Eichstätt
Auftakt in eine außergewöhnliche Saison

Der Abstieg des TSV 1860 München beeinflusst auch die Planungen des VfB Eichstätt

09.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:58 Uhr

Der Chef dehnt mit: Benjamin Schmidramsl (links) leitete den Trainingsauftakt in die neue Saison ‹ŒFotos (4): Traub

Eichstätt (EK) Die Pause war kurz. Kaum drei Wochen nach der Aufstiegsfeier startete der VfB Eichstätt gestern in eine neue Ära. Um 18 Uhr begann das Auftakttraining für eine Regionalliga-Saison, die schon aufgrund der Teilnahme des TSV 1860 München ungemein spannend werden wird.

Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte ist so richtig noch nicht greifbar. Das Eichstätter Stadion heißt zwar nun nicht mehr Westpark- sonder Liqui Moly-Arena, aber ansonsten scheint alles beim Alten geblieben zu sein. Ein paar wenige Zuschauer sind da, die eingeladenen Sponsoren, doch der vertraute Hauch der Bayernliga ist noch zu spüren.

Der Trainer ist nicht vor Ort: Markus Mattes hat sich, nachdem er in der vergangenen Woche noch mit seinem Trainerschein gebunden war, zumindest eine Woche Urlaub mit der Familie erbeten. Für ihn leitet Co-Trainer Benjamin Schmidramsl heute das Training. Auch der Vereinsvorsitzende Thomas Hein weilt im Ausland. "Den haben wir nach der vielen Arbeit in den Zwangsurlaub geschickt", erklärt der zweite Vorsitzende Fritz Schäffler, der vertretungsweise eine launige Ansprache hält. Hans Benz dagegen ist im Krankenstand. Der Abteilungsleiter musste eine Schulteroperation über sich ergehen lassen und wurde entgegen der Planung an diesem Freitag noch nicht aus dem Krankenhaus entlassen.

Im Hintergrund laufen dennoch intensiv die Planungen, die zunächst noch unsichtbar, aber schon bald elementar wichtig sein werden. Denn neben der neuen Liga, die ohnehin schon eine ganz gewaltige Herausforderung für einen so kleinen Verein wie den VfB Eichstätt ist, überrollt nun der Abstieg des bisherigen Zweitligisten TSV 1860 München die Verantwortlichen. Bisher waren Hein und seine Mitstreiter davon ausgegangen, dass die Kapazität von 2000 Zuschauern im Eichstätter Stadion genügen würde. Jetzt allerdings sind Zuschauerzahlen von 4000 bis 6000 Fans zumindest in diesem einen Spiel durchaus realistisch.

Personell hat sich Einiges getan im Kader des VfB Eichstätt; ein paar Neue stehen im Team: Der Göggelsbucher Jonas Fries beispielsweise (kleines Bild, oben), der von der zweiten Mannschaft des 1. FC Nürnberg kam. Der Bezirksligaspieler Julian Kügel vom TV Aiglsbach (ganz links) soll die Offensive verstärken und Stefan Liebler, der zuletzt in Sandersdorf spielte, könnte im Mittelfeld eingesetzt werden.

Nicht mehr im Team der Eichstätter ist Simon Böhm. Der Abwehrspieler beendete nach der Meisterschaft in der Bayernliga seine Karriere.

Eine Hiobsbotschaft ereilte Trainer Mattes bereits vor dem Auftakttraining: Dominik Wolfsteiner fällt gut sechs Wochen aus. Der spielstarke Mittelfeldspieler musste sich am Sprunggelenk freie Gelenkkörper entfernen lassen. Er wird erst nach dem Auftaktspiel am 15. Juli wieder ins Training einsteigen können.

Während der Spielplan auch aufgrund der letzten Unsicherheiten bezüglich des TSV 1860 München und der Relegationsspiele noch nicht feststeht, haben die Verantwortlichen bereits einige Testspiele festgelegt.

So spielt die neue Regionalliga-Mannschaft der Eichstätter am Freitag, 16. Juni, um 18.30 Uhr beim TSV Nördlingen und am 23. Juni (ebenfalls um 18.30) beim TSV Jetzendorf (Bezirksliga). Am Dienstag, 27. Juni, gastiert um 18.30 Uhr der Zweitligist 1. FC Nürnberg in Eichstätt. Drei Tage später, am 30. Juni, tritt das Mattes-Team zu einem Benefizspiel (18.30) in Mörnsheim an. Beim Erdinger Meistercup messen sich die Eichstätter am 1. Juli mit anderen Meistern und spielen am 2. Juli bei der Auftaktveranstaltung des FC Ingolstadt 04 im Audi-Sportpark (Zeitplan noch unklar). Das letzte Vorbereitungsspiel wird am 8. Juli beim Klassenkonkurrenten VfB Garching stattfinden. Spielbeginn ist voraussichtlich um 17 Uhr.