Kipfenberg
Altes Team, neue Ziele

Die Kegler der DJK Kipfenberg schaffen vorzeitig den Klassenerhalt und träumen nun von europäischen Wettbewerben

22.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:36 Uhr

Zeigte einen großen Auftritt: Christopher Kratz in der Partie gegen Erlangen. ‹ŒArch - foto: Traub

Kipfenberg (EK) Eigentlich war es ein Tag zum Feiern. Nach einem 6:2 (3538:3532)-Sieg beim Tabellenvorletzten FSV Erlangen/Bruck hatten die Bundesliga-Kegler der DJK Kipfenberg den Klassenerhalt bereits vorzeitig in der Tasche. Sie träumen nun von einem europäischen Wettbewerb.

Bei den Gastgebern dagegen wird die Luft im Tabellenkeller immer dünner und es droht nach nur einem Jahr Bundesliga der direkte Abstieg. Nach einem spannenden Spielverlauf waren beide Mannschaften zwar auf Augenhöhe, doch mit viel Glück konnte sich Kipfenberg durchsetzen.

 

14. Spieltag 1. Bundesliga Herren 120: FSV Erlangen/Bruck - KRC Kipfenberg 2:6 (12,5:11,5/ 3532:3538 Holz): Die Mittelfranken konnten aus dem "Vollen" schöpfen, während Kipfenberg einmal mehr auf Michael Schobert verzichten musste. Die Altmühltaler wollten in der Startpaarung mit Dietmar Brosi und Alexander Stephan schon von Beginn an der Partie ihren Stempel aufdrücken, doch die Gastgeber wussten dies zu verhindern. Es entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe mit Höhen und Tiefen auf beiden Seiten.

Dietmar Brosi konnte sich nicht richtig entfalten und lag zur Hälfte mit 276:271 Holz bei einem 1:1 in den Sätzen leicht in Front. Auf höherem Niveau befand sich das andere Kräftemessen, in dem Alexander Stephan mit 1:1 und 315:291 Holz seine Klasse noch demonstrieren konnte. Im zweiten Abschnitt der Startpaarung konnten die Gastgeber einen Gang höher schalten. Während Dietmar Brosi mit 153:143 Holz dem Druck Stand halten konnte, schlug das Spiel von "Axel" Stephan mit 128:164 Holz eine unerwartet andere Richtung ein. Dietmar Brosi rettete im letzten Durchgang mit 131:144 Holz gegen Michael Illfrich (558 Holz) mit einem 2:2 und 560 Holz gerade noch seinen Punkt.

Trotz größter Anstrengung auf der letzten Bahn (159:160) Holz musste sich Alexander Stephan mit 2:2 und guten 602 Holz gegen Michal Bucko (615 Holz) geschlagen geben. Mit einem 1:1 und elf Holz Rückstand wollten Christopher Kratz und Jürgen Stahl auf Kipfenberger Seite das Spiel an sich reißen, doch es kam ganz anders. Kratz verpasste mit 129:158 Holz den Start und auch Stahl musste mit 127:145 Holz seinen Satz abgeben.

Mit 58 Holz Rückstand ging es für Kipfenberg auf die zweite Bahn und die sollte es in sich haben. Christopher Kratz hatte nun seinen großen Auftritt und ließ nach 15 Schub in den Vollen mit 105 Holz weitere 90 Holz im Abräumen folgen. Von Wahnsinn bis Weltklasse waren die Worte der begeisterten mitgereisten Kipfenberg Fans. Auch Jürgen Stahl sicherte sich mit 163:158 Holz den ersten Satzpunkt und war im Spiel angekommen.

Nach diesem grandiosen Kipfenberger Zwischenspurt ging es praktisch wieder von Vorne los. Christopher Kratz wechselte gegen Alexander Kern mit 317:300 Holz und Jürgen Stahl mit 290:303 Holz gegen Michael Seuss die Bahnen.

Weniger spektakulär aber genauso erfolgreich war Kipfenberg im weiteren Verlauf. Vor allem bei Alexander Kern hinterließ der zweite Durchgang aber deutliche "Kampfspuren". So hatte Kratz leichtes Spiel und konnte sich in den weiteren Durchgängen (138:111 und 155:125 Holz) durchaus klar durchsetzen.

Im Gesamtergebnis brachte Christopher Kratz mit 3:1 und 617 Holz gegen Alexander Kern (536 Holz) den zweiten Punkt auf die Habenseite. Ein Finish, das knapper nicht sein konnte, nutzte Jürgen Stahl zu seinen Gunsten. Er gab mit 150:150 Holz und 144:143 Holz keinen Satz mehr ab und gegen Michael Seuss (596 Holz) setzte sich Jürgen Stahl mit 2;5:1,5 und 584 Holz trotzdem durch.

Das zweite Drittel zeigte deutlich, was im Kegelsport alles möglich ist: Sowohl die Kegler als auch die Zuschauer gingen durch ein Wechselbad der Gefühle. Mit einem 3:1 und 58 Holz als Polster ging es für Kipfenberg ins letzte Drittel. Für eine Erholung der schon sehr strapazierten Nerven war aber keine Zeit. Mario Strauß und Patrick Scholler mussten sich den folgenden Angriffen der Gastgeber entgegenstellen, was aber nicht immer gelang. Der erste Durchgang ging mit 304:322 Holz, der zweite Durchgang mit 297:277 Holz an die Hausherren und Kipfenberg lag nur noch mit 20 Holz in Führung. Mario Strauß wechselte mit 0:2 und 283 Holz gegen den starken Heiko Gumbrecht (317 Holz) die Seiten. Patrick Scholler lag mit 1:1 und 298:302 gegen Gökhan Idrisoglou auf Augenhöhe. Der dritte Abschnitt ging mit 304:293 Holz an Kipfenberg, aber 31 Holz mussten noch verteidigt werden. Heiko Gumbrecht legte im vierten Durchgang 169 Holz nach und Mario Strauß konnte nur 142 Holz dagegen setzen. Im anderen Duell gewann Patrick Scholler mit 148:146 Holz und Kipfenberg konnte einen glücklichen Sieg feiern. Mario Strauß kam auf 571 Holz, musste aber eine 0:4-Schlappe gegen Heiko Gumbrecht (647 Holz) einstecken. Patrick Scholler setzte sich mit 3:1 und 604 Holz gegen Gökhan Idrisoglou (580 Holz) erfolgreich durch.

Mit diesem Sieg, über den wohl noch lange geredet wird, hat sich Kipfenberg auf den vierten Tabellenplatz verbessert.

 

14. Spieltag Damen Landesliga Süd: KRC Kipfenberg - Keglerfreunde Sand 7:1 (15:5/ 3300:3130 Holz): Mitten im Abstiegskampf wurde die Mannschaftsaufstellung etwas umgekrempelt. Daniela Lindner und Anja Pätzolt gingen an den Start und hatten unterschiedlichen Erfolg. Daniela Lindner gab beide Sätze ab und lag mit 266:278 Holz zurück. Anja Pätzold lag mit 2:0 und 269:251 Holz noch in Führung. Doch danach drehte sich das Blatt. Daniela Lindner nutzte die Schwächephase ihrer Gegnerin aus und holte mit 2:2 und 539 Holz gegen Simone Janker (497 Holz) den Mannschaftspunkt. Anja Pätzold musste sich erst im letzten Durchgang (123:168 Holz) geschlagen geben und gab mit 2:2 und 528 Holz gegen Patricia Stadler (558 Holz) den Punkt ab. Mit 1:1 und einer Führung von nur zwölf Holz Vorteil für Kipfenberg ging es ins zweite Drittel. Es sollten die Weichen für den späteren Erfolg gestellt werden. Die Gäste konnten dies nicht verhindern. Natalie Papp hatte von Beginn an ihre Gegnerin im Griff und lag mit 2:0 und 271:234 in Führung. Auch Yaniris Gößl-Tineo konnte sich mit 2:0 und 279:263 Holz einen Vorteil verschaffen. Zu diesem Zeitpunkt war Kipfenberg schon mit 65 Holz in Führung. Danach wurden die Kipfenberger etwas nachlässiger und die Gäste verkürzten auf 49 Holz. Dennoch setzte sich Natalie Papp mit 2:2 und 527 Holz gegen Raphaela Dietl (506 Holz) durch. Auch Yaniris Gößl-Tineo machte mit 3:1 und 534 Holz gegen Susanne Keil (518 Holz) ihren Punkt.

Im letzten Drittel holte dann Kipfenberg die "feine Klinge" heraus und sorgte für die endgültige Entscheidung. Manuela Strauß glänzte mit guten 559 Holz und setzte sich mit 3:1 gegen Michaela Zollner (547 Holz) entschlossen durch. Das Sahnehäubchen der Partie setzte Steffi Klüber und sorgte für einen neuen Bahnrekord im Damenbereich. Mit 613 gefallenen Kegeln konnte sie mit neuer persönlicher Bestleistung erstmals die 600er Marke knacken und machte gegen Eleonore Kern (504 Holz) mit 3:1 den Sack zu. Dennoch und trotz dieses Erfolges sind die Kipfenbergerinnen noch lange nicht am Ziel.