Eichstätt
Der Norden ist fairer

Bei der Bayernliga-Tagung in Bamberg ziehen Vereine und Verband eine Zwischenbilanz

23.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:36 Uhr

Fairer als im Süden geht es in dieser Saison in der Bayernliga Nord zu. Hier muss sich Eichstätts Florian Grau (Mitte) gegen zwei Spieler des SC Eltersdorf durchsetzen. ‹ŒArch - foto: Traub

Eichstätt/Bamberg (EK) Es war wie immer ein Termin, der Rückblick und Vorschau zugleich war. Bei der Wintertagung der 18 Vereine der Bayernliga Nord und des Bayerischen Fußball-Verbande (BFV), den Spielleiter Thomas Unger aus Konradsreuth vertrat, überwogen in Bamberg aber die positiven Nachrichten.

Das Miteinander zwischen Klubs und Schiedsrichtern passt im Großen und Ganzen. Erstmals, erklärte die Sportgerichtsbarkeit, steht die Nordstaffel im Vergleich mit dem Süden besser da. Außerdem: Alle Vereine der Bayernliga Nord nehmen am neuen Fernsehprojekt des BFV teil.

Ligaleiter Thomas Ungern zeichnete in seinem Vortrag ein positives Bild vom guten Miteinander: "Bisher war es eine gute und harmonische Zusammenarbeit. Ich bin mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden. € Positiv erwähnte Unger auch: "Trotz aller Rivalität verstehen sich die Vereine untereinander gut und jeder hat zumeist für die Anliegen des Konkurrenten Verständnis. €

Es gab aber auch kritische Anmerkungen des Spielleiters. So konnte nicht immer ein Konsens erreicht werden, was die Ansetzungen der Nachholspiele betraf. Für Aufregung hatte die Spielabsage des SV Alemannia Haibach gegen den VfB Eichstätt Mitte Oktober gesorgt. Der Verein hatte schlechtes Wetter für die Absage geltend gemacht. Es lagen allerdings andere Gründe nach einer Trainertrennung und dem Rücktritt zahlreicher Funktionäre und ehrenamtlicher Helfer zugrunde. Es wurde entschieden, die Partie nachzuholen, was die Eichstätter zu Recht verärgerte. Fadenscheiniger jedenfalls konnte eine Absage nicht sein.

Seit längerer Zeit gab es auch mal wieder ein sogenanntes Sicherheitsspiel in der Bayernliga Nord, und zwar das Würzburger Stadtderby zwischen dem Würzburger FV und der U 21 des Zweitliga-Aufsteiger FC Würzburger Kickers. Zwar verlief im Stadion alles problemlos, aber die Polizei hatte in der Stadt einiges mit den beiden Fangruppen zu tun.

Die Zuschauerzahlen sind zwar in den letzten Jahren relativ gleich geblieben, aber auch hier sollte nach Meinung der Vereinsvertreter eine Steigerung möglich sein. "Es gibt sicherlich kein Allheilmittel, das bei jedem Verein zum Erfolg führt, sondern jeder Verein müsste für sich nach Veränderung oder Verbesserung schauen €, so Unger.

Vom Verbandsschiedsrichterausschuss informierte Walter Moritz, der Vorsitzende des Verbandsschiedsrichterausschusses (VSA) aus Haßfurt, die Vereine über die Regeländerungen, die seit Saisonbeginn zur Anwendung kommen. Anhand von kurzen Videosequenzen wurde den Anwesenden verdeutlicht, wie die Neuerungen in der Praxis umgesetzt werden. Bei der Vielzahl von Regeländerungen, die es vor der laufenden Saison gegeben hatte, war die Gravierendste die bei Fouls im Strafraum. Bei einem Foul im Sechzehner ist die Rote Karte nicht mehr zwingend zu zücken, sondern nur, wenn das Foul gegnerorientiert gewesen ist. Bei einem sogenannten ballorientierten Foulspiel im Strafraum, das auch einen Strafstoß wie bei Variante eins nach sich zieht, reicht die gelbe Karte. Damit sollte die Doppelbestrafung abgeschafft werden. Das liegt aber zum Teil im Ermessen des Schiedsrichters und ist nicht bei allen Betroffenen angekommen: "Wir sind gerne bereit, hier Hilfestellung zu leisten und die Vereine zu unterstützen €, bot Moritz Unterstützung an. Nicht immer rund lief der Umgang zwischen den Assistenten und den Personen in der Coaching-Zone. "Hier gab es von Seiten der Vereine manche Kritik, die aber auch auf Gegenseitigkeit beruht €, so der Schiedsrichter-Boss weiter.

Verbandsanwalt Christian Schödel aus Kirchenlamitz teilte den Vereinsvertretern mit, dass erstmalig die Nord-Staffel weniger Verwarnungen, Gelb-Rote und Rote Karten als die Süd-Staffel kassiert hat." In der Südgruppe gab es 46 Gelb-Rote Karten und 31 Mal Rot, im Norden nur 43 Mal Gelb-Rot und 21 Mal Rot. "Eine gute Bilanz €, zeigte sich Schödel zufrieden, der hofft, dass sich dieser Trend fortsetzen wird.

Verbandsspielleiter Josef Janker informierte über aktuelle Themen des Verbandes. Ausführlich wurde über den Paragrafen 33 der Spielordnung "Vorlage der Spielberechtigung" referiert. Das Spielwochenende zur Organspende vom 28. April bis 1. Mai 2017 wurde angesprochen und die einzelnen Möglichkeiten der damit zusammenhängenden Aktionen vorgestellt.

Brisanz boten noch die Fragen im Zusammenhang mit der neuen Kameratechnologie der Firma sport-total.tv. Alle Vereine der Bayernliga nehmen an dem Pilot-Projekt teil. Aktuell werden zurzeit die Kameras in den Stadien in Betrieb genommen.

Im Ausblick auf die restliche Saison wurde auch das Zulassungsverfahren angesprochen, das für die Saison 2017/18 wieder zur Anwendung kommt. Die Auf- und Abstiegsregelung wurde ebenfalls kurz angerissen, bei der es aber wie beim Zulassungsverfahren keine Änderungen zu den vergangenen Jahren gibt. Die Termine der Relegationsspiele wurden soweit es möglich war bekannt gegeben und der Rahmenterminkalender für die Saison 2017/18 vorgestellt und besprochen.