Pförring
Comeback in Gold für Sebastian Seidl

Pförringer Judoka siegte bei Europacup

21.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:45 Uhr

Ingolstadt/Saarbrücken (DK) Der Pförringer Judoka Sebastian Seidl hat sich nach fast einjähriger Pause eindrucksvoll auf der Matte zurückgemeldet. Der 27-Jährige siegte beim Europacup in Saarbrücken - und wird Deutschland bei der Judo-WM in Budapest vertreten.

Pförring (koi) Der Pförringer Judoka Sebastian Seidl hat sich nach fast einjähriger Pause eindrucksvoll auf der Matte zurückgemeldet. Der 27-Jährige siegte beim Europacup in Saarbrücken - und wird Deutschland bei der Judo-WM in Budapest vertreten. "Ich bin selbst erstaunt, wie gut es gelaufen ist", sagte er unserer Zeitung. Der Sportpolizist war nach fast einjähriger Wettkampfpause wieder im Einsatz. Beim stark besetzten Europacup in Saarbrücken holte sich Seidl den Sieg in der Klasse bis 66 Kilogramm. Doch nicht nur über die Goldmedaille durfte sich der Pförringer freuen, sondern auch über eine Nominierung für die Judo-Weltmeisterschaften vom 28. August bis 3. September in der ungarischen Hauptstadt Budapest.

Seidl war die lange Pause in Saarbrücken kaum anzumerken. Mit konzentrierten Leistungen kämpfte sich der 27-Jährige in das Finale der Klasse bis 66 Kilogramm vor. Bis auf ein Duell entschied der Pförringer alle Kämpfe vorzeitig zu seinen Gunsten. Dabei waren das Halbfinale und der Endkampf laut Seidl gar nicht die schwierigsten Aufgaben. "Viele Athleten wollten den Europacup als letzten Test vor den Weltmeisterschaften nutzen." Unter anderem musste sich der Pförringer in der Vorrunde mit Yeldos Smetov, Silbermedaillengewinner bei Olympia 2016, sowie dem Franzosen Kilian Le Blouch, der ebenfalls in Rio am Start war. Gegen Letzteren musste Seidl dann auch über die volle Distanz gehen, siegte aber nach Punkten.

Im Endkampf wartete der Belgier Adlan Katchikaev. Und Seidl ließ von Beginn an keinen Zweifel daran, wer die Matte als Sieger verlassen würde. Insgesamt sechs Wertungen erzielte er, mit der letzten sicherte er sich den Sieg durch Ippon und die Goldmedaille. "Im Hinblick auf die Weltmeisterschaften war es natürlich auch psychologisch von Vorteil, ein solch erfolgreiches Turnier bestritten zu haben. Judo ist schließlich zu großen Teilen auch Kopfsache", sagte Seidl.

Jetzt ist er in Frankreich, um ein zehntägiges internationales Trainingslager zu absolvieren. Es folgt eine Woche Pause, bevor die Nationalmannschaft in Köln zusammenkommt und die unmittelbare Vorbereitung auf die Welttitelkämpfe in Budapest startet. Vor der Abreise gab sich der Pförringer für die WM optimistisch: "Ich bin selbstbewusst, gerade im Bodenkampf fühle ich mich sehr sicher. Aber auch am Wochenende habe ich gemerkt, dass es wohl gerade sehr schwierig ist, mich irgendwie von den Beinen zu holen." ‹ŒFoto: Schulze/dpa