Nürnberg
"Nürnberg ist schlagbar": Bochums Trainer Gertjan Verbeek über das Duell gegen seinen ehemaligen Verein

Bochums Trainer Gertjan Verbeek über das heutige Duell gegen seinen ehemaligen Verein

14.02.2016 | Stand 08.08.2018, 9:24 Uhr

Nürnberg/Bochum (DK) Er war einer der ungewöhnlichsten Trainer, die der 1. FC Nürnberg je hatte: Am Montagabend gastiert Gertjan Verbeek mit dem VfL Bochum bei den Franken. Trotz der kurzen Zeit als Trainer hat der Niederländer noch immer Dutzende Fans unter den Clubanhängern. Wir haben mit Verbeek über das Wiedersehen im Grundig-Stadion gesprochen.

 

Am Montagabend geht es für Ihre Mannschaft zu Ihrem ehemaligen Verein nach Nürnberg. Auch wenn seit Ihrem Weggang einige Zeit vergangen ist, ist die Partie für Sie ein besonderes Spiel?

Gertjan Verbeek: Natürlich ist die Station Nürnberg für mich etwas Besonderes, denn der Club war mein erstes Engagement im Ausland. Ich habe die Zeit in Nürnberg auch als überwiegend positiv in Erinnerung, nur das Ende war unschön. Insofern freue ich mich darauf, wieder nach Nürnberg zu reisen. Im Sinne, ob es ein besonderes Spiel ist, kann ich sagen: nur aufgrund der Tabellenkonstellation. Der Club ist uns fünf Punkte voraus, den Abstand wollen wir verkürzen.

 

Gibt es ein, zwei Menschen, auf die Sie sich freuen?

Verbeek: Ja, klar. Ich kenne noch einige Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle, die Pressesprecherin zum Beispiel, und vom Umfeld des Teams.

 

Haben Sie mit dem einen oder anderen Nürnberger noch Kontakt?

Verbeek: Es wird immer weniger. Von den Spielern und Trainern sind kaum noch welche da. Mit Boban Pribanovic, dem Teammanager, schreibe ich ab und zu per WhatsApp.

 

Sicherlich kennen Sie die Facebookseite "Wir fordern die Führungsspitze des 1. FC Nürnberg auf: Holt Gertjan Verbeek zurück - sofort!". Sie hat 2600 Unterstützer. Schmeichelt es Ihnen, dass so viele Nürnberger Fans so denken?

Verbeek: Fußball wird in erster Linie für die Fans gespielt. Ohne die Fans, die massenhaft ins Stadion kommen und ein Fußballspiel zum Event machen, gäbe es kaum Interesse seitens der Medien, darüber zu berichten. Also muss man zusehen, dass man den Fans attraktiven Fußball bietet. Das habe ich zu meiner Zeit in Nürnberg getan, das tue ich nun hier in Bochum. Und die Fans honorieren das.

 

Gegen den FC Bayern München im DFB-Pokal hat Ihre Mannschaft eine gute Leistung gezeigt: Ihr Team hat mutig gespielt und war ein unangenehmer Gegner. Können Sie trotz der 0:3-Pleite etwas Positives für die Partie am Montag herausziehen?

Verbeek: Wir haben großartig gekämpft, erst zu elft, dann in Unterzahl. Und als auf dem Platz nummerischer Gleichstand war, also elf gegen elf, haben wir auch gut gespielt. Das haben die Bayern, egal ob Spieler oder Trainer, hinterher auch zugegeben. Wir waren ein unangenehmer Gegner. Nach dem Platzverweis wurde das schwieriger bis nahezu unmöglich. Ich denke, dass sich der VfL richtig gut präsentiert hat. Das war Werbung für den Verein und für den Fußball, den wir spielen wollen.

 

Was planen Sie, damit Ihre Mannschaft die Leidenschaft und Aggressivität wie gegen München auch in Nürnberg zeigt?

Verbeek: Wir bereiten uns trotz der kurzen Zeit zwischen dem vergangenen Mittwoch und Montag gründlich auf den Gegner vor. Die Planungen im Einzelnen werde ich selbstverständlich nicht näher erläutern. Aber Sie können sich sicher sein, dass meine Mannschaft gewillt ist, trotz der englischen Woche wieder eine hohe Laufbereitschaft zu zeigen und genauso leidenschaftlich sein wird wie in den Spielen gegen Freiburg und die Bayern.

 

Ihr Spieler Tim Hoogland hat gesagt: "Wir wollen aufsteigen." In Nürnberg muss Ihr Team dafür Punkte holen. Wie planen Sie, den Club zu Hause zu besiegen?

Verbeek: Der Club spielt eine starke Saison, die Mannschaft hat in der Liga zehn Spiele hintereinander nicht mehr verloren, die letzten sechs in Serie gewonnen. Sie stehen also nicht von ungefähr auf Platz drei. Aber wir haben sie im Hinspiel mit 2:1 besiegt, und zwar verdient. Insofern wissen wir, dass Nürnberg schlagbar ist.