Essing
Ein Tag der Rekorde

Hochsprung in Essing: Laura Gröll und Lucas Mihota erreichen bayerische Bestmarken bei der U 20

12.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:48 Uhr

Bei 2,17 Metern war Schluss für den Tschechen Martin Heindl. Diese Höhe reichte aber für den Sieg bei den Herren.

Essing (EK) Laura Gröll und Lucas Mihota haben beim Hochsprungmeeting in Essing bayerische Rekorde aufgestellt. Mit 1,87 beziehungsweise 2,23 Metern knackten die beiden U 20-Athleten die bisherigen Bestmarken. Bei den Männern gewann Martin Heindl, bei den Frauen Tatiana Dunajska.

Anspannung liegt in der Luft. Lucas Mihota springt aufgeregt im Stand. Sein Blick schweift durch die Halle. Er klopft seine Hände gegen die Oberschenkel. Die Stange liegt inzwischen auf 2,23 Metern Höhe. Schon im vergangenen Jahr hat der 18-Jährige mit 2,17 Metern einen neuen bayerischen Rekord aufgestellt. Wird er das toppen können? Die Zuschauer klatschen. Mihota atmet tief, springt im Stand. Seine Schritte werden immer länger, das Klatschen intensiver. Er springt - die Latte hält. Mihota brüllt und springt vor Freude hoch. Die Zuschauer jubeln. Der Rosenheimer hat es wieder geschafft: neuer bayerischer Rekord im Hochsprung bei den Jugendlichen.

"Ich bin einfach nur sprachlos", sagt er fassungslos kurz nach seinem Rekordsprung. "Die Atmosphäre ist dieses Jahr noch geiler gewesen. Man kennt jeden. Es ist wie eine Familie hier." Seine Mutter zeigt sich ebenfalls überwältigt: "Ein super Einstieg in die Saison", findet sie. Die beiden wussten nicht genau, wo Mihota aktuell steht, da seine Ausbildung das Training zuletzt etwas erschwerte.

Mit elf Jahren entwickelte sich der Hochsprung zu Mihotas Lieblingssport, erzählt die Mutter stolz. Damals sprang er schon 1,30 Meter. "Eine Top-Leistung in diesem Alter", erklärt sie. Nun möchte er auch in den kommenden Wettkämpfen dieses starke Niveau halten.

Auch Jörg Nowy, Organisator des Essinger Hochsprungmeetings, zeigt sich beeindruckt. "Wir haben nicht nur Hochsprungrekorde, sondern auch einen Teilnehmerrekord." 54 Athleten sind diesmal zum Meeting gekommen. Im vergangenen Jahr waren es noch 36 Teilnehmer gewesen. "Alles, was Rang und Namen hat, kommt", freut sich Nowy.

Unter den Teilnehmern sind auch wieder einige Sportler aus Tschechien und der Slowakei. Aber nicht nur Athleten sind zahlreich erschienen. Rund 50 Zuschauer haben sich in Essing versammelt, um den Wettkampf zu verfolgen. Nowy glaubt, dass die entspannte Atmosphäre mit der selbst ausgesuchten Musik der Athleten für ihren Sprung der Grund für den großen Andrang ist. Seit 25 Jahren findet der überregionale Wettkampf in Essing statt. In dieser Zeit hat es insgesamt sechs bayerische Hallenrekorde gegeben, wie Nowy berichtet. "Das ist unglaublich", findet er.

In diesem Jahr holte sich die Slowakin Tatiana Dunajska den Sieg bei den Frauen mit 1,76 Metern und ließ Denisa Majerova nur knapp hinter sich. Für sie war bei 1,73 Metern Schluss. Martin Heindl aus Tschechien gewann bei den Männern mit 2,17 Metern. Er war zum ersten Mal in Essing und hatte Probleme mit dem weichen Boden. Das Ergebnis hätte für ihn noch besser ausfallen können, er war aber trotzdem stolz darauf. "Es war sehr beeindruckend, wie hoch Lukas Mihota gekommen ist", so der 24-Jährige über seinen Kollegen. Auch die Zuschauer staunten über die Rekorde und diskutierten eifrig mit über Fehlsprünge der Topathleten. Reiner Lauberger (50) war zum ersten Mal mit seiner Familie beim Hochsprungmeeting. "Es waren Top-Leistungen - einfach toll", erzählt er fasziniert. Die entspannte Atmosphäre mit der Musik sei einfach klasse. Nächstes Jahr will die Familie auf jeden Fall erneut anreisen. Auch die Familie rund um den Athleten Manuel Marko, der Platz fünf bei den Männern erreichte, war begeistert. "Es ist jedes Mal schön hier", erklärt die Gruppe einstimmig. "Wir kommen auf jeden Fall wieder", sagt Marko.