Regensburg
Von Franken über Sachsen in die Oberpfalz

Der neue Trainer Achim Beierlorzer soll den SSV Jahn Regensburg zum Klassenerhalt in der 2. Bundesliga führen

26.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:52 Uhr

Regensburg (DK) Eigentlich hatte Achim Beierlorzer die schmucke Arena des SSV Jahn Regensburg schon vor einigen Wochen besuchen wollen. Vor dem Relegationsspiel gegen den TSV 1860 München hatte er Jahn-Geschäftsführer Christian Keller angerufen und nach einer Karte gefragt. "Es war aber schon der eine oder andere Regensburger vor mir da", erzählte Beierlorzer gestern schmunzelnd.

Dass die Regensburger einen neuen Trainer brauchen würden, stand da noch in den Sternen. Nach dem Abgang von Heiko Herrlich zu Bayer Leverkusen suchte der Jahn aber in den vergangenen Wochen unter 100 Bewerbungen einen geeigneten Nachfolger - und Beierlorzer stand gestern dann plötzlich als Trainer in der Continental-Arena.

Diesen Umstand hat er vor allem RB Leipzig zu verdanken. Nach seiner Ausbildung zum Fußballlehrer im Jahr 2014 wurde Beierlorzer bei den Sachsen Trainer der U 17, nur wenige Monate später coachte er nach dem Rausschmiss von Alexander Zorniger für 15 Partien die Profis in der 2. Bundesliga und führte das Team auf den fünften Tabellenplatz. In der darauffolgenden Saison agierte er unter Ralf Rangnick als Co-Trainer und stieg mit RB in die Bundesliga auf. Zuletzt trainierte er die U 19 der Sachsen und war als Sportlicher Leiter für den Bereich U 16 bis U 21 zuständig.

Die Leipziger ließen Beierlorzer ablösefrei ziehen, sein dortiger Vertrag wurde aufgehoben. Dies sei sehr unkompliziert und kurzfristig passiert, erklärte Keller. In Regensburg unterschrieb Beierlorzer einen Vertrag bis zum Sommer 2019. Sein Dialekt aber verriet, dass der neue Trainer ursprünglich aus Franken kommt: Der 49-Jährige spielte als Aktiver vor allem bei der SpVgg Fürth, später für den SC Schwabach, und startete dort auch seine Trainerkarriere, bevor er nach Fürth zurückkehrte und die U 17 der Spielvereinigung übernahm.

Nach dem Anruf von Keller gab es für Beierlorzer "keine Diskussion", die neue Herausforderung anzunehmen. "Es war schon klar, dass es für mich immer der Traum ist, noch mal als Cheftrainer im Profibereich arbeiten zu dürfen." In Regensburg erwartet ihn nach dem Durchmarsch von der Regionalliga in die zweite Liga in der neuen Saison eine schwere Aufgabe. "Der Klassenerhalt ist das absolute primäre Ziel", meinte der neue Trainer. "Wir werden jeden Tag hart arbeiten und alles bündeln, was Regensburg zu bieten hat." Beierlorzer muss eine große Lücke schließen, die der charismatische Herrlich hinterlassen hat.

Der neue Trainer erfülle die drei Leitkriterien des Jahn: Er müsse zur Spielidee und von der Persönlichkeit her passen sowie die Spieler entwickeln können, erklärte Keller. Beierlorzer ist von der Leipziger Fußball-Schule geprägt. Eine der Hauptaufgaben werde es sein, eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive zu finden und weniger Tore zu kassieren als in der 3. Liga. "Wir wollen aktiv die Bälle erobern, aber auch schnell aktiv nach vorne spielen", meinte der Trainer. "Da sehe ich aber ganz viel Potenzial in der Mannschaft."