Ingolstadt
Angriff auf die Weltelite

Ingolstädter Triathletin Kristin Möller will bei der Ironman-WM auf Hawaii in die Top 15

26.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:26 Uhr

Ingolstadt (EK) Fast ein Jahr lang hat sich Kristin Möller im Training geschunden - nun beginnt die ganz heiße Phase der Wettkampfvorbereitung. Die Ingolstädter Triathletin weilt seit heute auf Hawaii. Bei der Ironman-Weltmeisterschaft in zweieinhalb Wochen will sie unter die Top 15 der Welt kommen.

"Es kribbelt natürlich schon gewaltig", sagte die 33-Jährige unserer Zeitung. Ohnehin war es ein etwas hektischer Wochenstart für Möller, denn neben den Trainingseinheiten mussten auch mehrere Koffer gepackt werden. Gestern stieg die Ingolstädterin dann in den Flieger. Das Ziel: Hawaii.

Auf der Pazifikinsel will sich Möller in den kommenden zweieinhalb Wochen den letzten Feinschliff für den absoluten Saisonhöhepunkt des Triathlonsports holen. Und das wird nötig sein, denn bei der Ironman-WM gibt es jedes Jahr ein Stelldichein der weltbesten Ausdauerathleten. Am Morgen des 14. Oktober fällt dann in der Bucht von Kona der Startschuss für die mehr als 2000 Teilnehmer. 3,86 Kilometer im Wasser, 180 Kilometer auf dem Rad und abschließend 42,195 Kilometer zu Fuß müssen unter extremsten klimatischen Bedingungen absolviert werden.

Was auf sie zukommt, weiß die Ingolstädterin. Für Möller ist es der fünfte Hawaii-Start. In diesem Jahr will die 33-Jährige endlich zum ersten Mal unter die Top 15 laufen. Das war ihr im Jahr 2013 fast gelungen: In 9:31:41 Stunden - bis heute Möllers persönlicher Hawaii-Rekord - kam die Ingolstädterin seinerzeit auf den 16. Gesamtrang bei den Damen - nur die britische Altersklassen-Athletin Catherine Faux (9:15:16) überraschte alle Profis und "schnappte" Möller den Top-15-Platz am Ende weg.

Mitte August hatte sich die 33-Jährige beim Ironman Hamburg als Dritte ihrer Klasse in 9:39:43 Stunden abermals für Hawaii qualifiziert. Unter Druck setzt sie sich aber nicht. "Natürlich ist die Top 15 auf Hawaii immer das Ziel", sagt Möller. "Aber mir geht es vor allem darum, mich gut zu präsentieren und das Rennen und die Atmosphäre auch ein Stück weit zu genießen." Damit das gelingt, wird sich Möller in den kommenden Tagen "erst einmal an die Insel gewöhnen", sagt sie. "Vor allem die Windverhältnisse beim Radfahren sind teilweise extrem, deswegen werde ich in den kommenden zwei Wochen noch diverse lange Ausfahrten machen, um mich optimal vorzubereiten." Insgesamt ist die 33-Jährige mit ihrer Form zufrieden. "Ich bin diesmal verletzungsfrei durch die Vorbereitung gekommen, meine Verfassung ist gut", sagt sie.

Für Möller gehe es darum, beim Schwimmen "vorne dranzubleiben, um mit den starken Fahrerinnen auf die Radstrecke zu wechseln." Das abschließende Laufen ist wiederum Möllers Paradedisziplin. "Es ist gut für den Kopf, wenn du weißt, dass du hintenraus noch ein Eisen im Feuer hast."

Abseits der täglichen Einheiten will die 33-Jährige auch das Inselleben ein bisschen genießen. "Ich liebe Papayas, die gibt es dort an jeder Ecke", sagt Möller, die in einem Hotel ganz in der Nähe des Wettkampfgeländes untergebracht ist. "So bin ich nicht auf ein Auto angewiesen, das ist super." Unterstützung erhält Möller auf Hawaii von der Familie. "Mein Partner muss, weil er Lehrer ist, leider arbeiten. Deswegen begleitet mich mein Vater. Es wird ein Familienausflug", scherzt sie. Wie erfolgreich der verläuft, entscheidet sich dann am 14. Oktober.