Eichstätt
Eberle-Tor sorgt für Ausnahmezustand

VfB Eichstätt bezwingt im Spitzenspiel der Bayernliga Nord den TSV Großbardorf mit 3:2 Schäll, Federl und Eberle treffen

07.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:11 Uhr
Riesengroß war der Jubel nach dem Schlusspfiff vergagenes Wochenende im gesamten Westpark-Stadion. In dieser Szene freut sich die gesamte Ersatzbank des VfB Eichstätt inklusive Trainer Markus Mattes (Zweiter von rechts). Nach dem 3:2-Erfolg über Großbardorf steht das Tor zur Regionalliga für die VfBler zwei Spieltage vor Saisonende sehr weit auf. Die Lizenz haben die Eichstätter in der Tasche. −Foto: Johannes Traub

Eichstätt (EK) 1100 Zuschauer waren gestern in das Westpark-Stadion gekommen und sie sahen ein packendes und dramatisches Spitzenspiel zwischen dem VfB Eichstätt und dem TSV Großbardorf, das die Elf von VfB-Trainer Markus Mattes mit 3:2 (2:1) für sich entscheiden konnte.

Wer anders als "Maskenmann" Fabian Eberle sicherte dem VfB in der 89. Spielminute mit einem weiteren spektakulären Kopfballtreffer drei Punkte und zwei Spieltage vor dem Saisonende hat der VfB nun vier Punkte Vorsprung auf die Verfolger aus Großbardorf und Aschaffenburg.

Beide Mannschaften spielten von Beginn offensiv und bereits in der 6. Spielminute erzielte Fabian Schäll die 1:0-Führung für den VfB. Maxi Eberwein fand mit einem herrlichen Diagonalpass den startenden Yomi Scintu und dessen Maßflanke auf den zweiten Pfosten köpfte der von Rechtsaußen einlaufende Schäll unhaltbar ein. Der VfB blieb am Drücker, jubelte jedoch in der 10. Minute umsonst. Einen Freistoß von Schäll wehrte Torhüter Marcel zu kurz ab, doch Eberle stand hauchdünn im Abseits und der Treffer fand keine Anerkennung.

Großbardorf erhöhte den Druck und beim Ausgleich in der 20. Minute sah VfB-Torhüter Jonas Herter nicht gut aus. Nach einem Freistoß an den Fünfmeterraum faustete Herter das Leder direkt auf Björn Schönwiesner und von dessen Körper kullerte der Ball zum Ausgleich ins Netz. In der 27. Minute hätte sich der VfB nicht über einen Rückstand beschweren können. Manuel Leicht versetzte Maxi Eberwein und seinen Rückpass schoss Shaban Rugovaj aus acht Metern am leeren VfB-Tor vorbei. Großbardorf war nun im Spiel, aber in Führung ging wiederum der VfB. Der Unparteiische ließ nach einem Foulspiel an Scintu einen Vorteil laufen, Florian Grau bediente Eberle und dessen Flanke vom rechten Strafraumeck köpfte Philipp Federl gekonnt zum 2:1 ein (34.). Die Gäste kombinierten sehr gefällig und Dominik Zehe prüfte Jonas Herter mit einem Flachschuss, den dieser sicher entschärfte. Auf der Gegenseite hatte Lucas Schraufstetter das 3:1 auf dem Fuß, doch bei seiner Direktabnahme fehlten die berühmten Zentimeter.

Die zweite Halbzeit begann genauso intensiv, wie die erste Halbzeit endete. Innerhalb einer Minute musste der Unparteiische gleich zwei Großbardorfer mit der Gelben Karten verwarnen und einen von Benni Schmidramsl um die Mauer gezogenen Freistoß entschärfte Torhüter Wehr glänzend (48.). Der VfB war nun dem dritten Treffer näher. Nach präziser Flanke von Scintu wurde Eberle im letzten Moment geblockt und nach der anschließenden Flanke von Schäll flog der Kopfball von Scintu nur knapp am Tor vorbei.

Die kalte Dusche folgte in der 67. Minute und in dieser Szene haderte der VfB mit dem Unparteiischen. Der ansonsten bei Sebastian Graßl abgemeldete Andre Rieß hatte nach einem Pressball das Glück auf seiner Seite, seine scharfe Hereingabe wurde von Eberwein verpasst und der aufgerückte Lennart Seufert war zur Stelle. "Beim Abwehrversuch wurde ich klar weggeschoben und aus meiner Sicht war dies ein klares Foulspiel", so ein erzürnter Eberwein.

Beide Mannschaften wollten den Sieg und es entwickelte sich weiterhin ein offener Schlagabtausch. Als Lucas Schraufstetter enteilt war und Schönwiesner von hinten zur Grätsche ansetzte, hätte es auch Rot statt Gelb für den Großbardorfer geben können (77.). Großbardorf blieb stets gefährlich, doch die VfB-Abwehr um einen überragenden Benni Schmidramsl hielt dem Druck der Gäste stand.

Aber auch der VfB wollte den Sieg und wurde für seine couragierte Spielweise in der 89. Minute doch noch mit dem 3:2 Siegtreffer belohnt. Simon Böhm war kurz vor dem Strafraumeck gefoult worden und Fabian Schäll legte sich das Leder zum Freistoß bereit. Er brachte das Leder zentral zur Mitte und mit einem Bilderbuchkopfball ins entfernte Toreck krönte Fabian Eberle seine tolle Leistung mit dem umjubelten 3:2.

Der VfB ließ auch in der Nachspielzeit nichts mehr zu und brachte das knappe aber hochverdiente 3:2 über die Zeit.

Trainer Markus Mattes war wohl genauso erschöpft wie seine Spieler und fand nur lobende Worte für die "Jungs": "Das war heute wieder einmal eine Energieleistung meiner Mannschaft und sie hat sich diese drei Punkte redlich verdient. Ich werde wohl zwei Tage benötigen, um diese Begegnung aus dem Kopf zu bringen. Jetzt stehen noch zwei Endspiele auf dem Spielplan, in denen wir alles abrufen müssen."