzte immer wieder Nadelstiche und belohnte sich in der Schlussphase. Nach einer erneuten Ecke von Fries reklamierte der VfB zunächst ein Handspiel im Bayreuther Strafraum, das Leder fiel jedoch Benni Schmidramsl vor die Füße und der Kapitän traf aus 12 Metern Torentfernung flach ins kurze Eck zur 2:1-Führung (84.). Die Gastgeber versuchten es in den Schlussminuten vergeblich mit der Brechstange. Stattdessen war es der VfB, der in der Nachspielzeit (901.) den Schlusspunkt setzte. Erneut war es der unermüdliche Eberle, der das Zuspiel von Schmidramsl noch erreichte und zum umjubelten 3:1-Endstand traf. Selbst Bayreuths Trainer Christian Stadler sprach von einer verdienten Heimniederlage: "Wir haben uns sehr wenig Chancen herausgespielt. Eichstätt hat es gut verstanden, mit zwei Stürmern unsere gesamte Hintermannschaft zu beschäftigen. Es war ein verdienter Sieg für die Gäste."