Bochum
Die Zuversicht ist zurück

Dank neuer Taktik gelingt Trainer Neururer mit dem VfL Bochum der erste Heimsieg – Optimistmus vor dem Ingolstadt-Spiel

28.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:55 Uhr

Bochum (DK) Vor knapp drei Wochen hätten die Bochumer vermutlich den Ball flacher gehalten, aber ein Unentschieden auf dem Betzenberg (2:2) und im achten Anlauf der erste Saison-Heimsieg gegen Schlusslicht VfR Aalen (4:0) haben die Stimmungslage an der Castroper Staße wieder belegbar verbessert. „Na klar wären wir gerne die Ersten gewesen, die Ingolstadt in dieser Saison schlagen“, meinte Vizekapitän Patrick Fabian Anfang dieser Woche, „aber dann sind wir jetzt halt die Zweiten, die gegen den Tabellenführer gewinnen.“

Nach einem ordentlichen Saisonstart und zeitweiser Tabellenführung geriet das Team von Cheftrainer Peter Neururer jedoch in eine Leistungs- und Ergebniskrise mit der 0:3-Heimniederlage gegen 1860 München als Tiefpunkt. Danach gab es von den Tribünen erstmals lautstark Kritik an der Arbeit des Trainers. „Wir hatten kurzfristig unser System verlassen, haben es jetzt aber wiedergefunden und werden unser Ding gnadenlos durchziehen“, sagt Peter Neururer und führt weiter aus: „Wir haben vor Saisonbeginn wieder über zehn Spieler ausgetauscht und bauen die Mannschaft neu auf. Da ist es völlig normal, dass es Leistungsschwankungen gibt.“

Auch der VfL-Trainer weiß, dass seine Mannschaft mit den guten Auftaktresultaten beim wenig erfolgsverwöhnten Umfeld Erwartungen geweckt hat. Dennoch will Neururer realistisch bleiben: „Wir sind besser, als es unser Budget erahnen ließ. Unsere Qualität wird sich aber erst später im Saisonverlauf zeigen. Alle, die von Höherem träumen, sollen das tun. Wir halten uns an die Realitäten.“

Erst einmal will der VfL jetzt wieder taktisch und ergebnistechnisch so auftreten wie zu Saisonbeginn. Tiefer stehen, auf noch mehr Präsenz der bundesligaerfahrenen Außenverteidiger Stefano Celozzi und Timo Perthel im Spiel nach vorne setzen und auf weitere Treffer seines Top-Scorers Simon Terodde hoffen. Wie Celozzi und Perthel hat der ehemalige Stürmer von Union Berlin in Bochum eine neue Wohlfühlzone gefunden – und dankt es auf seine Weise. Mit zehn Toren hat der 26-Jährige bereits seinen persönlichen Saisonrekord eingestellt – und dies am 14. Spieltag. Keiner in der Liga traf bislang häufiger.

„Bis Donnerstag haben wir uns nur um uns gekümmert und darum, wie unser offensives Verteidigungssystem funktioniert. Erst am Freitag haben wir uns mit Ingolstadt beschäftigt“, erklärte Neururer vor der Abreise in den Süden.

Bochums Trainer kündigte für das Spiel im Audi-Sportpark eine „Ordnung und Taktik wie in der zweiten Hälfte gegen Aalen“ an. Dass dies nicht nur gegen den Tabellenletzten, sondern auch beim Tabellenersten funktionieren kann, glaubt auch Bochums Sportvorstand Christian Hochstätter: „Ich bin mir sicher, dass wir einen Plan und eine Strategie haben, um Ingolstadt in Verlegenheit zu bringen und drei Punkte holen zu können. Wenn wir als Gruppe homogen zusammenfinden, gibt es nicht viele in der Liga, die den VfL Bochum schlagen können.“ Klingt nicht so, als wolle der VfL Gastgeschenke mitbringen.