Fürth
Heftiger Dämpfer

SpVgg Greuther Fürth verliert Spitzenspiel gegen den VfL Bochum 0:5 – Historische Pleite

04.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:44 Uhr

Fürth (DK) Das Selbstbewusstsein war nach vier Siegen in Serie groß – der Dämpfer umso heftiger. Nach ihrem kurzen Höhenflug mit vier Siegen in Serie hat die SpVgg Greuther Fürth die höchste Heimklatsche ihrer Zweitliga-Historie zu verdauen.

Am Samstag verlor das Kleeblatt gegen den VfL Bochum mit 0:5 (0:3) – und das durchaus verdient.

Knapp 12 000 Zuschauer sahen nur in den ersten 20 Minuten eine ausgeglichene Partie. „Es waren zu Beginn zwei Mannschaften auf dem Feld, die beide die Überzeugung hatten, zu gewinnen“, analysierte Bochums Trainer Gertjan Verbeek. Er hatte sein Team gegen die „Mannschaft der Stunde“ aber hervorragend eingestellt und konnte im Laufe des Spiels die Schwächen der Gegner gnadenlos aufdecken. Das erste Tor für Bochum erzielte Simon Terrode bereits in der zweiten Minute. Dem vorausgegangen war eine Nachlässigkeit von Fürths Außenverteidiger Stephan Schröck.

Nachlässigkeiten zeigten mehrere Spieler des Kleeblatts, mangelnde Chancenverwertung und individuelle Fehler kamen dazu. So machte Torwart Sebastian Mielitz beim 0:2 in der 24. Minute durch einen Distanzschuss von Marco Terrazzino keine gute Figur. Das 0:3 in der 31. Minute, ein Eigentor des Fürther Innenverteidigers Benedikt Röcker, hatte dann schon Slapstick-Qualitäten. Trotz allem hatten die Gastgeber vor der Pause noch mehrere Möglichkeiten, unter anderem zwei vergebene Großchancen von Veton Berisha und zwei Lattentreffer von Niko Gießelmann. „Wir haben heute einen Tag erwischt, an dem von der ersten Minute an alles gegen uns gelaufen ist“, sagte Fürths Sportdirektor Michael Mutzel. „Es war ein richtig, richtig schlechtes Spiel von uns“, bekannte Routinier Goran Sukalo.

Die Bochumer zogen sich auch nach dem dritten Tor nicht zurück, sondern spielten weiter munter nach vorne. In der zweiten Halbzeit hatten sie dann keine Schwierigkeiten mehr: Mit schnellen Spielverlagerungen, klug herausgespielten Kontern und einer beeindruckenden Effektivität dominierten sie das Geschehen. Die Fürther hatten dem nichts mehr gegenzusetzen – abzulesen auch an ihrer Körpersprache. Dass sie keinerlei Selbstvertrauen mehr hatten und auch keine Lösung fanden, Bochum unter Druck zu setzen, verwundert allerdings angesichts der jüngsten Spiele. Ergebnis waren Treffer Nummer zwei von Terodde (54.) und Peniel Mlapas Tor (90.) zum 5:0 für die Bochumer.

Auf Fürth wartet in der Länderspielpause viel Arbeit. Es gilt, die Abwehr zu stabilisieren und das Selbstbewusstsein wiederzufinden. „Wir haben verdient verloren. Nun heißt es, Mund abputzen und uns auf den nächsten Gegner vorbereiten“, sagte Trainer Stefan Ruthenbeck. Das müssen die Fürther ohne Marco Stiepermann. Der Mittelfeldspieler zog sich gegen Bochum einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu.