Ingolstadt
Bittere Lehrstunde

VfB Eichstätt kassiert beim FC Ingolstadt II mit 0:6 die bisher höchste Regionalliga-Niederlage Markus Waffler verletzt

22.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:19 Uhr

Da nahm das Unheil seinen Lauf: Niko Reislöhner schießt das 1:0, nachdem VfB-Keeper Jonas Herter sich den Ball abluchsen lassen hat. Es sollten an diesem Samstagnachmittag im Ingolstädter ESV-Stadion noch fünf weitere Tore für den FCI II folgen. - Foto: Rimmelspacher

Ingolstadt (EK) Für den VfB Eichstätt war es ein bitterer Samstag im ESV-Stadion, denn die Elf von Trainer Markus Mattes unterlag dem FC Ingolstadt 04 II verdient mit 0:6 (0:4). Während die Schanzer damit ihren zweiten Tabellenplatz in der Regionalliga Bayern festigten, bleibt die Lage des VfB prekär.

Markus Mattes war nach der schwachen Vorstellung seiner Mannschaft restlos bedient: "Unsere Leistung war heute indiskutabel. Nach den beiden Geschenken, die zum 0:2 führten, gingen die Köpfe nach unten und die Moral war gebrochen. Heuten waren wir zum ersten Mal dem Gegner klar unterlegen."

Der VfB musste vor 800 Zuschauern auf den erkrankten Lucas Schraufstetter verzichten und auch Julian Kügel konnte verletzungsbedingt nicht mitwirken. Die Anfangsviertelstunde verlief noch ausgeglichen, doch nach einem weiten Einwurf und der vergebenen Kopfballchance durch Alexander Langen kündigte sich das Unheil an. Beim folgenden Spielaufbau passte Markus Waffler unbedrängt den Ball zu Torhüter Jonas Herter, der spielte das Leder in den Fuß des anlaufenden Niko Reislöhner und dieser bedankte sich mit dem 1:0 ins leere VfB-Tor (16.). Der Schock saß tief und ab diesem Zeitpunkt blieb der VfB alles schuldig.

Gute Freistoßmöglichkeiten wurden unverständlicherweise dem Gegner in die Füße gespielt und dies nutzten die Gastgeber mit schnellen Gegenangriffen. Ryoma Watanabe konnte nach einem Solo gerade noch am Torerfolg gehindert werden und Patrick Hasenhüttl scheiterte an Herter. Der nächste Tiefschlag folgte nach 34 Minuten, als Waffler nach einer Linksflanke den Ball beim Klärungsversuch mit der Hand spielte und Schiedsrichter Patrick Hanslbauer auf den Punkt zeigte. Albano Gashi nahm das Geschenk dankend an und verwandelte den Strafstoß zum 2:0. Die Moral war dahin und fünf Minuten später sah die Abwehr des VfB wieder nicht gut aus. Viel zu einfach kombinierten sich die Ingolstädter über die linke Angriffsseite nach vorne, Reislöhner kam unbedrängt zum Flanken. Watanabe stieg am höchsten und köpfte zum 3:0 ein. Mit dem Halbzeitpfiff musste der VfB sogar noch das 0:4 hinnehmen. Ausgangspunkt war ein erneuter Freistoß, der Jonathan Kotzke vor die Füße fiel. Seine Direktabnahme schlug hoch im Eck ein. Nach dem Seitenwechsel, Michael Panknin ersetzte Florian Grau, nahmen die Gastgeber zunächst deutlich das Tempo aus dem Spiel. Dies gab auch dem VfB die Möglichkeit, erstmals gefährlich im Strafraum der Ingolstädter aufzutauchen. In der 49. Minute forderte der VfB vergeblich Elfmeter, als Benni Schmidramsl nach einem Torwartfehler von Buntic klar im Strafraum gefoult wurde, aber der Schiedsrichter ließ weiterspielen. Als Fabian Eberle enteilt war, musste Lukas Gerlspeck am Strafraumeck klammern und sah dafür nur Gelb. Den nächsten Gegentreffer verhinderte Dominik Wolfsteiner, als er nach einem Eckball auf der Torlinie stehend, den Hakentrick von Rizzo klären konnte.

Markus Waffler verletzte sich kurz darauf am Oberschenkel und wurde durch Ralf Schröder ersetzt. Die Umstellung in der Defensive des VfB nutzten die Gastgeber in der 72. Minute gleich für das 5:0. Gianluca Rizzo vollstreckte sicher flach in die rechte untere Ecke. Wenig Fingerspitzengefühl bewies der Unparteiische in der 78. Minute, als er den bereits verwarnten Wolfsteiner für sein zweites Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz schickte. Den Schlusspunkt setzten die Gastgeber in der 85. Minute mit dem 6:0 und wiederum half der VfB in Person von Yomi Scintu kräftig mit. Dieser blieb bei einem unnötigen Dribbling an der Mittellinie hängen, der folgende Pass in die Tiefe erreichte den eingewechselten Alexander Kogler und das 6:0 war perfekt.

Für den VfB war es eine bittere Lehrstunde, doch Abteilungsmitglied Fred Pfaller brachte es auf den Punkt: "Ob 1:2 oder dieses Mal 0:6, das waren auch nur drei Punkte für den Gegner. Heute haben wir richtig auf die Fresse bekommen. Jetzt heißt es Mund abputzen und am kommenden Samstag gegen Garching drei Punkte holen."