Wendelstein
125 Spielausfälle

Flut von Absagen im Fußballkreis Neumarkt/Jura sorgt vor allem in B-Klasse für Probleme

18.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:46 Uhr

Bälle, Plaketten und Wimpel gibt es bei der Spielleitertagung in Wendelstein von Kreisspielleiter Thomas Jäger (links) für die verschiedenen Meister und Sieger der Fairplay-Wertung. - Foto: Enzmann

Wendelstein (enc) Ruhig und harmonisch verlief die Tagung der Spielleiter aus den 28 Kreisligavereinen im Fußballkreis Neumarkt/Jura. Lediglich der Vorsitzende des Kreissportgerichts, Anton Pfahler, monierte die immens hohe Anzahl an Spielabsagen.

Für Anton Pfahler war die vergangene Saison eine "sehr ereignisreiche". 534 Fälle hatte das Kreissportgericht in 34 Sitzungen abzuarbeiten. Ein Dorn im Auge waren ihm die vielen Spielabsagen. 125-mal wurde eine Partie mit X:0 gewertet, weil eine Mannschaft nicht antrat. "Das sind sechs Absagen mehr als in der Saison 2015/16, zwei Drittel davon waren in den Monaten April und Mai", sagte Pfaller und appellierte an die Vereine, die Spielzeit künftig sauber zu Ende zu spielen. "Wenn das so weitergeht, haben wir in den B-Klassen bald keinen Spielbetrieb mehr." Dort war die Absagenflut am größten - an manchen Spieltagen fanden pro Klasse gar nur ein bis zwei Spiele statt.

Zufriedenstellend ist für Kreisspielleiter Thomas Jäger die vergangene Spielzeit verlaufen. "Passt scho" lautete sein knappes Fazit. "Es war eine ruhige Saison, wir haben alle Spiele durchgebracht." Lob und Tadel verteilte er beim Thema Fairplay: Mit 97 Gelben, zehn Gelb-Roten und zwei Roten Karten bildete der SV Postbauer das Schlusslicht in dieser Wertung. "Diese Bilanz ist heftig, das könnt ihr noch ein bisschen optimieren." Ein Lob hatte Jäger für den SV Burgsalach übrig. Mit nur 13 Gelben Karten waren die Burgsalacher die fairste Mannschaft im gesamten Fußballkreis. "Zum ersten Mal erhält diese Auszeichnung damit eine erste Mannschaft." Fairste Mannschaft in der Kreisliga Süd war Absteiger DJK Stopfenheim, im Norden gewann die Wertung der TSV Wolfstein. Optimierungsbedarf sieht der Kreisspielleiter beim Thema Liveticker. In der Kreisliga Süd tickerten die Vereine 71 Prozent aller Spiele, im Norden waren es sogar unter 70. Nur drei Klubs hätten eine Quote von 100 Prozent gehabt. "Warum schaffen das die anderen nicht auch", fragte Jäger. Allerdings war die Meinung der Vereinsvertreter zu diesem Thema bei der anschließenden Abfrage gespalten. 15 Klubs fanden die Anweisung des Bayerischen Fußball-Verbands, "auf freiwilliger Basis verpflichtend zu tickern", gut. Neun Vereinsvertreter waren dagegen, vier enthielten sich. "Strafen sind allerdings nicht vorgesehen", sagte Jäger.

In weniger als vier Wochen beginnt bereits die neue Saison im Fußballkreis Neumarkt/Jura. Für Jäger wird es die letzte als Kreisspielleiter sein. Sein Nachfolger soll Gruppenspielleiter Markus Hutflesz aus Schwanstetten werden, vorausgesetzt, die Delegierten wählen ihn beim Kreistag am 25. Februar 2018 in Weißenburg. Los geht die letzte Saison unter der Leitung von Jäger am Wochenende, 12./13. August, gespielt wird bis zum letzten Novemberwochenende, erster Spieltag nach der Winterpause ist der 24./25. März und das Saisonende ist am 10. Juni.